Anamnia


Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der bei biologie-seite.de dargestellten Systematik.

Als Anamnia (von griech. an- = „nicht“ und amnion = „Embryonalhülle“), auch Anamnier oder Anamniota, wurden Wirbeltieren bezeichnet, deren Embryonen nicht von Embryonalhüllen (der Serosa, der Allantois und dem Amnion) umgeben sind.[1] Im Gegensatz dazu werden Wirbeltiere mit einer Embryonalhülle als Amnioten bezeichnet.[2]

Die Gruppe umfasst die Amphibien und die ebenfalls paraphyletischen Gruppen der Fische und Kieferlosen (Agnatha)[1] – nach moderner Taxonomie die Amphibien, Knochenfische, Knorpelfische, Neunaugen, Schleimaale und verschiedene ausgestorbene Wirbeltiergruppen. Anders als viele Amnioten sind die Anamnia meistens an Wasser oder eine andere feuchte Umgebung gebunden,[1] während bei den Amniota durch die Embryonalhüllen ein feuchtes Milieu für den Embryo geschaffen wurde.[2]

Im Unterschied zu den Amnioten sind die Anamnia ein klassisches Beispiel für ein paraphyletisches Taxon, das durch ursprüngliche Merkmale gekennzeichnet ist:[1] Ihr gemeinsamer Vorfahre ist der gemeinsame Vorfahre aller Wirbeltiere.

Belege

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Stichwort „Anamnia“ in: Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg 2003. ISBN 3-8274-0354-5.
  2. 2,0 2,1 Stichwort „Amniota“ in: Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg 2003. ISBN 3-8274-0354-5.