Vielsamiger Gänsefuß
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- Fuchsschwanzgewächse
Vielsamiger Gänsefuß | ||||||||||||
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Blütenstand eines Vielsamigen Gänsefußes | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chenopodium polyspermum | ||||||||||||
L. |
Der Vielsamige Gänsefuß (Chenopodium polyspermum) ist eine weit verbreitete Pflanzenart in der Gattung Gänsefuß (Chenopodium) aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).
Merkmale
Es handelt sich um einjährige krautige Pflanzen, deren Stängel zwischen 15 und 60 cm lang werden. Sie können sowohl aufrecht wie niederliegend wachsen und sind meist stark verzweigt. Die Pflanzen sind weder behaart noch mehlig bestäubt und fast geruchlos.
Die deutlich gestielten, eiförmigen und vorne abgerundeten Laubblätter des Vielsamigen Gänsefußes sind im Gegensatz zu denen der meisten anderen Gänsefuß-Arten vollkommen ganzrandig und haben eine frisch grüne bis gelblichgrüne Farbe. Der Blattrand ist, wie auch der vierkantige Stängel, oft rötlich überlaufen. Die untersten Blätter sind gegenständig, die oberen dann wechselständig.
Die ebenfalls grünlichen bis rötlichen Blüten, die zwischen Juli und September erscheinen, sind in endständigen und blattachselständigen ährenähnlichen Blütenständen angeordnet, die wiederum aus kugeligen Teilblütenständen bestehen. Die rötlichbraunen bis dunkelbraunen Nussfrüchte sind etwa 1 mm breit, und im offen stehenden Perigon sichtbar.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[1]
Verbreitung und Standortansprüche
Der Vielsamige Gänsefuß kommt in Europa und den gemäßigten Gebieten Westasiens vor. In verschiedene Gebiete Nordamerikas wurde er eingeschleppt, ist dort somit ein Neophyt.
Er wächst an nährstoffreichen, nicht zu trockenen Stellen, beispielsweise an Ufern von langsam fließenden oder stehenden eutrophen Gewässern. Dort ist er eine der Charakterarten der Pflanzengesellschaften: Knöterich-Uferflur-Gesellschaften (Polygono-Chenopodietalia) und der Zweizahn-Teichufer-Gesellschaften (Bidention tripartitae).
Außerdem findet man ihn zum Beispiel auf nicht zu trockenen Äckern, an frischen Ruderalstellen oder als „Unkraut“ in Gärten.
Systematik
Die Erstbeschreibung von Chenopodium polyspermum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum.[2]
Synonyme von Chenopodium polyspermum L., die auf demselben Typusexemplar beruhen, sind Atriplex polysperma (L.) Crantz und Vulvaria polysperma (L.) Bubani. Als Synonyme gelten außerdem Anserina betifolia Montandon, Chenopodium acutifolium Sm., Chenopodium acutifolium Kit. (nom illegit.), Chenopodium angustifolium Gilib., Chenopodium bisaeriale Menyh., Chenopodium marginatum Spreng. ex Hornem., Chenopodium polispermum Neck., Chenopodium polyspermum var. acutifolium (Sm.) Gaudin, Chenopodium polyspermum var. spicatum A.Gray, Lipandra atriplicoides (Less.) Moq. und Oligandra atriplicoides Less.[3]
Verwendung
Die Samen des Vielsamigen Gänsefußes wurden früher als Lockmittel beim Fischfang verwendet. Daher wird er auch manchmal Fisch-Gänsefuß oder Fischmelde genannt.
Quellen
- Werner Rothmaler [Begr], Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 13. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1983, ISBN 3-06-012539-2.
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. Ein Buch zum Bestimmen der wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 93. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-494-01413-2.
- Siegfried Danert: Urania Pflanzenreich. Die große farbige Enzyklopädie: Blütenpflanzen 1. Urania, Leipzig 1993, ISBN 3-332-00496-4.
- Dietmar Brandes: Bidentetea-Gesellschaften. Internet-Publikation, Zugriff am 6. Dezember 2011.
- J. Gasquez (Hrsg.), J.-P. Lonchamp: HYpermédia pour la Protection des Plantes - Adventices - Chenopodium polyspermum. 2000, Internet-Publikation, Zugriff am 6. Dezember 2011.
- Botanik im Bild / Flora von Österreich, Liechtenstein und Südtirol: Chenopodium polyspermum. 2011, Internet-Publikation, Zugriff am 6. Dezember 2011.
- Joachim Schmitz: Schmitzens Botanikseite. Rheinische Pflanzengesellschaften. Donau-Knöterich-Uferflur, Chenopodio-Polygonetum bittringeri <sic!>. 2004, Internet-Publikation, Zugriff am 6. Dezember 2011.
- Unites States Department for Agriculture (Hrsg.): Plants Profile: Chenopodium polyspermum L. var. obtusifolium Gaudich. USDA Internet-Publikation, Zugriff am 6. Dezember 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Chromosomenzahl bei Tropicos
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 220, Digitalisat
- ↑ Eintrag bei The Plant List, abgerufen 26. Januar 2012
Weblinks
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Chenopodium polyspermum. In: Info Flora (Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora).
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.).
- Günther Blaich: Fotos europäischer Pflanzen.