Vogelspinnenartige
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Vogelspinnenartige | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mygalomorphae | ||||||||||||
Vogelspinnenartige (Mygalomorphae) sind eine Unterordnung von Spinnentieren aus der Ordnung der Webspinnen. Eine ältere Bezeichnung ist Orthognatha. Umgangssprachlich werden manchmal alle Vertreter der Unterordnung als Vogelspinnen bezeichnet, was aber zu Verwechslungen mit der systematischen Familie führt. Es gibt 15 Familien mit 2573 Arten.[1] Die Tiere sind groß und leben vorwiegend in warmen Klimaten.
Merkmale
Die Mundwerkzeuge (Cheliceren) arbeiten fast parallel zu einander (orthognath), nicht zangenartig gegeneinander (labidognath). Die Augen liegen meist nahe bei einander auf einem flachen Hügel auf der Rückenpanzerung (Carapax). Die Hüften der Pedipalpen (in Fühler umgewandeltes Beinpaar der Spinnen) ähneln außer bei den Atypidae stark den Hüften der Beine. Sie haben meist zwei Paar Fächertracheen und vier, seltener drei Ostienpaare sowie zwei Paar Coxaldrüsen.
Nach vorne gerichtete Cheliceren (orthognath) einer Roten Chile-Vogelspinne (Grammostola rosea)
Nach innen gerichtete Cheliceren (labidognathen) des Ammen-Dornfingers (Cheiracanthium punctorium).
Vogelspinnenartige haben meist zwei, seltener eine oder drei Spinnwarzen. Das vordere und das mittlere Spinnwarzenpaar fehlen immer, es existiert weder ein Cribellum noch ein Calamistrum.
Die Eingänge der Samenspeicher (Spermathek oder Receptacula seminis) gehen direkt von der Vagina aus, den Weibchen fehlt eine regulierbare, die inneren Geschlechtsorgane blockierende Abdeckung (Epigyne) und damit auch die Möglichkeit, die zum Uterus externus führenden Befruchtungsgänge für den Samen zu verschließen, bzw. Paarung und Befruchtung der Eier zeitlich voneinander zu trennen, wie es bei den Weibchen entelegyner Webspinnen der Fall ist. Einfacher gebaut sind auch die Pedipalpen der Vogelspinnenartigen, sowie die bei den Männchen zum sekundären Geschlechtsorgan umgewandelten Bulben an deren Ende, welche bei dieser Unterordnung meist birnenförmig und stark gepanzert sind.
Abstammung
Webspinnen (Araneae) |
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Kladogramm
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Quellen
- Coddington, J. A. and H. W. Levi. 1991. Systematics and evolution of spiders (Araneae). Annual Review of Ecology and Systematics 22:565–592.
- Miller, J. A. and F. A. Coyle. 1996. Cladistic analysis of the Atypoides plus Antrodiaetus lineage of mygalomorph spiders (Araneae, Antrodiaetidae). Journal of Arachnology 24:201–213.
- Hans Ekkehard Gruner (Hrsg.), M. Moritz, W. Dunger; 1993; Lehrbuch der speziellen Zoologie, Band I: Wirbellose Tiere, 4. Teil: Arthropoda (Ohne Insekta)
Einzelnachweise
Weblinks
- Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. – Verein, der sich um die Erforschung und Übermittlung von Informationen von Vogelspinnen kümmert (Publikationsorgan: ARACHNE – ISSN 1613-2688)
- Vogelspinne gem. e.V. – Verein zur Zusammenführung engagierter Vogelspinnenhalter im norddeutschen Raum und anderer arachnologisch Interessierter, mit Sitz in Hannover.