Blaugeringelte Kraken
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Blaugeringelte Kraken | ||||||||||
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Großer Blaugeringelter Krake (Hapalochlaena lunulata) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Hapalochlaena | ||||||||||
Robson, 1929 | ||||||||||
Arten | ||||||||||
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Die Blaugeringelten Kraken (Hapalochlaena) bilden eine Gattung der Kraken, die vier Arten umfasst. In Lebensweise und Körperform sind sie relativ typische Vertreter der Kraken, die zu den Kopffüßern gehören.
Die Hapalochlaena-Arten leben vor der Küste Australiens, der Philippinen, Indonesiens und Neuguineas und bevorzugen dort den flachen Küstenbereich bis zu einer Tiefe von etwa 50 Metern. Sie halten sich verhältnismäßig häufig auch in der Nähe des Ufers auf. Begegnen kann man ihnen sowohl im Riff als auch auf dem Flachschelf. Besonders häufig sind Begegnungen mit dem Tier in kleinen Gezeitentümpeln am Ufer oder in angeschwemmtem Treibgut, wo sie nach Krebsen jagen. Die Kraken weisen eine intensive Färbung auf, die sie besonders bei Bedrohung zeigen und die aus leuchtend-blauen Ringen (H. maculosa, H. lunulata) oder Streifen (H. fasciata) besteht, die auf dem gelblichen Körper deutlich abgesetzt sind.
Fortpflanzung und Entwicklung
Die Weibchen der Blaugeringelten Kraken legen nur ein einziges Mal im Leben Eier, die sie an geschützten Stellen ankleben oder mit sich herumtragen und bewachen. Nachdem die Jungtiere geschlüpft sind, sterben die Mütter. Die Väter sterben kurz nach der Paarung. Wie bei allen anderen Kopffüßern gibt es hier keine planktonisch lebende Larve, die Jungen schlüpfen als fertige kleine Kraken.
Arten
Folgende Arten sind bekannt, es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass weitere Arten existieren:
Hapalochlaena lunulata – Großer Blaugeringelter Krake
Der Große Blaugeringelte Krake ist der bekannteste Vertreter der Gattung. Er lebt vor Nordaustralien, Papua-Neuguinea den Salomonen, Indonesien und den Philippinen bis nach Sri Lanka. Sein Körper erreicht eine Länge von maximal 55 mm (ohne Arme) und hat eine braune Grundfärbung. Große strahlend-blaue Ringe befinden sich auf der Rückenseite und den Armen, jeder der Ringe wird durch einen Ring aus dunklen Farbzellen begrenzt. Eine ebenfalls leuchtend-blaue Linie zieht sich durch die Augen. Der Name Großer Blaugeringelter Krake bezieht sich dabei auf die Größe der Ringe, nicht auf die Körpergröße.
Hapalochlaena maculosa – Kleiner Blaugeringelter Krake
Diese Art, auch unter den Namen Octopus maculosus bekannt, lebt ausschließlich an der Küste Südaustraliens vom südlichen Western Australia bis nach Ost-Victoria. Die Grundfärbung des Tieres ist ein bräunliches Beige mit großen, dunkleren Flecken. Auch die Arme sind mit solchen Flächen gebändert. Im Ruhezustand sind keine blauen Ringe auf dem Körper sichtbar. Dies ändert sich, wenn das Tier gereizt wird. Dann werden die dunklen Flecken und Bänder schlagartig noch dunkler und auf ihnen erscheinen hell leuchtende blaue Ringe, die deutlich kleiner, jedoch zahlreicher als bei der ersten Art sind.
Hapalochlaena fasciata – Blaugestreifter Krake
Im Südosten Australiens ist dieser Krake zu finden, von New South Wales bis nach Queensland. Das Tier ist in Ruhe einheitlich hellbeige gefärbt, dunkle Flecken und blaue Linien sind unsichtbar. Bei Aufregung wird der gesamte Krake dunkel und auf seinem Körper entstehen extrem dunkle Flecken wie bei Hapalochlaena maculosa, in den Flecken erscheinen leuchtend blaue Streifen. Einzelne Streifen und Ringe werden auch auf den Armen sichtbar.
Hapalochlaena nierstraszi
Diese Art wurde 1938 beschrieben; da nur das Typusexemplar aus dem Golf von Bengalen bekannt ist, ist es nicht sicher, ob es sich tatsächlich um eine valide Spezies handelt.
Das Gift der Hapalochlaena-Arten
Alle Arten dieser Gattung haben ein starkes Gift, das sie bei einem Biss abgeben. Dabei handelt es sich um ein Nervengift, das Tetrodotoxin (TTX), auch unter den Namen Maculotoxin oder Tarichatoxin bekannt, welches auch einige andere Tiere (u. a. Kugelfische, Stummelfußfrösche, einige Krebse und Schnecken) besitzen. Produzent dieses Giftes ist allerdings nicht der Krake selbst, sondern Bakterien, die im Vorderdarm und den Speicheldrüsen des Kraken leben und an die Nachkommen weitergegeben werden. Bei Hapalochlaena maculosa wurden folgende Bakterien nachgewiesen: Alteromonas spp., Bacillus spp., Pseudomonas spp. und Vibrio spp. Auch in den Eiern dieser Krake wurden TTX-produzierende Bakterien gefunden.
Das Gift wirkt relativ schnell; innerhalb von zwei Stunden nach einem Biss kommt es zu Lähmungen, vor allem in der Brustmuskulatur und dem Zwerchfell, die Folge ist ein Atemstillstand. Die wichtigste Behandlung ist eine Beatmung bis zum Nachlassen der Wirkung des Giftes. Wird die Beatmung medizinisch fachgerecht durchgeführt, kann der Betroffene ohne weitere Schäden überleben.
Literatur
- D. F. Hwang, O. Arakawa, T. Saito, T. Noguchi, U. Simidu, K. Tsukamoto, Y. Shida and K. Hashimoto: Tetrodotoxin-producing bacteria from the blue-ringed octopus Octopus maculosus - Marine Biology 100(3), S. 327-332 (1989). ISSN 0025-3162