Abrin


Abrin a (Abrus precatorius)

Abrin a (Abrus precatorius)

Strukturmodell nach PDB 1abr. In blau ist die A-Kette, in oliv die B-Kette hervorgehoben
Vorhandene Strukturdaten: 1abr
Masse/Länge Primärstruktur 518 = 251+267 Aminosäuren (A+B)
Sekundär- bis Quartärstruktur A+B-Kette
Bezeichner
Externe IDs UniProtP11140
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.2.2.22  Glykosidase
Reaktionsart Hydrolyse einer N-glykosidischen Bindung
Substrat 28S-rRNA
Produkte defektes Ribosom

Abrin ist ein pflanzliches Toxin der Paternostererbse ( auch:Abrusbohne, Abrus precatorius) und zählt zu den tödlichsten Giften überhaupt. Abrin ist ein Sammelbegriff für die enthaltenen vier Isotoxine (Abrin A, B, C und D). Abrin A ist das wirksamste der vier Toxine. Es inhibiert die Proteinbiosynthese, indem es ein Adenin (A4324) der 28S-rRNA abspaltet.

Das Abrin stellt, wenn es gereinigt ist, ein bräunlich-gelbes Pulver dar. Es ist in Wasser löslich und bindet an Glykoproteine von Zellmembranen, ist also ein Lektin. Ca. 0,04 µg/kg Körpergewicht Abrin A reichen für eine tödliche Wirkung aus. Es stoppt die zelleigene Proteinsynthese.

In den Samen der Paternostererbsen sind 0,08 % Abrin enthalten.

Vergiftungssymptome sind Durchfall, Erbrechen, Kolik, Tachykardie (Pulsbescheunigung) und Tremor (Schütteln). Der Tod tritt nach Tagen durch Nierenversagen, Herzversagen und/oder Atemlähmung ein.

Vergleich von Ricin (Blautöne) und Abrin (Rottöne). Die beiden Proteine weisen eine hohe Ähnlichkeit auf.

Ebenfalls als Abrin bezeichnet wird N-Methyl-L-tryptophan, das ebenfalls in der Paternostererbse enthalten ist.[1]

Einzelnachweise

  1. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006.

Weblinks

Wiktionary: Abrin – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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