Macrotyloma



Macrotyloma

Samen der Pferdebohne (Macrotyloma uniflorum)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Phaseoleae
Gattung: Macrotyloma
Wissenschaftlicher Name
Macrotyloma
(Wight & Arn.) Verdc.

Macrotyloma ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Der botanischen Gattungsname Macrotyloma ist aus den griechischen Wörtern makros für groß und týlos für Wulst, Schwiele abgeleitet. Es gibt etwa 24 Macrotyloma-Arten. Es ist eine der Gattungen der Faboideae, deren Arten Bohnen genannt werden.

Beschreibung

Macrotyloma-Arten wachsen als kriechende oder kletternde, selten selbständig aufrechte, einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Sie sind nicht mit Stacheln oder Dornen bewehrt. Die wechselständig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt und meist dreiteilig gefiedert, selten ist nur ein Teilblatt ausgebildet. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Die Blüten stehen einzeln bis zu wenigen büschelig zusammengefasst in den Blattachseln oder in seitenständigen, zusammengesetzten traubigen Blütenständen. Es sind Tragblätter und Deckblätter vorhanden.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und vier- oder fünfzählig. Die vier oder fünf ungleichen Kelchblätter sind verwachsen mit zwei Kelchlippen. Die obere Kelchlippe besteht aus zwei Kelchblättern die vollkommen oder teilweise verwachsen sind; die untere Kelchlippe besteht aus zwei bis drei Kelchblättern; die Kelchzähne sind kürzer als die Kelchröhre. Die Blütenkronen besitzen den typischen Aufbau der Schmetterlingsblüten. Die fünf genagelten Kronblätter sind unbehaart, weißlich-grünlich-gelb bis gelb und manchmal mit rötlich-purpurfarbener Zeichnung. Die Fahne ist nicht gespornt aber geöhrt und besitzt zwei lange Anhängsel. Die Fahne ist länger als Flügel und Schiffchen. Die Flügel sind schmal und das Schiffchen ist gerade. Die zehn fertilen Staubblätter sind nicht mit den Kronblättern verwachsen. Neun Staubfäden sind zu einer Röhre verwachsen. Alle Staubbeutel sind gleich. Die einzelnen oberständigen Fruchtblätter enthalten drei bis 13 Samenanlagen. Der fadenförmige, gekrümmte Griffel ist behaart. Die Narbe ist kopfig.

Es werden die Hülsenfrüchte gebildet. Nur bei der Erdbohne (Macrotyloma geocarpum) befinden sich die Hülsenfrüchte im Boden, ähnlich der Erdnuss (Arachis hypogaea) und Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea). Die Hülsenfrüchte sind gerade bis gekrümmt und nicht zwischen den Samen septiert. Die zusammengepressten Samen besitzen meist keinen Arillus, aber ein weißes Hilum. Die Verbreitungseinheit (Diaspore) ist der Same.

Nutzung

Einige Arten werden zur Produktion von Nahrungsmitteln kultiviert: Erdbohne (Macrotyloma geocarpum) und Pferdebohne (Macrotyloma uniflorum).

Da sie Stickstoff fixieren (Rhizobium-Wurzelknöllchen) sind sie wichtig zur Bodenverbesserung.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet umfasst nur die Alte Welt. Fast alle haben ihr natürliches Vorkommen nur in Afrike: im tropischen Afrika, Madagaskar, den Maskarenen; nur eine Art ist auf dem Indischen Subkontinent heimisch.

Systematik

Die Gattung Macrotyloma gehört zur Subtribus Phaseolinae der Tribus Phaseoleae in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Erstbeschreibung der Gattung Macrotyloma erfolgte 1970 durch Bernard Verdcourt in Kew Bull., 24:322 ausgegliedert aus der Gattung Dolichos L. in der diese Arten in einer Gruppe Macrotyloma Wight & Arn. eingeordnet waren, die von Robert Wight & George Arnott Walker Arnott in Prodr. Fl. Pen. Ind. Or., 248, 1834 beschrieben wurde. Ein Synonym für Macrotyloma (Wight & Arn.) Verdc. ist: Kerstingiella Harms [1].

Es gibt etwa 24 Macrotyloma-Arten [1], [2]:

  • Macrotyloma africanum (Brenan ex R.Wilczek) Verdc. (Syn.: Dolichos africanus Brenan ex R.Wilczek)
  • Macrotyloma axillare (E.Mey.) Verdc. [3], [4]:
    • Macrotyloma axillare var. axillare (Syn.: Dolichos axillaris E.Mey.)
    • Macrotyloma axillare var. glabrum (E.Mey.) Verdc. (Syn.: Dolichos axillaris var. glaber E.Mey.)
    • Macrotyloma axillare var. macranthum (Brenan) Verdc. (Syn.: Dolichos axillaris var. macranthus Brenan)
  • Macrotyloma bieense (Torre) Verdc.
  • Macrotyloma biflorum (Schum. & Thonn.) Hepper
  • Macrotyloma brevicaule (Baker) Verdc.
  • Macrotyloma ciliatum (Willd.) Verdc.
  • Macrotyloma coddii Verdc.
  • Macrotyloma daltonii (Webb) Verdc. (Syn.: Dolichos daltonii Webb) [5]
  • Macrotyloma decipiens Verdc.
  • Macrotyloma densiflorum (Baker) Verdc.
  • Macrotyloma dewildemanianum (Wilczek) Verdc.
  • Macrotyloma ellipticum (R.E.Fr.) Verdc. (Syn.: Dolichos ellipticus R.E.Fr.)
  • Macrotyloma fimbriatum (Harms) Verdc.
  • Erdbohne oder Kandelabohne (Macrotyloma geocarpum (Harms) Maréchal & Baudet, Syn.: Kerstingiella geocarpa Harms)
  • Macrotyloma hockii (De Wild.) Verdc.
  • Macrotyloma maranguense (Taub.) Verdc. (Syn.: Dolichos taubertii Baker f., Glycine maranguensis Taub.)
  • Macrotyloma oliganthum (Brenan) Verdc.
  • Macrotyloma prostratum Verdc.
  • Macrotyloma rupestre (Baker) Verdc.
  • Macrotyloma schweinfurthii Verdc.
  • Macrotyloma stenophyllum (Harms) Verdc. (Syn.: Dolichos stenophyllum Harms)
  • Macrotyloma stipulosum (Baker) Verdc.
  • Macrotyloma tenuiflorum (Micheli) Verdc. (Syn.: Desmodium tenuiflorum Micheli, Dolichos baumannii Harms)
  • Pferdebohne (Macrotyloma uniflorum (Lam.) Verdc.):
    • Macrotyloma uniflorum var. benadirianum (Chiov.) Verdc. (Syn.: Dolichos benadirianus Chiov.)
    • Macrotyloma uniflorum var. stenocarpum (Brenan) Verdc. (Syn.: Dolichos uniflorus var. stenocarpus Brenan)
    • Macrotyloma uniflorum (Lam.) Verdc. var. uniflorum (Syn.: Dolichos biflorus auct., Dolichos uniflorus Lam.)
    • Macrotyloma uniflorum var. verrucosum Verdc.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Macrotyloma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien