Betelpfeffer
Betelpfeffer | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Betelpfeffer (Piper betle) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Piper betle | ||||||||||||
L. |
Betelpfeffer auch Betel (Piper betle; Hindi: पान, pān, Pan, anglisierend auch Paan) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Pfeffer in der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Ihre Blätter finden in der ayurvedischen Medizin Verwendung. In Südasien werden sie zusammen mit gelöschtem Kalk, Gewürzen und Betelnuss gekaut. Diese Pflanzenart stammt ursprünglich aus Malaysia und wird heute auch auf dem gesamten indischen Subkontinent sowie in Südostasien angebaut.
Beschreibung
Betelpfeffer ist eine immergrüne, mehrjährige Kletterpflanze und rankt etwa einen Meter hoch. Die einfachen Laubblätter sind glänzend und herzförmig.
Verwendung
Betelpfeffer gibt es in verschiedenen Sorten, deren Blätter sich auch im Geschmack unterscheiden. Zu den besten Betelblättern gehören die der Sorte „Magadhi“ (aus der Region Magadha stammend), die um Patna in Bihar angebaut wird.
Betelblätter werden als stimulierendes Mittel und Antiseptikum verwendet. In der ayurvedischen Medizin wird ihnen aphrodisische Wirkung nachgesagt. In verschiedenen südostasiatischen Ländern findet Betelpfeffer als Heilmittel gegen Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Arthritis und Gelenkschmerzen aber auch als Antibiotikum oder bei Verdauungsschwierigkeiten Verwendung.
Neben der ayurvedischen medizinischen Verwendung der Pflanze werden die Blätter des Betelpfeffers in Indien und Teilen Südostasiens als Munderfrischer gekaut. Zu den wirksamen Substanzen des in den Blättern enthaltenen ätherischen Betelöls gehören Eugenol und Eukalyptol sowie Terpene.
Dazu werden in Betelblätter gelöschter Kalk (Calciumhydroxid) und geriebene Betelnuss (Arekanuss) - beides zu einer Paste verarbeitet - sowie eine Gewürzmischung (pan masala) bestehend aus Kardamom, Anis, Pfefferminze, Kokos und anderen gewickelt und mit einem Zahnstocher oder einer Nelke zusammengehalten. Es gibt auch Zubereitungen zusätzlich mit Tabakpulver und Koriandersamen.
Der Löschkalk hält die aktiven Substanzen in ihrer basischen bzw. alkalinen Form und ermöglicht somit die sublinguale Absorption ins Blut. Die Arecanuss enthält das Alkaloid Arecolin, welches Speichelfluss verursacht (der sich rot färbt) und selbst stimulant wirkt. Der rote Saft befleckt die Zähne und schädigt das Zahnfleisch. Das Kauen eines Betelpriems wird jedoch bereits seit mehreren tausend Jahren praktiziert. Während des Kauens des Betelpfeffers wird außerdem die DNS im Mund vorübergehend neutralisiert, was zu Problemen beim Analysieren von Speichelproben führen kann. Wissenschaftler versuchen daher in solchen Fällen, die DNS für die Analyse zu verstärken.
Piper sarmentosum, eine verwandte Art, die beim Kochen Verwendung findet, wird manchmal „Wilder Betel“ genannt.
Weblinks
- P. Guha: Betel leaf:The neglected green gold of India. J. Hum Ecol., 19(2) 2006 (PDF-Datei; 153 kB)