Paralouatta (Pitheciidae)



Paralouatta ist eine Primatengattung innerhalb der Familie Pitheciidae mit 3 Mitgliedern. Viele Überreste wurden in Kuba gefunden.

Paralouatta ist der Gattungsname zweier Arten von Neuweltaffen, die im Miozän Südamerikas lebten.

Das Körpergewicht von Paralouatta varonai wird auf etwa 9 - 10 Kilogramm geschätzt, was bedeutet, dass dieser Primat einer der größten bekannten Neuweltaffen war.

Fundorte

Anatomie

Das postcraniale Skelettsystem von Paralouatta zeigt eine rätselhafte Kombination von anatomischen Merkmalen: Der Affe ist in erster Linie ein Neuweltaffe mit einigen Skelettmerkmalen von semi-terrestrischen Altweltaffen (Cercopithecinae), wie etwa den Mangaben (Cercocebus). MacPhee und Meldrum (2006) glauben daher, dass Paralouatta einen erheblichen Teil seiner Zeit auf dem Boden verbrachte [1]. Gleichzeitig scheint Paralouatta die typische, in den ästen hängende Lebensweise vieler Neuweltaffen aufgegeben zu haben.

Steckbrief
Die Welt zur Zeit von Paralouatta
Landmassenverteilung im Holozän
Ernährung/Lebensraum
Basierend auf den Fossilien glaubt man, dass die Primatengattung Paralouatta Allesfresser (omnivor) waren. Ihr Leben verbrachen die Tiere vermutlich in den Bäumen (arboreal), wo sie auch ihre Nahrung fanden.
* Daten nach MacPhee et al., 2003
Verbreitung:
Karibik
Kuba
Physiologie
Gewicht: ?
Schwestertaxa

Paralouatta ist mit seinen besonders großen Augen im Verhältnis zu seiner Schädelgröße einzigartig. Dieses Merkmal kennt man sonst nur von den Nachtaffen der Gattung Aotus und scheint auf eine nächtliche Lebensweise hinzudeuten. Das klingt bizarr für einen Affen in einer Umgebung, die weitgehend frei von Raubtieren war. Es sei denn, Paralouatta hat diesen evolutionären Weg eingeschlagen, um Greifvögeln aus der Luft zu entgehen.

Paralouatta marianae

Das Typusexemplar mit der Bezeichnung MNHNCu 76.3059 ist ein Sprungbein (Talus), das in der Lagunitas Formation von Kuba ausgegraben wurde. Der Fund ist zwischen zwischen 23,0 und 16,0 Millionen Jahre alt. Die Morphologie deutet auf einen baumlebenden oder semi-terrestrischen Allesfresser hin.

In der Paleobiology Database gibts zu Paralouatta marianae folgenden Eintrag:
Sammlung Kommentar zum Fundort Epoche, Alter Geologie, Formation Kommentar zur Sammlung
Domo de Zaza Lagunitas Zaza Dome; Canal de Zaza
Kommentar z. Stratigraphie Lithographie Kommentar z. Taxonomie
most in situ fossils are from the lower half of the section "poorly sorted, angular to subangular gravel, moderately cemented by carbonates and low in clay content... Grey to yellowish-green interbedded sands and gravels"; "light green clays, with brown and red spotting and minor amounts of sand... soil development... Bioturbation... root casts" bony fishes and invertebrates are excluded, with some treated separately (see other Domo de Zaza lists)

Systematik


Literatur

M. Rivero, O. Arredondo 1991, Paralouatta varonai, a new Quaternary platyrrhine from Cuba. Journal of Human Evolution. 21, p. 1 - 11
R. D. E. MacPhee, M. A. Iturralde-Vinent, E. S. Gaffney 2003, Domo de Zaza, an Early Miocene vertebrate locality in south-central Cuba, with notes on the tectonic evolution of Puerto Rico and the Mona Passage. American Museum Novitates. 3394, p. 1 - 42