Katzenkratzkrankheit
Klassifikation nach ICD-10 | |
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A28.1 | Katzenkratzkrankheit |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Katzenkratzkrankheit (KKK) ist eine Krankheit des Menschen, die durch Kratzverletzungen von Katzen übertragen wird. Es ist eine Infektionskrankheit, die meist anhand von Lymphknotenschwellungen an der Achsel oder am Hals erkannt wird und in der Regel gutartig verläuft. Die Katzen sind nur Überträger der Krankheit, zeigen aber nach derzeitigem Kenntnisstand keine Krankheitszeichen. Auch im Katzenfloh sind die Erreger der Katzenkratzkrankheit nachweisbar. Über ihn wird die Krankheit wahrscheinlich von Katze zu Katze übertragen.
Ursache
Der Erreger der Krankheit ist Bartonella henselae, ein gramnegatives, stäbchenförmiges Bakterium. Als weiterer Erreger wird Afipia felis genannt. Der Erreger wird durch das Kratzen von Katzen oder auch deren Biss übertragen. Bei einer Reihe von Patienten ist aber keinerlei Katzenkontakt nachweisbar. Auch Katzenflöhe können die Erreger der Katzenkratzkrankheit übertragen.
Synonyme (andere Namen)
Katzenkratzfieber; Katzenkratzlymphadenitis; im Wissenschaftsgebrauch zunehmend auch im Deutschen anzutreffen englisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value); {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value); benigne Inokulationslymphoretikulose; französisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value).
Verbreitung
Die Krankheit kann bei Kindern und bei Erwachsenen ausbrechen. Insbesondere Menschen mit einer Immunschwäche erkranken schneller. Obwohl die Katzenkratzkrankheit weltweit verbreitet ist, wird sie meist nicht sofort erkannt, da eine spezifische Blutuntersuchung notwendig ist. Erfolgt diese nicht, kann die Krankheit nicht eindeutig identifiziert werden. Der Erreger lässt sich bei 10 bis 70 % der Katzen in Deutschland nachweisen. Ein familiäres Auftreten der Krankheit kann durch eine neu angeschaffte Katze ausgelöst werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher nicht beschrieben. Die Krankheit ist nicht meldepflichtig.
Symptome
Nach zwei bis zehn Tagen kann es an der Kontaktwunde zu einer rot-braunen Papel kommen. Diese Papeln verursachen keine Schmerzen und verschwinden nach einigen Tagen oder Wochen wieder spontan. Etwas später sind dann im Lymphabflussgebiet der Wunde Lymphknotenschwellungen nachweisbar, die schmerzlos oder schmerzhaft sein können. In einigen Fällen kommt es zu eitrigen Einschmelzungen der Lymphknoten. Die Lymphknoten können über Wochen vergrößert bleiben.
Es gibt schwere atypische Verlaufsformen der Krankheit mit hohem Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen. Insbesondere bei einer geschwächten Körperabwehr kann es zu einer Beteiligung des Zentralnervensystems oder einer Sepsis kommen.
Komplikationen
Komplikationen sind vor allem Entzündungen des Zentralnervensystem wie Enzephalitis, Polyneuritis und Radikulitis mit Lähmungen sowie die Neuroretinitis. Auch andere Organe und Organsysteme wie Skelett (Osteomyelitis), Lunge (Pneumonie), Herz (Endokarditis), Leber (Peliosis hepatis) und Blutgefäße (Bazilläre Angiomatose) können betroffen sein. Im Blut können Hämolyse und Thrombozytopenie auftreten.
Darüber hinaus kann es zu einer generalisierten Ausbreitung der Hautpapeln kommen.
Diagnostik
- in der Vorgeschichte Kontakt mit Katzen
- Antikörpernachweis im Blut gegen B. henselae
- Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zum Nachweis von genomischer B.-henselae-DNA
- Ultraschalluntersuchung der Lymphknoten
- unspezifische Erhöhung der Entzündungswerte: CRP, Leukozyten
- Biopsie oder Feinnadelzytologie aus einem Lymphknoten
- feingeweblich granulomatöse Entzündung mit zentraler Nekrose
Differenzialdiagnostik
- Lymphadenitis durch andere Erreger:
- Lymphknotenbefall durch Mykobakterien, insbesondere durch Tuberkulose
- infektiöse Mononukleose
- Zytomegalievirus-Infektion
- akute HIV-Infektion
- Toxoplasmose
- Sekundärstadium der Syphilis
- Lymphogranuloma venereum
- Aktinomykose
- Brucellose
- Tularämie
- Lymphknotenmetastasen bösartiger Tumoren
- Lymphome wie Morbus Hodgkin oder Non-Hodgkin-Lymphome
Therapie
In der Mehrzahl der Fälle heilt die Krankheit auch ohne Therapie aus. Falls dies nicht der Fall ist, muss eine Antibiotikatherapie erfolgen. Positive Erfahrungen liegen mit Azithromycin vor. Wahrscheinlich sind aber auch andere Antibiotika wirksam.
Literatur
- Ridder GJ, Boedeker CC, Technau-Ihling K, Sander A. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value);132(3):353-8. PMID 15746844
- Ridder GJ, Boedeker CC, Technau-Ihling K, Grunow R, Sander A. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) 2002 Sep 15;35(6):643-9. PMID 12203159