Giebelwald
Giebelwald | ||
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Höchster Gipfel | Giebelberg (527,2 m ü. NN) | |
Lage | Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, Deutschland | |
Teil des | Siegerlandes | |
Einteilung nach | Emil Meynen und Bundesamt für Naturschutz | |
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Koordinaten | 50° 50′ 40″ N, 7° 54′ 35″ O | |
Fläche | 20 km² |
Der Giebelwald ist ein dicht bewaldeter, rechts der Sieg und fünf bis elf Kilometer südwestlich von Siegen gelegener Höhenzug im Siegerland an der Landesgrenze von Nordrhein-Westfalen zu Rheinland-Pfalz. Er wird am Giebelberg 527,2 m[1] über NN hoch.
Der Giebelwald ist in Südost-Nordwest-Richtung etwa sechs Kilometer lang bei einer Breite von knapp vier Kilometern.
Lage und Grenzen
Der durchgehend bewaldete und praktisch unbesiedelte Giebelwald wird durch stark besiedelte Fluss- und Bachtäler deutlich von seinem Umland getrennt.
Im Uhrzeigersinn sind das (Orte sind gegenüber den Fließgewässern eingerückt):
- Schelderbach (bachabwärts, Nordostgrenze)
- Oberschelden (Nordosten)
- Gosenbach (nördlicher Osten)
- Gosenbach (bachabwärts, südliche Ostgrenze)
- Niederschelderhütte (Ortsteil von Mudersbach, jedoch unmittelbar westlich Niederscheldens (Südlicher Osten)
- Sieg mit dem Niederschelden-Betzdorfer Siegtal (flussabwärts, Südgrenze)
- Mudersbach (Südosten)
- Brachbach (östlicher Süden)
- Kirchen (westlicher Süden)
- Asdorf (flussaufwärts, West- und Nordwestgrenze)
- Niederfischbach (Nordwesten)
- Fischbach (bachaufwärts, mittlere Nordgrenze)
- Niederndorf (Norden)
- Oberfischbach (östlicher Norden)
- Heisberg (bachaufwärts, östliche Nordgrenze)
- Heisberg (äußerster Nordosten)
Die A 45 umgeht den Giebelwald in nur etwa einem Kilometer Abstand nordöstlich, dem Tal der Sieg folgt die B 62. Alle anderen Bachtäler werden von Landesstraßen begleitet.
Naturräumliche Zuordnung
Der zum naturräumlichen Siegerland (Haupteinheit 331) gezählte Giebelwald (331.5) bildet zusammen mit dem sich südlich anschließenden Hellerbergland (331.3) einen Riegel, der das Kern-Siegerland mit dem Siegener Kessel im Osten vom sich westlich anschließenden, zum Mittelsieg-Bergland (Haupteinheit 330) gehörigen Morsbacher Bergland (330.21) trennt. Im Niederschelden-Betzdorfer Siegtal (331.4) durchstößt die Sieg diesen Riegel.
Zum Naturraum Giebelwald wird neben dem eigentlichen Höhenzug auch das sich westlich anschließende, dicht bewaldete Tal der Unteren Asdorf bis knapp oberhalb der Mündung des Löcherbaches gezählt. [2][3][4][5]
Geologie
Der Giebelwald ist ein fast vollständig bewaldeter Härtlingsrücken aus widerstandsfähigen Grauwackensandsteinen und Tonschiefern in die verschiedentlich Spateisengänge eingeschlossen sind.[2]
Landschaft
Der Giebelwald ist in Höhenlagen mit Mischwald und Fichtenforsten, in Niederungen vornehmlich mit Laubwald, darunter insbesondere die für das Siegerland typische Niederwaldwirtschaft mit Haubergen.
Das Tal der Asdorf ist ein von Wiesen begleitetes Kerbsohlental, die Täler der kleineren Bäche sind schwach ausgeprägte Kerbtäler.[2]
Das Naturschutzgebiet Uebachtal liegt im Norden des Naturraums. Im Wald verlaufen viele Wanderpfade, so zum Beispiel der Europäische Fernwanderweg und der 6,8 km lange Giebelwaldrundweg.
Bäche im Inneren
Aufgrund der geringen Ausdehnung bei gleichzeitiger Abgeschlossenheit als Höhenzug finden sich im Inneren des Giebelwaldes nur kleinere Fließgewässer.
Folgende, im Uhrzeigersinn (beginnend im Osten) geordnete Bäche entspringen u.a. im Giebelwald (in Klammern Zielgewässer sowie Länge und - sofern bekannt - Einzugsgebiet): [6]
- Schinderbach (zum Gosenbach; 3,7 km, 3,945 km²)
- Ölsbach (zur Sieg; 1,4 km, 1,345 km²)
- Vollmersbach (zur Sieg; 3,8 km, 4,969 km²)
- Wehbach (zur Asdorf; 1,7 km)
- Käsbach (zum Uebach, 2,0 km)
- Uebach mit NSG Uebachtal (zum Fischbach; 3,4 km, 5,645 km²)
Flora und Fauna
Unter den Pflanzen finden sich vor allem Buchen, Birken, Eichen, Ahorne und Fichten. Auch ist viel Totholz im Giebelwald zu finden. Totholz stellt als Lebensraum, und Nahrungsquelle für viele Tiere einen wichtigen Bestandteil von Wäldern dar. Zu den Tieren des Giebelwaldes gehören unter anderem Rothirsche, Damhirsche, Rehe, Wildschweine, Füchse, Marder, Rotmilane, Mäusebussarde, Eichelhäher, Kröten, Salamander, Waldeidechsen, Blindschleichen, Ringelnattern und unzählige Gliederfüßer.
Einzelnachweise
- ↑ Nordrhein-Westfalen 3D. Das interaktive Kartenwerk Version 1.5
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Landschaften in Rheinland-Pfalz: Giebelwald
- ↑ Kartendienste des BfN
- ↑ Kartendienste Rheinland-Pfalz mit Karten von Natur-/Landschaftsräumen (→ Landschaftserleben → Landschaften in Rheinland-Pfalz)
- ↑ Regionalplan für die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe, Bezirksregierung Arnsberg - PDF, 478 kB
- ↑ TIM online - Bezirksregierung Köln (Gewässerstationierung einladbar)
Literatur
- Gerhard Skrobicki/Westdeutscher Rundfunk: Hier und Heute -Streifzüge Schlütersche-Verlag
Weblinks
- Luftbild des Giebelwaldes mit Flüssen, Grenzen und benachbarten Landschaften