Teestrauchgewächse
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Teestrauchgewächse | ||||||||||||
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Blüte eines Teestrauchs (Camellia sinensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Theaceae | ||||||||||||
Mirb. |
Die Teestrauchgewächse (Theaceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales). Ökonomisch wichtige Arten sind der Teestrauch (Camellia sinensis), Camellia oleifera als Speiseöllieferant und die Kameliensorten (Camellia japonica) als Zierpflanze. Besonders in der Gattung Camellia wurden Inhaltsstoffe auf ihre medizinischen Wirkungen untersucht.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es handelt sich um verholzende Pflanzen: meist immergrüne kleine (maximale Wuchshöhen von 20 Meter) Bäume oder Sträucher. Es sind einzellige Trichome vorhanden oder sie sind unbehaart. Die wechselständig und spiralig oder zweizeilig an den Zweigen angeordneten, gestielten oder ungestielten Laubblätter besitzen eine immer glänzende, ledrige und einfache Blattspreite, die oft asymmetrisch ist. Der Blattrand ist oft gesägt. Die Blätter verfärben sich oft rot bevor sie abfallen. Nebenblätter fehlen.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen meist einzeln in den Blattachseln über zwei oder bis zu sieben Hochblättern oder in wenigblütigen Blütenständen. Die meist zwittrigen, bei Laplacea eingeschlechtigen, Blüten sind oft sehr auffällig und radiärsymmetrisch. Die meist fünf, seltener sechs oder selten mehr, Kelchblätter und fünf bis sechs, selten bis zu zehn, Kronblätter können frei bis manchmal etwas an ihrer Basis verwachsen und sowohl wirtelig wie (meist) spiralig angeordnet sein. Oft gehen Kelchblätter und Kronblätter auch schrittweise ineinander über. Es sind zahlreiche (mehr als 40), nur fertile, zentrifugal angeordnete Staubblätter vorhanden. Die meist langen Staubfäden sind meist frei oder seltener an ihrer Basis bis vollkommen verwachsen und die Staubbeutel sind kurz. Meist fünf (drei bis zehn) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtblatt sind zwei bis wenige Samenanlagen vorhanden. Es sind drei bis fünf freie bis nur an ihrer Basis verwachsene Griffel vorhanden mit kopfigen Narben oder sie vollständig zu einem Griffel verwachsen, der in Narbenlappen endet. Bei den weiblichen Blüten der Laplacea sind Staminodien vorhanden.
Es werden kugelige, holzige, lokulizidal, etwa 2 cm lange Kapselfrüchte gebildet auf denen die Kelchblätter noch vorhanden sind und einige Samen enthalten. Die häufig abgeflachten Samen sind über 4 bis 20 mm lang und besitzen einen geraden Embryo. Die Samen von Laplacea sind geflügelt.
Inhaltsstoffe
In vielen Geweben der Teestrauchgewächse sind sogenannte Sklereiden vorhanden, d.h. Zellen unterschiedlicher Form mit stark verdickten Zellwänden; sie sind oft als winzige Punkte beispielsweise auf den Blattspreiten erkennbar. Sie akkumulieren Aluminiumionen. Sie enthalten Myricetin und Ellagsäure.
Verbreitung
Viele Fossilien ab der späten Kreide und des gesamten Tertiär werden den Theaceae zugeordnet. Früher hatte diese Familie als wichtige Bestandteile der Wälder eine weite Verbreitung in den Gemäßigten Breiten auf der Nordhalbkugel.
Die Teestrauchgewächse kommen in den Tropen und Subtropen vor. Die Familie besitzt heute ein disjunktes Areal. Verbreitungsschwerpunkte sind heute der Osten bis Südosten Asiens und Malesien. Der Osten und Südosten Nordamerikas beherbergt etwa vier Arten.
Ein guter Teil der Arten wächst als Unterholz in Gebirgswäldern.
Systematik
Der Familienname wurde 1816 von Charles François Brisseau de Mirbel in Botanical Register; consisting of coloured . . ., Pl. 112. veröffentlicht. Typusgattung ist Thea L., heute ein Synonym von Camellia L.. Synonyme für Theaceae Ker Gawl. sind: Camelliaceae DC., Gordoniaceae Sprengel und Malachodendraceae J.Agardh.
Die Familie, die früher aus etwa 30 bis 40 Gattungen mit mehr als 600 Arten bestand, wird heute in die Familien Theaceae s.str., Sladeniaceae, Pentaphylacaceae (inklusive Ternstroemiaceae) und Tetrameristaceae (inklusive Pellicieraceae) aufgeteilt (siehe auch APG III).
