Blaue Koralle
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Blaue Koralle | ||||||||||||
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Blaue Koralle in einem Aquarium | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Helioporidae | ||||||||||||
Moseley, 1876 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Heliopora | ||||||||||||
de Blainville, 1830 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Heliopora coerulea | ||||||||||||
(Pallas, 1766) |
Die Blaue Koralle (Heliopora coerulea) lebt in Korallenriffen des Indopazifik, sieht aus wie eine Steinkoralle, ist jedoch die letzte Überlebende einer Gruppe der Octocorallia, die zuerst nur fossil bekannt war. Sehr ähnliche Formen mit einem Alter von 100 Millionen Jahren sind seit der Kreide von den Küsten der Tethys aus Europa, Afrika und Indien bekannt. Sie ist die einzige Art der Octocorallia, die ein massives Skelett aus Calciumcarbonat bildet. Die Blaue Koralle kommt im Indopazifik, nur in Regionen vor, die ständig eine Temperatur von 22° C oder mehr haben.
Merkmale
Die Kolonien können mächtige Blöcke mit plattenartigen Verzweigungen, einer Höhe von einem halben Meter und einem Durchmesser von sieben Metern bilden. Erreichen die Blöcke die Wasseroberfläche, so stirbt das trocken fallende Gewebe ab und es bilden sich Mikroatolle.
Außen sind die Kolonien von brauner Farbe, das Skelett ist aufgrund von verschiedenen Eisensalzen blau gefärbt. Die Polypen der Blauen Koralle sind klein, nur einen Millimeter groß und haben wie alle Octocorallia acht gefiederte Tentakel. Das Skelett wird nicht, wie bei anderen Octocorallia durch Sklerite gebildet, die dann miteinander verbunden werden, sondern durch Fasern aus Aragonit, die zu dünnen Plättchen verschmelzen. Die Polypen sitzen in Nischen im Skelett, sind durch Stolonen miteinander verbunden und kapseln die Nischen mit dem weiteren Skelettwachstum durch Querwände nach unten ab. Neben den Polypennischen gibt es noch kleiner porenartige Nischen, in die das Stolonengewebe wurzelartig nach unten hineinwächst. Das lebenden Gewebe bildet nur eine sehr dünne Schicht auf dem Aragonitskelett.
Die Blaue Koralle lebt in einer Symbiose mit Zooxanthellen, kleinen, einzelligen Algen aus der Gruppe der Dinoflagellaten, die die Koralle mit Nährstoffen versorgen.
Systematik
Traditionell wird die Blaue Koralle wegen ihrer Einzigartigkeit in eine eigene Ordnung, die Helioporacea gestellt. Phylogenetisch ist sie die Schwesterart einer Klade aus den Seefedern (Pennatulacea) und der Gorgonienfamilie Ellisellidae. Die von diesen drei Taxa gebildete Klade ist die Schwestergruppe der Calcaxonia, eine Unterordnung gorgonienähnlicher Korallen. [1]
Literatur
- Volker Storch, Ulrich Welsch: Systematische Zoologie, Fischer, 1997, ISBN 3-437-25160-0
- Gruner, H.-E., Hannemann, H.-J., Hartwich, G., Kilias, R.: Urania Tierreich, Wirbellose 1 (Protozoa bis Echiurida). Urania-Verlag, ISBN 3332005014
- S. A. Fosså, & A. J. Nilsen: Korallenriff-Aquarium, Band 4, Birgit Schmettkamp Verlag, Bornheim, ISBN 3928819054
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ C. S. McFadden, S. C. France, J. A. Sánchez, P. Alderslade: A molecular phylogenetic analysis of the Octocorallia (Cnidaria: Anthozoa) based on mitochondrial protein-coding sequences, Sciencedirect