Winterlinge



Winterlinge

Winterling (Eranthis hyemalis)

Systematik
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Actaeeae
Gattung: Winterlinge
Wissenschaftlicher Name
Eranthis
Salisb.

Winterlinge (Eranthis) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) mit etwa sieben Arten. Sie kommen in Eurasien vor.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Illustration von Eranthis hyemalis, mit Rhizom, grundständige Laubblätter, Blütenstandsschaft, Hochblätter, Blüte und Balgfrüchten.

Winterlinge wachsen als ausdauernde, krautige Pflanzen. Sie bilden ein Rhizom [1] mit Durchmessern von etwa 1 cm und mehreren knolligen Segmenten [2] als Überdauerungsorgan aus. Für Eranthis hyemalis ergaben genaue Untersuchungen, dass eine Hypokotylknolle gebildet wird [3] [4]. Es sind höchstens ein oder zwei grundständige Laubblätter vorhanden; sie bestehen aus einem langen Blattstiel und einer handförmig geteilten Blattspreite mit unregelmäßig gezähnten Blattrand. [1]

Generative Merkmale

Der Blütenstandsschaft ist stets unverzweigt und endet in einer endständigen, einzelnen Blüte. Unter der Blüte sitzt ein Wirtel aus waagerechten Hochblättern in je nach Art wechselnder Anzahl. Die Blüte ist zwittrig und radiärsymmetrisch. Die Schauorgane der Blüte bilden fünf bis acht gelbe, weiße oder rosarote, kronblattähnliche Kelchblätter enthält, die eine längliche, elliptische oder eiförmige Form besitzen. Es sind fünf bis acht kleine und röhrenförmige Nektarien vorhanden, die manchmal sterile Staubbeutel besitzen. Es sind zehn bis viele (bis 36) Staubblätter vorhanden mit einnervigen, schmal linealen Staubfäden und ellipsoiden oder kreisförmigen Staubbeuteln. [1] Je Blüte sind vier bis neun, selten mehr freie Fruchtblätter vorhanden, die in einer deutlich erkennbaren Narbe enden. Jedes Fruchtblatt enthält sechs bis neun Samenanlagen [2].

Geöffnete Balgfrüchte von Eranthis hyemalis.

Es stehen vier bis neun, selten mehr Balgfrüchte zusammen, die 2 bis 3 mm lang, gerade oder im oberen Bereich gekrümmt sind, in einem Schnabel enden und jeweils viele Samen enthalten. Die etwas abflachten, eiförmigen bis ellipsoiden Samen besitzen eine oliv-braune, glatte oder netzartig skulpturierte Oberfläche. [2], [1]

Die Chromosomengrundzahl beträgt x=8. Alle Pflanzenteile sind giftig.

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Eranthis kommt in Eurasien vor.

Die Gattung Eranthis wurde 1807 durch Richard Anthony Salisbury in den Transactions of the Linnean Society of London, 8, S. 303 mit der Typusart Eranthis hyemalis erstbeschrieben. Der Gattungsname Eranthis leitet sich von den griechischen Wörtern er für Frühling und anthos für Blüte ab. [2] Ein Synonym für Eranthis Salisb. ist Cammarum Hill, nom. rej. Die Gattung Eranthis gehört zur Tribus Actaeeae in der Unterfamilie der Ranunculoideae [5] innerhalb der Familie der Ranunculaceae.

Hochblätter und Blüte von Eranthis pinnatifida.

Die Gattung Eranthis gliedert sich in zwei Sektionen [6] mit etwa sieben Arten:

Eranthis sect. Eranthis:

  • Winterling (Eranthis hyemalis (L.) Salisb., Syn. Eranthis cilicica Schott & Kotschy, Eranthis × tubergenii Hoog (E. cilicica × E. hyemalis) [6][7][8][2]: Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Südeuropa bis Afghanistan. Sie dient als Zierpflanze und in Europa und in Nordamerika ist sie an wenigen bekannten Stellen verwildert.
  • Eranthis longistipitata Regel : Diese Art ist im nordöstlichen Iran und im südlichen Zentral-Asien verbreitet.

Eranthis sect. Shibateranthis (Nakai) Tamura: Sie wird von manchen Autoren auch als eigene Gattung Shibateranthis Nakai abgetrennt:

  • Eranthis albiflora Franchet: Dieser Endemit wächst nur im westlichen Teil der chinesischen Provinz Sichuan. [1]
  • Eranthis lobulata W.T.Wang: Dieser Endemit gedeiht im nördlichen-zentralen und im westlichen Teil der chinesischen Provinz Sichuan. [1]
  • Eranthis pinnatifida Maxim.. Diese Art kommt in Japan im mittleren und westlichen Honschu vor.
  • Eranthis sibirica DC.: Diese Art ist in Sibirien beheimatet.
  • Eranthis stellata Maxim.: Sie kommt im Ussuri-Gebiet, im nördlichen Korea und den nordostchinesischen Provinzen Jilin und Liaoning vor. [1]

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Li Liangqian, Michio Tamura: Eranthis. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9, S. 148. (online).
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Bruce D. Parfitt: Eranthis in Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliidae and Hamamelidae. Oxford University Press, New York u.a. 1997, ISBN 0-19-511246-6. (online).
  3. Wilhelm Troll: Vergleichende Morphologie der höheren Pflanzen. Nachdruck Koeltz, 1967
  4. Theodor Arzt: Über die Embryobildung von Pseudomonokotylen Podophyllum Emodi und Eranthis hiemalis. Dissertation Göttingen, 1933.
  5. Eintrag bei GRIN.
  6. 6,0 6,1 Adolf Engler, Karl Prantl (Begr.), Michio Tamura et al.: Die natürlichen Pflanzenfamilien nebst ihren Gattungen und wichtigeren Arten insbesondere der Nutzpflanzen, Bd. 17a, Teil 4: Angiospermae: Ordnung Ranunculales, Fam. Ranunculaceae. 2. stark vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Duncker & Humblot, 1995, ISBN 3-428-07980-9, S. 253–255
  7. Werner Greuter, Hervé-Maurice Burdet, Guy Long (Hrsg.): Med-Checklist. A critical inventory of vascular plants of the circum-mediterranean countries. Vol. 4 (Dicotyledones: Lauraceae–Rhamnaceae). Conservatoire et Jardin Botanique, Genève 1989, ISBN 2-8277-0154-5. (online)
  8. Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0852241593 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.

Ergänzende Literatur

  • Theodor Arzt: Über die Embryobildung von Pseudomonokotylen Podophyllum Emodi und Eranthis hiemalis. Dissertation Göttingen, 1933.

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