Heute enthalten die Teestrauchgewächse nur noch die Taxa, die früher in die Unterfamilie der Theoideae eingeordnet waren. Die Familie der Theaceae s.str. enthält heute in drei Tribus gegliedert etwa sieben bis zwölf Gattungen mit etwa 195 bis 460 Arten. Die Unterteilung in Gattungen und Arten ist aber schwierig und wird je nach Autor sehr unterschiedlich gehandhabt, da die Verwandtschaftsverhältnisse und Abgrenzungen der einzelnen Gattungen untereinander noch weiterer molekularbiolgischer Untersuchungen bedarf.
Tribus mit Gattungen [1]:
- Tribus Theeae Szyszylowicz: Mit fünf Gattungen:
- Apterosperma Hung T.Chang: Mit der einzigen Art:
- Apterosperma oblata Hung T.Chang: Diese gefährdete Baum-Art findet man in Wäldern in Höhenlagen zwischen 800 und 1300 Meter nur in den südchinesischen Provinzen Guangdong und Guangxi. [2]
- Kamelien (Camellia L.): Mit etwa 120 bis 200 Arten in Bhutan, Kambodscha, China (etwa 97 Arten), nordöstlichen Indien, Indonesien, südlichen Japan, südlichen Korea, Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Philippinen, Thailand und Vietnam. [3]
- Laplacea Kunth: Mit acht bis neun Arten in der Neotropis.
- Polyspora Sweet: Mit etwa 40 Arten im östlichen und südöstlichen Asien. [4], [5]
- Pyrenaria Blume: Inklusive Tutcheria Dunn und Parapyrenaria mit etwa 20 bis 25 Arten in China (13 Arten), nordöstlichen Indien, Indonesien, Japan (nur Ryūkyū-Inseln), Malaysia, Myanmar, Philippinen, Thailand und Vietnam. [6]
- Apterosperma Hung T.Chang: Mit der einzigen Art:
- Tribus Gordonieae DC.: Mit drei Gattungen:
- Franklinia W.Bartram ex Marshall: Mit der einzigen Art:
- Franklinia alatamaha Marshall: Die Heimat ist nur Georgia.
- Gordonia J.Ellis: Mit etwa zwei Arten in der Neuen Welt. Früher enthielt diese Gattung mehr Arten, heute nur noch die aus der Neuen Welt. Die asiatischen Arten die früher hier eingeordnet waren gehören in eine andere Tribus und stehen heute fast alle in der Gattung Polyspora. [4]
- Schima Reinw. ex Blume: Mit etwa 20 Arten in China (13 Arten), Bhutan, Kambodscha, nordöstlichen Indien, Indonesien, Japan (nur Ryūkyū-Inseln), Laos, Malaysia, Myanmar, Nepal, Thailand und Vietnam. [7]
- Franklinia W.Bartram ex Marshall: Mit der einzigen Art:
- Tribus Stuartieae Choisy: Mit nur einer Gattung:
- Stewartia L.: Inklusive Hartia Dunn mit etwa 20 Arten in China (15 Arten), Japan, Korea, Laos, Vietnam und im östlichen Nordamerika (2 Arten).
Quellen
- Die Familie der Theaceae auf der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Tianlu Min & Bruce Bartholomew: Theaceae in der Flora of China, Volume 12, S. 366: Beschreibung und Bestimmungsschlüssel der chinesischen Taxa. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Linda M. Prince: Theaceae in der Flora of North America, Volume 8, S. 322: Beschreibung und Bestimmungsschlüssel der nordamerikanischen Taxa. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
- Linda M. Prince: A brief nomenclatural review of genera and tribes in Theaceae., Aliso, 24, 2007, S. 105-121: PDF-Online.
- Jon L. R. Every: Neotropical Theaceae in Neotropikey des Royal Botanic Gardens, Kew. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ Die Familie bei GRIN.
- ↑ Y. H. Wang, H. He, T. L. Min, L. H. Zhou & P. W. Fritsch: The phylogenetic position of Apterosperma (Theaceae) based on morphological and karyotype characters, in Plant Systematics and Evolution, Volume 260, 2006, S. 39-52.
- ↑ Kunjupillai Vijayan, Wen-Ju Zhang & Chih-Hua Tsou: Molecular taxonomy of Camellia (Theaceae) inferred from nrITS sequences, in American Journal of Botany, 96, 2009, S. 1348-1360.
- ↑ 4,0 4,1 S. X. Yang, J. B. Yang, L. G. Lei, D. Z. Li, H. Yoshino & T. Ikeda: Reassessing the relationships between Gordonia and Polyspora (Theaceae) based on the combined analyses of molecular data from the nuclear, plastid, and mitochondrial genomes, in Plant Systematics and Evolution, Volume 248, 2004, S. 45-55.
- ↑ Bruce Bartholomew & Ming Tienlu: New Combinations in Chinese Polyspora (Theaceae), in Novon, Volume 15, Number 2, 2005, S. 264-266: PDF-Online.
- ↑ Yang Shi-Xiong: New Combinations and Synonyms in Chinese Pyrenaria s.l. (Theaceae), in Novon, Volume 15, 2005, S. 379-382.
- ↑ Schima in der Flora of China.