Brassia
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Brassia verrucosa | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brassia | ||||||||||||
R.Br. |
Die Gattung Brassia aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae) umfasst 34 Pflanzenarten, die alle im tropischen Amerika beheimatet sind. Die kleinen, ausdauernden Pflanzen wachsen epiphytisch. Einige Arten werden aufgrund ihrer großen Blüten gelegentlich kultiviert.
Beschreibung
Alle Arten dieser Gattung bilden an einem kriechenden Rhizom Pseudobulben. Diese stehen horstartig dicht beieinander oder sind durch längere Rhizomabschnitte voneinander getrennt. Sie sind oval und seitlich zusammengedrückt mit einem Grat auf jeder Seite; sie bestehen aus einem einzigen Internodium. Die Pseudobulben sind von Niederblättern umgeben, deren oberste laubblattartig ausgebildet sind. An der Spitze der Pseudobulben sitzen je ein bis drei Laubblätter. Die Blätter sind glatt und in der Knospe längs der Mitte gefaltet. Die Blattform ist lanzettlich, am Grund schmal zulaufend, die Spitze ist stumpf.
Der traubige, sehr selten etwas verzweigte Blütenstand erscheint seitlich aus der Basis der Pseudobulben. Die resupinierten Blüten sitzen zweizeilig an der Blütenstandsachse. Die Hochblätter sind klein. Die drei Sepalen sind schmal linealisch, oft sehr lang, und nicht miteinander verwachsen. Die beiden äußeren Petalen sind ebenso geformt, aber kleiner, manchmal nach vorne weisend. Die Blütenblätter haben eine gelbliche oder grünliche Grundfarbe mit braunen Flecken. Die Lippe ist oval, ungelappt, am Ende spitz zulaufend. Auf der Lippe sitzt ein zweireihiger Kallus, der an der Basis zwei kleine Zähnchen oder Höcker ausbildet. Die Säule ist kurz, gerade und nicht geflügelt. Die beiden harten Pollinien sind über ein kurzes, breites Stielchen mit einem kleinen Haftorgan (Viscidium) verbunden.
Von einigen Brassia-Arten ist bekannt, dass sie von Wegwespen (Pompilidae) bestäubt werden. Wespen aus den Gattungen Pepsis und Campsomeris, deren Beute Spinnen sind, werden durch das Aussehen der Blüten getäuscht und greifen sie an. Beim Versuch, die Blüte zu greifen und abzutransportieren, werden der Wespe Pollinien angeheftet, bzw. schon am Körper des Insekts vorhandene Pollinien werden auf der Narbe platziert.[1]
Verbreitung
Die Arten der Gattung Brassia kommen nordwärts bis Mexiko und Florida vor, sie besiedeln ganz Mittelamerika, die Karibik und die Nordhälfte Südamerikas. Sie wachsen dort als Epiphyten in feuchten Wäldern von Meereshöhe bis in Höhenlagen von 1500 Meter.
Systematik
Innerhalb der Unterfamilie Epidendroideae wird die Gattung Brassia in die Tribus Maxillarieae und dort in die Subtribus Oncidiinae eingeordnet.[2] Eine Gruppe von Arten um Brassia glumacea wurde von Williams 1972 in die Gattung Ada eingeordnet.[3] Weitere nahe verwandte Gattungen sind Aspasia, Cischweinfia, Miltonia und Systeloglossum.[1]
Es wurden folgende 34 Arten in dieser Gattung beschrieben:[4]
- Brassia angustilabia Schltr., Panama und Brasilien.
- Brassia antherotes Rchb.f., Ecuador.
- Brassia arachnoidea Barb.Rodr., Brasilien.
- Brassia arcuigera Rchb.f., Costa Rica über Panama, Venezuela, Kolumbien und Ecuador bis Peru.
- Brassia aurorae D.E.Benn., Peru.
- Brassia bidens Lindl., Guyana, Venezuela und Brasilien.
- Brassia boliviensis Schltr., Bolivien.
- Brassia caudata (L.) Lindl., großes Verbreitungsgebiet vom Süden Floridas über Mittelamerika und die Karibik bis in die Nordhälfte Südamerikas.
- Brassia cauliformis C.Schweinf., Peru.
- Brassia chloroleuca Barb.Rodr., Guyana bis Brasilien.
- Brassia cochleata Knowles & Westc., nördliches Südamerika.
- Brassia cyrtopetala Schltr., Kolumbien.
- Brassia filomenoi Schltr., Peru.
- Brassia gireoudiana Rchb.f. & Warsz., Costa Rica und Panama.
- Brassia helenae Rchb. ex Linden, Ecuador.
- Brassia huebneri Schltr., Französisch Guyana und Brasilien.
- Brassia iguapoana Schltr., Brasilien.
- Brassia jipijapensis Dodson & N.H.Williams, Ecuador.
- Brassia josstiana Rchb.f. in E.A.von Regel, Brasilien.
- Brassia koehlerorum Schltr., Peru.
- Brassia lanceana Lindl., nördliches Südamerika.
- Brassia maculata R.Br. in W.T.Aiton, Mittelamerika, Jamaika.
- Brassia neglecta Rchb.f., nördliches Südamerika.
- Brassia pascoensis D.E.Benn. & Christenson, Peru.
- Brassia peruviana Poepp. & Endl., Peru.
- Brassia rhizomatosa Garay & Dunst., Venezuela.
- Brassia signata Rchb.f., Mexiko und Peru.
- Brassia suavissima Pupulin & Bogarín, Costa Rica.
- Brassia thyrsodes Rchb.f., Bolivien.
- Brassia transamazonica D.E.Benn. & Christenson, Peru.
- Brassia verrucosa Bateman ex Lindl., Mittelamerika, Venezuela, Brasilien.
- Brassia villosa Lindl., Guyana, Brasilien, Peru.
- Brassia wageneri Rchb.f., Guyana, Venezuela, Brasilien, Kolumbien und Peru.
- Brassia warszewiczii Rchb.f., Ecuador.
Kultur
Gelegentlich sind diese Arten in Kultur zu finden; die Blüten ausgewählter Exemplare erreichen einen Durchmesser von 50 Zentimeter. Sie benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Belege
- C.H. Dodson, C.A. Luer (2005): Orchidaceae part 2 (Aa–Cyrtidiorchis). In: G. Harling, L. Andersson (Hrsg.): Flora of Ecuador. Bd. 76, S. 130ff. Botanical Institute, Göteborg University, ISBN 91-88896-51-X
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Franco Pupulin, Diego Bogarín (2005): The genus Brassia in Costa Rica : A survey of four species and a new species. Lindleyana, März 2005, S. 202–207 ONline, abgerufen am 18. Dezember 2007
- ↑ Robert L. Dressler (1993): Phylogeny and Classification of the Orchid Family. S. 179. Cambridge University Press, ISBN 0-521-45058-6
- ↑ N.H. Williams (1972): A reconsideration of Ada and the glumaceous brassias. Brittonia 24: 93–110.
- ↑ R. Govaerts: World Checklist of Brassia. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Online, abgerufen am 21. Februar 2008