Caryocaraceae



Caryocaraceae

Souarinussbaum, auch Butternuss genannt, (Caryocar nuciferum), Illustration.

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Caryocaraceae
Wissenschaftlicher Name
Caryocaraceae
Voigt

Die Caryocaraceae (Syn.: Rhizobolaceae DC., Simabaceae Horan.) sind eine Familie in der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Alle Arten sind immergrüne, verholzende Pflanzen, meist Bäume, selten Sträucher. Sie besitzen alle hartes Holz. Es ist ein superfiziales Korkkambium vorhanden. Das Sekundäre Dickenwachstum geht von einem konventionellen Kambiumring aus. Die Blätter sind selten spiralig, manchmal wechselständig (Anthodiscus), meist gegenständig (Caryocar) am Zweig angeordnet. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die ledrigen Blattspreiten sind meist dreiteilig, manchmal fünfteilig. Die fiedernervigen Blättchen besitzen selten einen fast glatten, meist einen gesägten oder gezähnten Rand. Es sind (meist) Nebenblätter vorhanden.

Fledertierblumen von Caryocar brasiliense.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen meist zu vielen in traubigen Blütenständen zusammen. Es sind keine Hochblätter vorhanden. Bei den großen, radiärsymmetrischen Blüten sind zwittrig und meist fünf-, selten sechszählig mit doppelten Perianth. Die fünf oder sechs Kelchblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Die fünf oder sechs Kronblätter sind höchsten an ihrer Basis verwachsen. Die Blüten enthalten 50 bis 200 besonders lange Staubblätter, die sich zentrifugal entwickeln und nicht mit den Kronblättern verwachsen sind. Manche Arten sind die innersten Staubblätter zu Staminodien reduziert. Die Pollenkörner besitzen meist drei (zwei bis sechs) Aperturen und sind colporat oder rugat. Vier bis zwanzig Fruchtblätter sind zu einem synkarpen, oberständigen, vier- bis zwanzigkammerigen Fruchtknoten verwachsenen, mit nur einer orthotropen bis anatropen, bitegmischen Samenanlage je Fruchtknotenkammen. Es sind vier bis zwanzig freie Griffel vorhanden. Die Arten der Gattung Caryocar werden von Fledertieren (Chiroptera) bestäubt (Chiropterophilie).

Steinfrüchte von Caryocar brasiliense.

Es werden meist fleischige Steinfrüchte oder ledrige Spaltfrüchte gebildet. Das Mesokarp ist manchmal giftig oder manchmal eßbar. Die Samen sind nierenförmig. Der Embryo ist gut entwickelt. Das spiralig gedrehte Hypocotyl ist öl- und eiweißhaltig.

Die Chromosomenzahl ist n = 23.

Verbreitung

Die Arten haben ihre Areale nur in der Neotropis. Die meisten Arten gibt es im Amazonasgebiet.

Illustration von Anthodiscus obovatus.

Systematik

Der Familienname wurde 1845 von Friedrich Siegmund Voigt in Hortus Suburbanus Calcuttensis, 88 erstveröffentlicht. Die Veröffentlichung von Caryocaraceae durch Ignaz von Szyszylowicz in Engler & Prantl: Nat. Pflanzenfam. 3(6), S. 153 ist erst 1893. Typusgattung ist Caryocar L..

In der Familie der Caryocaraceae gibt es nur zwei Gattungen [1] mit etwa 21 bis 30 Arten:

  • Anthodiscus G.Mey.: Mit etwa 10 bis 15 Arten:
    • Anthodiscus amazonicus Gleason & A.C.Sm.
    • Anthodiscus chocoensis Prance
    • Anthodiscus fragrans Sleumer
    • Anthodiscus klugii Standl. ex Prance
    • Anthodiscus mazarunensis Gilly
    • Anthodiscus montanus Gleason
    • Anthodiscus obovatus Benth. ex Wittm.
    • Anthodiscus peruanus Baill.
    • Anthodiscus pilosus Ducke
    • Anthodiscus trifoliatus G.Mey.
  • Caryocar F. Allam. ex L. (Syn.: Pekea Aubl., Rhizobolus Gaertn. ex Schreb., Saouari Aubl.): Mit etwa 15 Arten.

Nutzung und Inhaltsstoffe

Von etwa acht Arten der Gattung Caryocar werden die Früchte oder Samen genutzt zum essen (nur gekocht) oder zur Ölgewinnung. Das harte Holz von Caryocar-Arten wird zum Beispiel für den Bootsbau geschätzt.

Die Früchte von Arten beider Gattungen werden als Fischgift beim Fang verwendet.

Als wichtige Inhaltsstoffe enthalten sie Triterpen-Saponine.

Quellen

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Caryocaraceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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