Vasoaktives intestinales Peptid


Vasoaktives intestinales Peptid

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 28 Aminosäuren
Präkursor (170 aa)
Isoformen 2
Bezeichner
Gen-Namen VIP; MGC13587; PHM27
Externe IDs OMIM: 192320   MGI: 98933
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Euteleostomi
Orthologe
Mensch Maus
Entrez 7432 22353
Ensembl ENSG00000146469 ENSMUSG00000019772
UniProt P01282 P32648
Refseq (mRNA) NM_003381 NM_011702
Refseq (Protein) NP_003372 NP_035832
Genlocus Chr 6: 153.11 – 153.12 Mb Chr 10: 4.7 – 4.71 Mb
PubMed-Suche 7432 22353

Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) bezeichnet ein gastrointestinales (im Verdauungstrakt gefundenes) Peptidhormon das aus 28 Aminosäuren besteht.

VIP wird im Duodenum (Zwölffingerdarm) gebildet, wenn dort Fette auftreten. Es weist Ähnlichkeit zu Glucagon und Secretin in seiner chemischen Struktur und Wirkung auf. VIP wirkt als Neurotransmitter und Neuromodulator in den Neuronen des zentralen Nervensystems und in parasympathischen Nervenfasern. Seine Halbwertszeit im Blut beträgt etwa zwei Minuten.

Die biologischen Funktionen von VIP werden über zwei Rezeptoren vom Typ 1 (VPAC1R) und Typ 2 (VPAC2R) vermittelt.

Wirkung

VIP bewirkt eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in Magen, Darm, Trachea und Bronchien sowie der Blutgefäße und ist damit auch ein systemischer wie pulmonalarterieller Vasodilatator. VIP steigert auch die Sekretion von HCO3 in Darm, Pankreas und Leber und hemmt die Magensäure-Sekretion. Ebenso greift VIP in die Regulation der Schleimproduktion in den Atemwegen ein und hemmt zusätzlich die Blutgerinnung.

Ein Zuviel des Hormons wird durch das sog. VIPom (Verner-Morrison-Syndrom) produziert und führt hierbei zu Wässrigen Diarrhoen, Hypokaliämie und Achlorhydrie, weshalb es auch als WDHA-Syndrom bezeichnet wird.

Studien

Derzeit werden Studien an Patienten durchgeführt, die an schwerer pulmonalarterieller Hypertension leiden. Die viermal tägliche Inhalation von VIP in einer Gesamtdosis von 200 µg/Tag führt dabei zu einer signifikanten Verbesserung von Leistungsfähigkeit und hämodynamischen Parametern, ohne wesentliche Nebenwirkungen zu zeigen.

Da VIP neben den Lungengefäßen auch die Atemwege erweitert sowie entzündungshemmende und immunomodulatorische Eigenschaften besitzt, wird es in klinischen Studien zwischenzeitig auch zur Behandlung schwerer Formen der COPD und des Asthma bronchiale eingesetzt.

Weitere Arbeiten zielen darauf ab, synthetische Analoga mit verbesserten Eigenschaften wie einer Verlängerung der Halbwertszeit zu synthetisieren.

Weblinks