Krokusse
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Krokusse | ||||||||||||
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Krokus-Arten: | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crocus | ||||||||||||
L. |
Die Krokusse (Crocus; in der Schweiz "das Krokus"; Mehrzahl Krokusse) sind eine Gattung der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Ihre Arten stammen aus dem Orient, Europa und Nordafrika. Es gibt sehr viele Züchtungen, die unter dem Begriff Krokus-Hybriden zusammengefasst werden können. Sie sind in den Parks und Gärten der gemäßigten Breiten auf der ganzen Welt anzutreffen. In Mitteleuropa werden sie vor allem als Frühblüher in Ziergärten und Rasen gepflanzt. Crocus vernus, Crocus flavus, Crocus candidus sind Wildarten, die in Gärten nur sehr selten vorkommen. Eine wirtschaftlich bedeutsame Krokus-Art ist der Safran (C. sativus).
Beschreibung
Krokusse sind ausdauernde krautige, halbwinterharte bis winterharte Geophyten, die Knollen als Überdauerungsorgane ausbilden. Die wenigen (meist etwa fünf) grundständigen Laubblätter sind einfach und parallelnervig; sie weisen fast immer einen weißlichen Mittelnerv auf. Der Blattrand ist glatt.
Die im Frühjahr oder im Herbst erscheinenden Blüten variieren stark in der Farbe, aber lila, hellviolett, gelb und weiß sind vorherrschend. Sie stehen einzeln oder zu vielen in einem stängellosen Blütenstand mit Hochblättern. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind dreizählig. Die röhrig verwachsenen Blütenhüllblätter stehen in zwei Kreisen; entweder sind alle gleichgestaltig oder die des inneren Kreises sind kleiner. Es ist nur ein Kreis mit drei Staubblättern vorhanden. Die kurzen Staubfäden sind mit der Blütenröhre verwachsen. Die Staubbeutel sind gelb, weiß oder fast schwarz. Drei Fruchtblätter bilden einen im Boden befindlichen Fruchtknoten. Der Griffel besteht aus drei oder mehr Griffelästen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Erst nach der Befruchtung schiebt sich die Frucht aus dem Boden. Es werden dreifächerige Kapselfrüchte gebildet, die viele Samen enthalten.
Herbstblühende Krokusarten, deren Samenkapseln erst im folgenden Frühjahr erscheinen, können mit Herbstzeitlosen verwechselt werden, die allerdings sechs Staubblätter aufweisen.
Systematik
Systematik nach Mathew
Brian Frederick Mathew unterteilte die Gattung 1982 anhand von morphologischen Merkmalen in 2 Untergattungen sowie mehrere Sektionen und Serien. Die folgende Aufstellung enthält die damals bekannten 80 Arten sowie die 10 seitdem neubeschriebenen Arten (mit * gekennzeichnet):[1]
- Untergattung Crocus
- Sektion Crocus
- Serie Verni
- Crocus vernus, Crocus tommasinianus, Crocus etruscus, Crocus kosaninii, Crocus baytopiorum, Crocus ilvensis* (Peruzzi & Carta, 2011)[2]
- Serie Scardici
- Crocus scardicus, Crocus pelistericus
- Serie Versicolores
- Crocus versicolor, Crocus malyi, Crocus imperati, Crocus minimus, Crocus corsicus, Crocus cambessedesii
- Serie Longiflori
- Crocus longiflorus, Crocus nudiflorus, Crocus serotinus, Crocus niveus, Crocus goulimyi, Crocus ligusticus** (syn. Crocus medius hort, non Balbis) (Mariotti, 1988)
- Serie Kotschyani
- Crocus kotschyanus, Crocus scharojanii, Crocus vallicola, Crocus autranii, Crocus karduchorum, Crocus gilanicus, Crocus ochroleucus
- Serie Crocus
- Crocus sativus, Crocus pallasii, Crocus thomasii, Crocus cartwrightianus, Crocus moabiticus, Crocus oreocreticus, Crocus asumaniae, Crocus hadriaticus, Crocus mathewii* (Kerndorff & Pasche, 1994), Crocus naqabensis* (Al-Eisawi, 2001)
- Serie Verni
- Sektion Nudiscapus
- Serie Reticulati
- Crocus reticulatus, Crocus veluchensis, Crocus cvijicii, Crocus dalmaticus, Crocus sieberi, Crocus robertianus, Crocus cancellatus, Crocus hermoneus, Crocus abantensis, Crocus angustifolius, Crocus ancyrensis, Crocus gargaricus, Crocus sieheanus, Crocus rujanensis* (Randjelović & al., 1990), Crocus herbertii* (B.Matthew, 2009), Crocus jablanicensis* (N. Randj. & V. Randj, 2012)
- Serie Biflori
- Crocus biflorus, Crocus chrysanthus, Crocus almehensis, Crocus danfordiae, Crocus pestalozzae, Crocus aerius, Crocus cyprius, Crocus hartmannianus, Crocus adanensis, Crocus leichtlinii, Crocus caspius, Crocus kerndorffiorum* (Pasche, 1993), Crocus wattiorum* (Mathew, 1995; 2000), Crocus nerimaniae* (Yüzbasioglu & Varol, 2004)
- Serie Orientales
- Crocus korolkowii, Crocus michelsonii, Crocus alatavicus
- Serie Flavi
- Crocus flavus, Crocus antalyensis, Crocus olivieri, Crocus candidus, Crocus vitellinus, Crocus graveolens, Crocus hyemalis, Crocus paschei* (Kerndorff, 1993)
- Serie Aleppici
- Crocus aleppicus, Crocus veneris, Crocus boulosii
- Serie Carpetani
- Crocus carpetanus, Crocus nevadensis
- Serie Intertexti
- Crocus fleischeri
- Serie Speciosi
- Crocus speciosus, Crocus pulchellus
- Serie Laevigati
- Crocus laevigatus, Crocus boryi, Crocus tournefortii
- Serie Reticulati
- Sektion Crocus
- Untergattung Crociris
- Crocus banaticus
Phylogenetische Systematik
Eine 2008 veröffentlichte phylogenetische Analyse der Gattung ergab folgendes Kladogramm:[1]
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Untersucht wurden 5 Regionen der Plastiden-DNA: die drei Proteine kodierenden Gene ndhF, accD und rpoC1 und die beiden nichtkodierenden Abschnitte trnH-psbA und rpl36-rps8. In die Analyse einbezogen wurden 86 der 88 Crocus-Arten sowie 50 Unterarten, zusätzlich noch Babiana stricta, Tigrida pavonia, Syringodea bifucata, Romulea tempskyana und Romulea ramiflora als Außengruppe.[1]
Belege
- S. I. Ali, Brian Mathew: Crocus. In: Flora of Pakistan, Volume 202 (online)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Gitte Petersen, Ole Seberg, Sarah Thorsøe, Tina Jørgensen & Brian Mathew: A phylogeny of the genus Crocus (Iridaceae) based on sequence data from five plastid regions. Taxon Volume 57, Number 2, May 2008, Seiten 487–499.
- ↑ Lorenzo Peruzzi, Angelino Carta, Crocus ilvensis sp. nov. (sect. Crocus, Iridaceae), endemic to Elba Island (Tuscan Archipelago, Italy), Nordic Journal of Botany, 29: pp. 6-13, 2011.