Billbergia
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Bromelioideae | ||||||||||||
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Billbergia macrocalyx, Blütenstand mit roten Hochblättern und hellblauen Kronblättern, die sich beim Welken einrollen. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Billbergia | ||||||||||||
Thun. |
Die Billbergia sind eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie Bromelioideae in der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). In dieser Gattung gibt es über 60 Arten.
Beschreibung und Ökologie
Vegetative Merkmale
Die Billbergia-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen und sind Trichter- bzw. Zisternenbromelien. Es sind meist mittelgroße Arten mit kleinen Trichterdurchmessern. Die meisten Arten sind Epiphyten, einige Arten wachsen sowohl auf Pflanzen, an Felsen, als auch direkt am Boden. In den Blatttrichtern sammeln sich Wasser. In vielen Trichtern gibt es kleine Biotope mit mehreren Tierarten und Algen und Wasserpflanzen. Die derben Laubblätter sind immer am Rande bewehrt (wie bei allen Gattungen der Bromelioideae), mit einer Stachelspitze. Bei einigen Arten und Sorten sind die Blätter schön gefärbt. Saugschuppen sind bei vielen Arten überall auf den Blättern, oft auch auf der Infloreszenz.
Generative Merkmale
Die Blüten sitzen zu vielen in meistens ansehnlichen, lange haltbaren Blütenständen (Infloreszenzen). Die Blütenstände hängen oft. An den Blütenständen sitzen oft auffällig gefärbte Hochblätter (Brakteen); es dominiert die Farbe Rot (meistens mit einem Blauanteil).
Die zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelten Perianth. Es sind drei Kelchblätter vorhanden. Die drei Kronblätter besitzen häufig verschiedene Blautöne, es gibt auch gelbe, grüne und weiße. Bei den blaublühenden Arten sind Vögel die Bestäuber. Ein wichtiges Merkmal das sie von anderen Gattungen unterscheidet ist, dass sich ihre Kronblätter (Petalen) einrollen, wenn sie verblühen. Die Einzelblüten blühen nur wenige Stunden und sind noch viel kürzer bestäubungsfähig. Bei den meisten Arten sind an der Basis der Kronblätter kleine Schüppchen (Ligulea). Die sechs Staubblätter und der Griffel ragen oft weit aus der Blüte heraus. Die Fruchtknoten sind unterständig. Ein großer Teil der Arten blüht nachts.
Die Blütenformel lautet:
$ \star $ bis $ \downarrow \;K_{3}\;C_{(3)}\;A_{3+3}\;G_{\overline {(3)}} $
Die vielsamigen Beeren sind im reifen Zustand oft stark gefärbt; hier dominieren Rot bis Blau. Die Früchte werden von Tieren (vor allem von Vögeln, seltener von Fledertieren und Affen) gefressen. Die Samen werden unverdaut wieder ausgeschieden und gelangen mit dem Kot auf Äste.
Verbreitung
Die Areale von Billbergia-Arten erstrecken sich vom südlichen Mexiko bis nach Bolivien und bis zum nördlichen Argentinien. Das Entwicklungszentrum, mit der größten Artenzahl, ist Brasilien.
Systematik
Der schwedische Botaniker Carl Peter Thunberg (1743–1828) stellte die Gattung Billbergia in Plantarum Brasiliensium ..., 3, 1821 S. 30 mit der Typusart ist Billbergia speciosa auf. Die Gattung Billbergia ist nach dem schwedischen Botaniker und Zoologen Gustaf Johan Billberg (1772–1844) benannt. [1]
Es gibt über 60 Billbergia-Arten und einige Varietäten, hier die vollständige Liste nach Luther 2008 [2]:
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Zierpflanze
Aufgrund ihrer Größe und Pflegeleichtigkeit findet man einige Arten und Züchtungen auch in privaten Sammlungen. Aber auch in manchen tropischen Parks und Gärten und auch in allen botanischen Gärten findet man diese relativ anspruchslosen und dekorativen Pflanzen. Die wohl bekannteste Art dieser Gattung ist Billbergia nutans, die auch Zimmerhafer oder Zimmerhanf genannt wird und früher in Mitteleuropa in vielen Wohnungen und Ladenschaufenstern zu finden war. Billbergien haben nur eine sehr kurze Blühphase, aber ihre Kindeln blühen fast jedes Jahr wieder.
Weitere Bilder
Die wichtigsten Merkmale der Gattung Billbergia gezeigt mit Bildern der Hybride: Billbergia x windii = Billbergia nutans H.Wendl. ex Regel × Billbergia decora Poepp. & Endl.:
Quellen
Literatur
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3
Einzelnachweise
- ↑ Jason R. Grant An Annoted Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae, In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache)
- ↑ Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.