Lichinales



Lichinales

Lichina pygmaea

Systematik
Reich: Pilze (Fungi)
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Lichinomycetes
Ordnung: Lichinales
Wissenschaftlicher Name der Klasse
Lichinomycetes
V. Reeb, Lutzoni & C. Roux
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Lichinales
Henssen & Büdel

Die Lichinales sind eine Ordnung der Schlauchpilze (Ascomycota) und bilden alleine die Klasse der Lichinomycetes. Die Arten bilden Flechten mit Cyanobakterien als Photobionten.

Merkmale

Die Arten bilden gallertige Krusten-, Strauch- oder Blattflechten. Die Fruchtkörper sind scheibenförmige Apothecien, manchmal eingesenkt. In manchen Fällen sind sie auch keulenförmig, gestielt, sitzend. Sie sind fleischig, das Peridium ist oft nicht deutlich ausgebildet. Das Hymenium wird von Iod meist blau gefärbt. Die Asci sind dünnwandig oder an der Spitze verdickt. Sie besitzen keine deutlich ausgebildeten Apikalstrukturen. Häufig besitzen die Asci eine Iod-färbende äußere gallertige Schicht. Pro Ascus werden acht bis 100 Sporen gebildet.

Die Ascosporen sind einfach oder selten mehrfach septiert, ellopsoidisch bis spindelförmig, durchscheinend (hyalin) oder pigmentiert.

Die Anamorphen bilden Pyknidien.

Systematik

Die Lichinales wurden früher zu den Lecanorales bzw. Lecanoromycetes gestellt. DNA-Sequenzanalysen zeigten jedoch, dass sie eine eigenständige Gruppe bilden, und zusammen mit den Geoglossaceae die Schwestergruppe der Lecanoromycetes bilden.[1]

Zur Ordnung werden folgende Familien gezählt (mit ausgewählten Gattungen und Arten):[2]

  • Gloeoheppiaceae mit drei Gattungen
  • Heppiaceae mit fünf Gattungen
  • Lichinaceae mit 42 Gattungen
  • Peltulaceae mit drei Gattungen

Literatur

  • Sina M. Adl et al.: The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists. In: The Journal of Eukaryotic Microbiology 52 (5), 2005; Seiten 399-451 (Abstract und Volltext)
  • Valérie Reeb, François Lutzoni und Claude Roux: Contribution of RPB2 to multilocus phylogenetic studies of the euascomycetes (Pezizomycotina, Fungi) with special emphasis on the lichen-forming Acarosporaceae and evolution of polyspory. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 32, 2004. S. 1036–1060. doi:10.1016/j.ympev.2004.04.012 (Erstbeschreibung)

Einzelnachweise

  1. J.W. Spatafora et al.: A five-gene phylogeny of Pezizomycotina. In: Mycologia, Band 98, 2006, S. 1018-1028.
  2. O. E. Eriksson (Hrsg.): Outline of Ascomycota - 2006 In: Myconet, Band 12, 2006, S. 1-82. (online html)