Dickröhrlinge
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Dickröhrlinge | ||||||||||||
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Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Boletus | ||||||||||||
L. |
Die Dickröhrlinge (Boletus) sind eine Gattung aus der Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae). Die Typusart ist der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis).[1]
Merkmale
Die Dickröhrlinge bilden mittelgroße bis große Fruchtkörper, die durch dicke, basal meist verdickte Stiele, mit einer netzigen oder feinflockigen, seltener kahlen Oberfläche und röhrenförmiges Hymenophor gekennzeichnet sind. Der Hut ist meist polsterförmig, mit trockener, feinfilziger oder kahler Oberfläche, lediglich der Blutrote Hexenröhrling (Boletus dupainii) ist jung schleimig. Die Hutfarbe der einzelnen Arten reicht von weißlich über grau und verschiedene Brauntöne bis schwarzbraun, auch innerhalb einzelner Arten kann die Hutfärbung variieren. Die Röhrenschicht ist unterschiedlich, teilweise sehr bunt, gefärbt. Das Sporenpulver ist meist olivgrün, die Sporen sind glatt und spindelig. Die Trama (Fleisch) ist weiß bis gelblich, teilweise stark blauend, nie schwärzend oder rötend (nur in Ausnahmefällen am unteren Stielbereich), es kann mild oder bitter schmecken. Ein Velum ist nicht vorhanden.
Ökologie
Die Dickröhrlinge bilden Ectomykorrhiza mit verschiedenen Bäumen, wobei teilweise sehr stark spezialisierte Ökotypen vorkommen.
Verbreitung
Die Gattung Boletus ist weltweit verbreitet, besonders artenreich ist sie in den warm-gemäßigten Zonen.
Naturschutzaspekte
Alle Arten der Gattung Boletus stehen in Deutschland unter Naturschutz und dürfen nur in kleinen Mengen zum eigenen Bedarf gesammelt werden. Einige Arten wie der Bronzeröhrling sind vollständig geschützt und dürfen nicht zu Speisezwecken gesammelt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat mit dem Bronzeröhrling (2008) und dem Satansröhrling (1999) bereits zwei Pilze der Gattung zum Pilz des Jahres gewählt.
Arten
In Europa umfassen die Dickröhrlinge rund 60 Arten, Varietäten und Formen.[2][3]
Dickröhrlinge (Boletus) in Europa |
Sommer-Steinpilz
Boletus aestivalisBronze-Röhrling oder Schwarzhütiger Steinpilz
Boletus aereusAnhängsel-Röhrling
Boletus appendiculatusMaronen-Röhrling
Boletus badiusSchönfuß-Röhrling
Boletus calopusGemeiner Steinpilz
Boletus edulisNetzstieliger Hexen-Röhrling
Boletus luridusKiefern-Steinpilz
Boletus pinophilusSatans-Röhrling
Boletus satanas
Systematik
Die Abgrenzung der Gattung wird von verschiedenen Autoren unterschiedlich gehandhabt und auch die Artkonzepte innerhalb der Gattung unterscheiden sich zum Teil, wodurch sich auch unterschiedliche Angaben der Artenzahlen ergeben: Krieglsteiner, Gminder und Winterhoff geben eine Zahl von weltweit 150-200 Arten an, Dörfelt ca. 60. Teilweise werden u.a. die Gattungen Zwergröhrlinge und Filzröhrlinge zur Gattung Boletus gestellt. Zur Abtrennung von Sektionen innerhalb der Gattung wird vorrangig die Farbe der Röhrenmündungen verwendet, die am besten an jungen Fruchtkörpern ohne reife Sporen geprüft wird; bei älteren Fruchtkörpern wird die Farbe der Röhrenmündungen durch den Olivton der Sporen verfälscht.
Bedeutung
Zur Gattung Boletus gehören einige sehr beliebte Speisepilze, wie die Steinpilzarten. Andere Arten, wie der Satansröhrling, gelten als giftig oder schmecken bitter.
Quellen
Literatur
- Andreas Gminder, Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner, Wulfard Winterhoff: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-8001-3531-8.
- Heinrich Dörfelt: Wörterbuch der Mycologie. Hrsg.: Gottfried Jetschke. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 978-3-8274-0920-1 (384 Seiten).
Einzelnachweise
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. 1753, S. 1176.
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Boletus. In: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 15. Januar 2008, abgerufen am 20. Juli 2011.
- ↑ D.C.M. Beugelsdijk, S. van der Linde, G.C. Zuccarello, Henk C. den Bakker, S.G.A. Draisma, Machiel Evert Noordeloos: A phylogenetic study of Boletus section Boletus in Europe. In: Persoonia. Band 20, Nr. 1–7, 2008, doi:10.3767/003158508X283692 (online verfügbar als PDF; 344 KB).
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Frank Röger: Die Purpur-Röhrlinge. In: Der Tintling. Band 50, Nr. 1, 2007, ISSN 1430-595X, S. 7–20.