Italienische Strohblume



Italienische Strohblume

Italienische Strohblume (Helichrysum italicum)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Gnaphalieae
Gattung: Strohblumen (Helichrysum)
Art: Italienische Strohblume
Wissenschaftlicher Name
Helichrysum italicum
(Roth) G.Don

Die Italienische Strohblume, auch Italienische Immortelle oder Currykraut (Helichrysum italicum) ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist im Mittelmeerraum beheimatet, wird aber auch darüber hinaus als Gewürzpflanze genutzt.

Beschreibung

Gesamtblütestand von oben mit vielen Blütenkörbchen.
Habitus und Laubblätter.

Die Italienische Strohblume wächst als Halbstrauch und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimeter. Junge Pflanzenteile sind gräulich-weiß filzig behaart. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die Blattspreite ist schmal linealisch mit einem umgerollten Rand. Die Blattoberseite ist anfangs dünn filzig behaart und verkahlt später. Die Blätter riechen besonders im Anschluss an Regen nach Curry.

In einem dichten, doldentraubigen Gesamtblütenstand sitzen die körbchenförmigen Teilblütenstände. Diese Blütenkörbchen enthalten nur Röhrenblüten. Die Körbchenhülle ist goldgelb und schmal glockig, dabei länger als breit. Die Hüllblätter stehen dachziegelartig in mehreren Reihen, die äußeren sind eiförmig, die inneren sind linealisch. Die Röhrenblüten sind gelb. Die Blütezeit reicht von Mai bis August.

Vorkommen

Die Italienische Strohblume kommt in Südeuropa, im Maghreb, auf den Ostägäischen Inseln und in Zypern vor.[1] Sie bewohnt Garigues und Feldfluren.

Systematik

Diese Art wurde 1790 durch Albrecht Wilhelm Roth unter dem Namen (Basionym) Gnaphalium italicum erstbeschrieben.[2] George Don junior stellte sie 1830[3] als Helichrysum italicum (Roth) G.Don in die Gattung Helichrysum.[4]

Von der Art Helichrysum italicum gibt es sechs Unterarten:[1][5]

  • Helichrysum italicum (Roth) G.Don subsp. italicum: Sie ist weit verbreitet im Gesamtareal der Art, fehlt aber auf der Iberischen Halbinsel, auf den Balearen, auf Sizilien und Kreta.
  • Helichrysum italicum subsp. microphyllum (Willd.) Nyman (Syn. Helichrysum microphyllum Willd.): Sie kommt auf Mallorca, Korsika, Sardinien, in Griechenland und auf Kreta vor.
  • Helichrysum italicum subsp. picardii (Boiss. & Reut.) Franco: Sie kommt auf der Iberischen Halbinsel und in Marokko vor.
  • Helichrysum italicum subsp. pseudolitoreum (Fiori) Bacch., Brullo & Mossa: Sie kommt nur an der Küste der Toskana, im Toskanischen Archipel und auf Sardinien vor.[6]
  • Helichrysum italicum subsp. serotinum (Boiss.) P.Fourn. (Syn.: Helichrysum serotinum Boiss.): Sie kommt im südlichen Frankreich, auf der Iberischen Halbinsel, den Pityusen und in Algerien vor.
  • Helichrysum italicum subsp. siculum (Jord. & Fourr.) Galbany, L.Sáez & Benedí: Sie kommt auf der Apenninen-Halbinsel, auf Sizilien und in Tunesien vor.

