Gewöhnliche Teichbinse
Gewöhnliche Teichbinse | ||||||||||||
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Gewöhnliche Teichbinse (Schoenoplectus lacustris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Schoenoplectus lacustris | ||||||||||||
(L.) Palla |
Die Gewöhnliche Teichbinse (Schoenoplectus lacustris) wird auch Gewöhnliche Teichsimse genannt und ist eine Art aus der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie bildet häufig den Randbereich des Röhrichts zur Wasserseite eines Teiches. Die Bestände der Teichbinse sind oft nicht so geschlossen wie bei anderen typischen Pflanzen der Uferröhrichte.
Erscheinungsbild
Die Gewöhnliche Teichbinse ist eine ausdauernde, krautige Wasserpflanze mit unterirdisch kriechendem „Wurzelstock“. Diese kräftigen Rhizome verankern die Pflanzen im weichen Boden und fördern dort die Sedimentation von Bodenteilchen. Aus den Rhizomen wachsen aufrechte Stängel empor, die zur Fruchtreife oft etwas übergeneigt sind. Teichbinsen können zwischen 80 und 300 Zentimeter hoch werden. Sie sind schlank, glatt, unbeblättert und dunkelgrün. In ihrem Inneren befindet sich sehr lockeres, luftiges Markgewebe. Mit diesen vermag die Pflanze anders als Schilf auch unter Wasser zu assimilieren. Sie bildet dann auch untergetauchte Bandblätter aus. Die Anlagen zu diesen Luftröhren befinden sich schon im Keimling. Sauerstoff, den die Pflanze produziert, wird nicht an die Luft abgegeben, sondern im Pflanzeninneren behalten.
Die Blütenstände der Gewöhnlichen Teichbinse entwickeln sich etwas unterhalb der Stängelspitze. Sie bestehen aus zahlreichen Ährchen und bilden eine sogenannte Spirre. Die unscheinbar kleinen Blüten, die in der Zeit von Juni bis August erscheinen, bestehen aus borstigen Blütenhüllblättern, drei Staubblätter und einem Fruchtknoten mit langem Griffel und einer fädigen Narbe. Die Früchte reifen im Herbst heran. Sie sind dreikantig und linsenförmig.
Verbreitung und Lebensraum
Die Gewöhnliche Teichbinse ist weltweit verbreitet.
Ihr bevorzugter Lebensraum ist das Röhricht stehender und langsam fließender Gewässer. Der Schlammboden sollte humus- und nährstoffreich sein. Die Teichbinse ist aufgrund ihrer Assimilationstechnik in der Lage, höhere Wasserstände als etwa Schilfrohr oder Rohrkolben zu vertragen. Sie ist vom Tiefland bis in die Bergregionen verbreitet.
Nutzung durch den Menschen
Weltweit werden die aufgrund des inneren Luftgewebes sehr leichten Halme genutzt. Aus ihnen wurden und werden beispielsweise Flöße und Boote gebaut. Aufgrund von archäologischen Funden weiß man, dass bereits in der Steinzeit Menschen aus dem biegsamen Stängeln Körbe und Matten herstellten.
Heute macht man sich die Binse mit ihren Eigenschaften auch beim Bau von Biologischen Kläranlagen zu Nutze (s. Käthe Seidel).
Literatur
- Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete - Gewässer, Moore, Auen. Büchergilde Gutenberg, München 1986, ISBN 3-7632-3265-6 (bzw. BLV-Verlag, ISBN 3-405-12967-2)
- Gerald Thompson, Jennifer Coldry, George Bernard: Der Teich, Kosmos Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-440-05670-8
Weblinks
- Gewöhnliche Teichbinse. FloraWeb.de
- Weitere Bilder