Tannenwedel



Tannenwedel

Tannenwedel (Hippuris vulgaris)

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Tribus: Callitricheae
Gattung: Hippuris
Art: Tannenwedel
Wissenschaftlicher Name
Hippuris vulgaris
L.

Der Tannenwedel (Hippuris vulgaris), auch Gemeiner Tannenwedel genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) – andere Übersichten stellen die Art in eine eigene Familie Tannenwedelgewächse (Hippuridaceae). Ihren deutschen Namen trägt sie wegen der Ähnlichkeit mit einer kleinen Tanne. Obwohl die Pflanze wie ein Schachtelhalm aussieht, gehört sie zu den Blütenpflanzen und ist mit den Schachtelhalmgewächsen nicht verwandt.

Beschreibung

Illustration
Nahaufnahme mit Blüten

Im Erscheinungsbild ist die Pflanze sehr variabel, da sie neben völlig untergetaucht lebenden Tiefwasserformen auch auf dem Trockenen lebende Landformen sowie Übergangsformen zwischen diesen beiden Extremen entwickelt. Der „Wurzelstock“ wächst waagerecht im Schlamm. Die Pflanze ist auch im Winter grün. Aus diesem wachsen zahlreiche, hohle und unverzweigte Stängel empor, die teilweise über das Wasser herausragen.

Der Tannenwedel hat dunkelgrüne, nadelartige Blätter, von denen die obersten bis zu 40 Zentimeter aus dem Wasser ragen. Unter Wasser hängen die Laubblätter schlaff herab, sind dünn, weich und bandartig. Laubblätter oberhalb der Wasseroberfläche sind dagegen waagrecht steif abstehend.

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Die Blüten werden nur oberhalb der Wasseroberfläche entwickelt. Die kleinen, einzeln in den Achsen der Blätter angeordnetetn Blüten sind meist zwittrig, durch Verkümmerung können sie aber auch eingeschlechtig sein. Die Blüten sind rötlich-braun, unscheinbar und reduziert; sie haben Kelchblätter, aber keine Kronblätter. Das einzelne Staubblatt besitzt einen rötlichen Staubbeutel. Der unterständige Fruchtknoten besteht nur aus einem Fruchtblatt. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.

Die längliche, einsamige Schließfrucht besitzt eine starke Steinschale und dünnes „Fleisch“. Die Nüsschen sind nicht schwimmfähig und fallen im Herbst zu Boden. Sie werden durch Wasservögel ausgebreitet. Wie beim Tausendblatt frieren die Früchtchen jedoch auch in der Eisdecke ein. Während eines Tauwetters werden dann diese Eisbruchstücke mit den Samen abgetrieben.

Vorkommen

Der Tannenwedel ist in Europa, Westasien, Nordamerika, Grönland sowie dem südlichen Südamerika (Chile) zu finden. Da er als Zierpflanze für Gartenteiche verwendet wird, muss bei manchen Vorkommen im Freiland von künstlichen Ansiedlungen ausgegangen werden.

Der Tannenwedel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort in 20 bis 50 Zentimeter tiefen, stehenden oder langsam fließenden, nährstoff- und kalkreichen Gewässern. Die Gewässer sollten sommerwarm sein und über Schlammboden verfügen.

Literatur

  • Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete - Gewässer, Moore, Auen, Büchergilde Gutenberg, München 1986, ISBN 3-7632-3265-6 (bzw. BLV-Verlag, ISBN 3-405-12967-2)
  • Gerald Thompson, Jennifer Coldry, George Bernard: Der Teich, Kosmos Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-440-05670-8

Weblinks

Commons: Tannenwedel (Hippuris vulgaris) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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