Thioridazin
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- Phenothiazin
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Strukturformel | |||||||||||||
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1:1-Gemisch aus (R)-Form (links) und (S)-Form (rechts) | |||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Thioridazin | ||||||||||||
Andere Namen |
(RS)-10-[2-(1-Methylpiperidin-2-yl)ethyl]-2-methylsulfanylphenothiazin (IUPAC) | ||||||||||||
Summenformel |
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Kurzbeschreibung |
weißes bis fast weißes Pulver [1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Antipsychotika | ||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse |
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Schmelzpunkt | |||||||||||||
Siedepunkt |
230 °C (Thioridazin, 2,66 Pa)[2] | ||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Thioridazin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Neuroleptika (Antipsychotika).
Die chemische Verbindung gehört zu den Phenothiazinen und wird in Form des Racemats verwendet.
Thioridazin wurde 1966 von Sandoz patentiert und war von diesem Hersteller unter dem Handelsnamen Melleril® im Handel. Zurzeit ist es noch als Generikum erhältlich. Der Arzneistoff wird vorwiegend als besser wasserlösliches Hydrochlorid oder Tartrat eingesetzt.
Wegen QTc-Verlängerung (siehe QT-Syndrom) hat der größte Hersteller Novartis Melleril® in den USA und in Europa aus dem Handel genommen.[4]
In Indien wurde Thioridazin neuerdings erfolgreich in mehreren kleinen Studien gegen extrem resistente Stämme von Mycobacterium tuberculosis (XDR-TB) eingesetzt. Größere klinische Studien sind geplant.[5][6]
Pharmakologische Eigenschaften
Thioridazin zeigt eine starke Blockade von
und jeweils eine mäßige Blockade von
Wegen seiner schwachen neuroleptischen Potenz wird es bevorzugt zur Sedierung angewandt.
Eine ähnliches Wirkspektrum wie Thioridazin besitzt Quetiapin.
Thioridazin wirkt zudem als FIASMA (funktioneller Hemmer der sauren Sphingomyelinase).[8]
Literatur
- Ernst Mutschler: Arzneimittelwirkungen. 7. Aufl. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1996. S. 143–149.
Ehemalige Handelsnamen
Mellaril, Mellaril-S (USA), Melleril, Melleretten (D, A, CH)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Datenblatt THIORIDAZINE CRS (PDF) beim EDQM
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Eintrag zu Thioridazin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
- ↑ 3,0 3,1 Datenblatt Thioridazine hydrochloride bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ Novartis discontinues Melleril (thioridazine). Meldung vom 25. Januar 2005 bei der National electronic Library for Medicines.
- ↑ Z. F. Udwadia, T. Sen, L. M. Pinto: Safety and efficacy of thioridazine as salvage therapy in Indian patients with XDR-TB. In: Recent patents on anti-infective drug discovery. Band 6, Nummer 2, Mai 2011, S. 88–91, ISSN 1574-891X. PMID 21631417.
- ↑ M. J. Boeree: Global clinical trials for the treatment of TB with thioridazine. In: Recent patents on anti-infective drug discovery. Band 6, Nummer 2, Mai 2011, S. 99–103, ISSN 1574-891X. PMID 21548879. (Review).
- ↑ Harald Schmidt (Hrsg.), begründet von Claus-Jürgen Estler: Pharmakologie und Toxikologie. 6. Aufl. Schattauer, Stuttgart u. New York 2007. S. 225.
- ↑ Kornhuber J, Muehlbacher M, Trapp S, Pechmann S, Friedl A, Reichel M, Mühle C, Terfloth L, Groemer T, Spitzer G, Liedl K, Gulbins E, Tripal P: Identification of novel functional inhibitors of acid sphingomyelinase. In: PLoS ONE. 6. Jahrgang, Nr. 8, 2011, S. e23852, doi:10.1371/journal.pone.0023852.