Laurasia


Laurasia und Gondwana vor dem Zerfall Pangaeas – Antarktika, Indien und Australien zeigen bereits Ablösungstendenz von Westgondwana, die Riftzone zwischen Afrika und Südamerika bildet sich – 200 mya – während der Wende TriasJura

Laurasia (von Laurentia und Asien, auch Laurasien) war die nördliche der beiden großen Landmassen, in die der Superkontinent Pangaea im Mesozoikum zerbrach. Der südliche Kontinent, der während dieser Trennung entstand, wird Gondwana genannt. Laurasia bestand aus den Kontinenten Laurentia, Baltika, Sibiria sowie den Kratonen Nord-China und Ost-China. Laurasia hatte im Perm eine Ausdehnung von etwa 65 Millionen km²[1]

Begriff

Der südafrikanische Geologe Alexander Du Toit hat etwa 1937 die Theorie vom Superkontinent Pangea des deutschen Meteorologen Alfred Wegener verfeinert und von den zwei Landmassen Laurasia im Norden und Gondwana im Süden gesprochen. [2]

Entstehung

Landmassen der Erdgeschichte
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Obwohl Laurasia als mesozoischer Kontinent – als Teil Pangaeas – bekannt, und in der geologischen Theorie der Plattentektonik unbestritten ist, wird heute angenommen, dass seine konstituierenden Teile bereits nach dem Auseinanderbrechen des Superkontinents Rodinia – 800 mya – einen zusammenhängenden Großkontinent bildeten. Um Verwechslungen mit dem mesozoischen Laurasia zu vermeiden, wird dieser auch als Proto-Laurasia bezeichnet.

Wahrscheinlich brach Proto-Laurasia kurzzeitig auseinander, bevor es sich wieder mit den südlichen Bruchstücken Rodinias – Ost und Westgondwana – zum spät-präkambrischen Superkontinent Pannotia zusammenschloss, der allerdings „nur“ von 600 bis 540 mya, also bis ins frühe Kambrium, Bestand hatte.

Auseinanderbruch und Wiedervereinigung

Während des Kambriums – ab etwa 540 mya – lag Laurasia in tropischen Breiten wo sich Nord China und Sibiria Richtung Norden absonderten und im Ordovizium, als erste Kontinente seit 400 Millionen Jahren (der Teilung Rodinias), hohe nördliche Breiten erreichten.

Im Devon – um 400 mya – erreichte Nord-China den nördlichen Polarkreis und verblieb dort als nördlichstes Land der Erde, bzw. des sich bildenden Pangaeas, auch während der Karbon-Eiszeit – etwa 300 mya. Eigenartigerweise gibt es keinen Hinweis auf eine großflächige Vergletscherung dieser nördlichen Kontinente.

In dieser kalten Periode vollzog sich die Alleghenisch- Appalachische Gebirgsbildung und die wirtschaftlich bedeutsamen Kohlevorkommen Englands, Deutschlands und West-Virginias bildeten sich.

Siberia bewegte sich südwärts und traf auf Kasachstan, einen Mikrokontinent der sich möglicherweise erst im Silur – um 430 mya – durch Vulkanismus im Urozean Panthalassa bzw. in der Tethys gebildet hatte.

Durch den Zusammenschluss dieser beiden Kontinente war Laurasia fast wieder vereinigt und am Beginn der Trias – um 250 mya – hatte sich auch der ostchinesische Kraton, und als Letzter der nordchinesische Terran, aus der Arktis nach Süden driftend, Pangaea angelagert.

Letztes Auseinanderbrechen

Die westlichen Kratone nach der Spaltung Laurasias – etwa 100 mya – in der Kreide.

Beim Auseinanderbrechen Pangaeas im Jura – um 150 mya – teilte sich Laurasia durch Öffnung des Nordatlantiks in Laurentia (das heutige Nordamerika) und Eurasien (dem sich erst in der Kreide – um 100 mya – Indien und die Arabische Halbinsel anlagerten). Alle beteiligten Kratone – bis auf Grönland, Irland und England – sind bis heute zusammengeschlossen, allerdings zeigt sich bereits erste Riftzonenbildung in der Region des Baikalsees.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Spencer G. Lucas, Joerg W. Schneider und Giuseppe Cassinis: Non-marine Permian biostratigraphy and biochronology: an introduction. In: Spencer G. Lucas, Giuseppe Cassinis und Joerg W. Schneider (Hrsg.): Non-Marine Permian Biostratigraphy and Biochronology. Geological Society, London, Special Publications, 265, 1-14, London 2006 PDF
  2. Alexander Du Toit, Our Wandering Continents (1937), zitiert in Laurasia der Encyclopædia Britannica

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