Verwendung

Der starke Duft der Blüten erinnert an Curry, er ist bei heißem Wetter besonders intensiv. Die jungen Blätter und Sprossachsen eignen sich zum Würzen von Reis, Saucen und Fleischgerichten, sowie Fisch und Füllungen. Zweige werden kurz mitgekocht und vor dem Servieren entfernt. Getrocknete Blütenstände und Triebe werden in der Floristik verwendet. Die Italienische Strohblume ist für Formschnitt und niedrige Hecken geeignet.[7]

Das ätherische Öl wirkt bakterienhemmend, entzündungshemmend und oxidationshemmend [8]. Das Öl kann durch Destillation (Hydrodestillation) gewonnen werden. Die chemische Zusammensetzung ist komplex und enthält verschiedene Carbonsäuren und mindestens 27 Ester. Die in chemischen Analysen ermittelten Inhaltsstoffe schwanken stark je nach Herkunftsgebiet (Nordamerika, Italien, Griechenland), es sind jeweils die Maximalwerte angegeben:[9] Die chemische Untersuchung einer zweiten Quelle [8] ist in Klammern angegeben:

  • 14 bis 54 % Nerylacetat (10,4 %)
  • 2 bis 34 % α-Pinen (12,8 %)
  • 0 bis 16 % γ-Curcumen
  • 0 bis 17 % ß-Selinen
  • 0 bis 36 % Geraniol
  • 0 bis 12 % (E)-Nerolidol
  • 0 bis 11 % ß-Caryophyllen
  • 9 bis 25 % Linalool
  • 6 bis 15 % Limonen
  • 2-Methyl-cyclohexylpentanoat (11,1 %)
  • 1,7-di-epi-α-Cedren (6,8 %)

Quellen

Literatur

  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. Über 500 Mittelmeerpflanzen in Farbfotos. 2. Auflage. Frankh, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-05300-8, S. 208.
  • Avril Rodway: Kräuter und Gewürze. Die nützlichsten Pflanzen der Natur – Kultur und Verwendung. Tessloff, Hamburg 1980, ISBN 3-7886-9910-8.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Werner Greuter: Compositae (pro parte majore): Helichrysum italicum.. In: Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin, 2006–2009.
  2. Albrecht Wilhelm Roth: Observationes Plantarum. In: Johann Jakob Römer, Paulus Usteri (Hrsg.): Magazin für die Botanik. Band 4, Nr. 10, S. 19, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbiodiversitylibrary.org%2Fpage%2F13439159~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  3. George Don jr. In: J. C. Loudon: Hortus Britannicus: a catalogue of all the plants indigenous, cultivated in, or introduced to Britain. Part I. The Linnaean arrangement: Syngenesia Superflua. Longman, Rees, Orme, Brown and Green, London 1830, S. 342, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbiodiversitylibrary.org%2Fpage%2F10904543~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  4. Eintrag bei GRIN.
  5. Mercè Galbany-Casals, Llorenç Sáez, Carles Benedí i González: A taxonomic revision of Helichrysum Mill. sect. Stoechadina (DC.) Gren. & Godr. (Asteraceae, Gnaphalieae). In: Canadian Journal of Botany. Band 84, Nr. 8, 2006, S. 1203–1232, DOI:10.1139/b06-082.
  6. Gianluigi Bacchetta, Salvatore Brullo; Luigi Mossa: Note tassonomiche sul genere Helichrysum Miller (Asteraceae) in Sardegna. In: Informatore Botanico Italiano. Band 35, Nr. 1, 2003, S. 217–225, PDF-Datei.
  7. Karin Greiner, Angelika Weber: Kräuter. Gräfer und Unzer, München 2006, ISBN 3-8338-0046-1, S. 129.
  8. 8,0 8,1 Josip Mastelić, Olivera Politeo, Igor Jerković: Contribution to the Analysis of the Essential Oil of Helichrysum italicum (Roth) G. Don. – Determination of Ester Bonded Acids and Phenols. In: Molecules. Band 13, 2008, S. 795–803, DOI:10.3390/molecules13040795.
  9. Arthur O. Tucker, Thomas DeBaggio, Francesco DeBaggio: The Encyclopedia of Herbs: A Comprehensive Reference to Herbs of Flavor and Fragrance. Timber Press, Portland 2009, ISBN 978-0-88192-994-2, S. 252.

Weblinks

Commons: Italienische Strohblume – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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