Gewöhnliche Traubenkirsche
Gewöhnliche Traubenkirsche | ||||||||||||
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Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Prunus padus | ||||||||||||
L. |
Die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Name kommt von den Fruchttrauben. Sie wird auch Ahlkirsche, Sumpfkirsche oder Elsenkirsche genannt; in Teilen von Österreich heißt sie Ölexen, Elexsen, Ölasn, Öxn, Ösn oder ähnlich.
Beschreibung
Die Gewöhnliche Traubenkirsche ist ein bis zu 15 Meter hoher dichter Baum oder auch ein bis zu 10 Meter hoher Strauch mit unterirdischen Ausläufern. Die Rinde ist dunkelgrau; bei Verletzung der Rinde verströmt das Holz einen unangenehmen, scharfen Geruch. In Rinde und Samen ist das cyanogene Glykosid Amygdalin enthalten, welches in Verbindung mit Wasser Blausäure abspalten kann.[1]
Die Knospen sind zugespitzt. Die 6–14 cm langen Laubblätter sind verkehrt-eiförmig oder elliptisch geformt, feinbehaart und am Rand gesägt. Die Blattnervatur reicht nicht bis zum Blattrand, woran die Blätter leicht von Prunus serotina zu unterscheiden sind. Der Blattstiel hat an der Spitze zwei grüne Drüsen. Die Herbstfärbung ist gelbrot. Die Blüten sitzen an der Sprossbasis einzeln in der Achsel des Tragblattes, während sie zum akropetalen Ende in einen traubenförmigen Blütenstand übergehen. Hier sind die Tragblätter reduziert und fehlen. Die fünfzählige, radiär-symmetrische Blüte besteht aus grünen, zu einem Kelch verwachsenen Kelchblättern und weißen, freien Kronblättern. Das Androeceum besteht aus vielen Staubblättern, das Gynoeceum aus, für Kirschen typisch, einem Fruchtblatt. Der Fruchtknoten steht mittelständig in einem Becher, gebildet aus den Blütenblättern, sowie den angewachsenen Staubblättern.
Die Blütezeit reicht von April bis Juni. Die weißen Blüten stehen in aufrechten oder hängenden Trauben und haben einen starken, honigartigen Geruch.
Die erbsengroße runzlige Steinfrucht ist zuerst rot und dann schwarz. Sie reift im Spätsommer und schmeckt bitter. Sie wird gerne von Vögeln verzehrt, die für die Verbreitung der Samen sorgen. Das herb-bitter schmeckende Fruchtfleisch ist ungiftig. Der runzelige Kern enthält giftige Blausäureglykoside.
Die Chromosomenzahl ist n = 16.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa (außer Mittelmeergebiet und Balkanhalbinsel) bis nach Nordasien und nach Japan.
Die Traubenkirsche meidet trockene und kalkreiche Böden, leicht kalkiger Boden wird aber meistens toleriert. Als älterer Baum steht sie eher einzeln, kommt aber als Verjüngung oft gehäuft in Form von Unterholz vor. Wegen ihres relativ großen Wasserbedarfs steht sie gerne an Bächen und Flüssen.
Schädlinge
Von Obstgärtnern wird die Traubenkirsche nicht sehr geschätzt, weil sie hin und wieder von der Traubenkirschen-Gespinstmotte massiv befallen wird und der Irrtum, diese würden auf Obstbäume überwechseln, sehr verbreitet ist.[2] Außerdem ist der Besuch der Wickler Acleris umbrana und Phtheochroa micana (Tortricidae) aufgezeichnet. Wegen der Anwesenheit der Schädlingsraupen und ihrer Früchte wegen kommt der Traubenkirsche als Vogelschutzgehölz jedoch einige Bedeutung zu.
Nutzung und Zuchtformen
In Gärten kommen Zierformen mit gefüllten oder gelblichen Blüten vor.
- ‘Plena’: Eine seltene Form mit gefüllten, lange haltbaren Blüten.
- ‘Globosum’
- ‘Watereri’: Häufig fälschlich ‘Wateri’ genannt. Diese Form wird häufig gepflanzt. Sie hat viel längere Blütenstände als der Typ, die bis zu 20 cm lang werden und waagerecht abstehen. Die Blätter weisen auf der Unterseite große Achselbärte auf und stehen locker.[3]
Bilder
Siehe auch
- Späte Traubenkirsche aus Nordamerika
Einzelnachweise
- ↑ Helga Buchter-Weisbrodt: Des Prunus Kern – Heil- und Giftpflanzen. In: Obst & Garten, ISSN 0029-7798, Ausgabe 9/2004, S. 324
- ↑ http://www.bund-duisburg.de/gespinnstmotte.htm Bekämpfung Gespinstmotten
- ↑ Alan Mitchell: Die Wald- und Parkbäume Europas. Ein Bestimmungsbuch für Dendrologen und Naturfreunde. Übers. u. bearb. von Gerd Krüssmann. Paul Parey, Hamburg, Berlin 1975, ISBN 3-490-05918-2.