Stomatosuchus
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Stomatosuchus inermis | ||||||||||||
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Lebendrekonstruktion eines Stomatosuchus inermis
Lebendrekonstruktion eines Stomatosuchus inermis | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Cenomanium (Obere Kreide) | ||||||||||||
99,6 bis 93,6 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stomatosuchus inermis | ||||||||||||
Stromer, 1925 |
Stomatosuchus inermis ist der Name eines ausgestorbenen, sehr großen Krokodils aus der Kreidezeit, dessen Fossil, ein einzelner, sehr großer Schädel und einige Halswirbel in der Bahariya-Formation in der östlichen Sahara in Ägypten gefunden wurde. Einzige beschriebene Art ist Stomatosuchus inermis. Der Schädel, des von deutschen Paläontologen Ernst Stromer von Reichenbach in Ägypten entdeckten Krokodils wurde während des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1944 bei einem Bombenangriff der Alliierten auf München zerstört. Seitdem wurde kein weiteres Material gefunden. So ist das Fossil heute nur noch durch einige Zeichnungen und Notizen von Stromer und Nopcsa bekannt.
Merkmale
Der abgeflachte einem riesigen Schuhlöffel gleichende Schädel war fast zwei Meter lang. Der wie ein langgezogenes U aussehende Unterkiefer war extrem schlank, und etwa 30 mal so lang wie hoch. Die beiden Unterkieferäste verliefen lange parallel, um sich vorne in einem Bogen zu vereinen. Die etwa 30 im vorderen Teil des Oberkiefers erhaltenen Zähne waren klein und saßen eng zusammen. Ansonsten waren nur die ovalen Zahnfächer erhalten, die eine maximale Länge von 1,5 cm hatten. Zur Kieferspitze hin wurden die Zahnfächer immer kleiner. Die Gesamtlänge wird auf bis zu 10 m geschätzt.
Verhalten
Stomatosuchus dürfte wegen seines zerbrechlichen Kiefers kaum in der Lage gewesen zu sein eine so starke Beißkraft zu entwickeln wie heutige Krokodile. Er ernährte sich wahrscheinlich von kleinen Fischen, indem er mit offenem Maul in flachem Wasser gewartet hat und unvorsichtige Fische geschnappt hat die in der Nähe der geöffneten Kiefer schwammen.
Später, im Miozän hatten die südamerikanischen Alligatoren der Familie Nettosuchidae (Mourasuchus und Verwandte) völlig unabhängig von Stomatosuchus eine ganz ähnliche Lebensweise entwickelt.
Systematik
Stomatosuchus ist die Typusgattung der Familie der Stomatosuchidae zu der noch Chiayusuchus und Laganosuchus gehören.[1]
Quellen
- P. C. Sereno & H. C. E. Larsson (2009): Cretaceous crocodyliforms from the Sahara. ZooKeys 28 (2009) doi:10.3897/zookeys.28.325
- ↑ The Paleobiology Database: Stomatosuchidae
Weblinks
- Commons: Stomatosuchus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Zeichnung des Schädels von oben, von der Seite und Lebendrekonstruktion