Flusskrebse
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Flusskrebse | ||||||||||||
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Edelkrebs (Astacus astacus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Astacoidea | ||||||||||||
Latreille 1802 |
Die Überfamilie der Flusskrebse ist ein Taxon der Höheren Krebse (Malacostraca). Zu dieser Familie gehört unter anderem der Edelkrebs, der auch als europäischer Flusskrebs bekannt ist.
Alle Arten, die zu dieser Überfamilie gezählt werden, zeichnen sich durch eine ähnliche Gliederung des Körpers in Kopf-Brust-Bereich (Vorderkörper) und gegliedertem Hinterleib aus. Beides wird von einem dicken Panzer (Carapax) bedeckt. Am Vorderkörper sitzen fünf Beinpaare, wobei das vorderste Beinpaar zu großen Scheren umgebildet worden ist. Die restlichen dienen als Laufbeine, an denen außerdem Kiemen hängen, mit denen der Flusskrebs atmet.
Lebensweise
Flusskrebse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Die meisten Arten sind Einzelgänger. Da sie sensibel auf Verunreinigungen ihres Lebensraums reagieren, sind Flusskrebse innerhalb gewisser Grenzen ein Indikator für die biologische Wasserqualität eines Standortes.
Ernährung
Flusskrebse packen Beutetiere mit ihren großen Scheren. Die kleineren Scheren des zweiten und dritten Laufbeinpaares zerteilen die Beute und führen sie zum Mund.
Flusskrebse sind Allesfresser: Sie fangen Wasserinsekten, Würmer, Molche, Frösche, Schnecken, Muscheln und Fische, sofern sie zu erbeuten sind. Leichter als gesunde Tiere sind etwa kranke Fische und Aas zu bekommen, die deshalb häufiger auf dem Speiseplan der Flusskrebse stehen. Flusskrebse scheuen auch nicht davor zurück, durch Häutung vorübergehend schutzlos gewordene Artgenossen zu verspeisen. Aber auch Wasserpflanzen, Herbstlaub, Algen und modriges Holz verspeisen sie gerne.
Systematik
Die Flusskrebse werden in drei Familien aufgeteilt: die Arten der nördlichen Hemisphäre in den Familien Astacidae und Cambaridae und die der südlichen Hemisphäre in der Familie Parastacidae. Astacidae kommen in Europa, Kanada und den USA vor. Cambaridae gibt es in China, Japan, Russland, Mexiko und den USA, eingeschleppt auch in Europa. Parastacidae sind in Australien, Neuseeland, Neuguinea, Madagaskar und Südamerika verbreitet.
Die südliche Gruppe der Parastacidae wurde nach dem Zerfall des Superkontinents Pangäa von den nördlichen Gruppen getrennt. Manchmal werden daher in der Systematik die Parastacidae in eine eigene Überfamilie der Parastacoidea gestellt. Astacidae und Cambaridae bilden dann allein die Überfamilie Astacoidea.[1] Es steht jedoch fest, dass alle drei Familien näher miteinander verwandt sind als mit den anderen Gruppen der Großkrebse.
- Astacidae
- Edelkrebs (Astacus astacus Linnaeus, 1758)
- Galizischer Sumpfkrebs (Astacus leptodactylus Eschscholtz, 1823)
- Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes Lereboullet, 1858)
- Steinkrebs (Austropotamobius torrentium Schrank, 1803)
- Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus Dana, 1852)
- Cambaridae
- Gestreifter Zwergflusskrebs (Cambarellus patzcuarensis Villalobos, 1943)
- Kamberkrebs (Orconectes limosus Rafinesque, 1817)
- Kalikokrebs (Orconectes immunis Hagen, 1870)
- Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii (Girard, 1852))
- Marmorkrebs Procambarus
- Blauer Floridakrebs (Procambarus alleni (Faxon, 1884))
Fossil sind zudem verschiedene weitere Familien bekannt, darunter die Erymidae und die Cricoidoscelosidae.
Literatur
- Christoph Chucholl, Peter Dehus: Flusskrebse in Baden-Württemberg. Biologie, Verbreitung, Gefährdung, Schutz. Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg (FFS), Langenargen 2011, 92 Seiten.
Einzelnachweise
- ↑ Sammy De Grave, N. Dean Pentcheff, Shane T. Ahyong et al.: A classification of living and fossil genera of decapod crustaceans. In: Raffles Bulletin of Zoology. Supplement No. 21. 2009, S. 1–109 (pdf 7,73 MB [abgerufen am 18. Februar 2012]).