Maikong



Maikong

Maikong (Cerdocyon thous)

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Hunde (Canini)
Gattung: Cerdocyon
Art: Maikong
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Cerdocyon
C. H. Smith, 1839
Wissenschaftlicher Name der Art
Cerdocyon thous
(Linnaeus, 1766)

Der Maikong (Cerdocyon thous) ist der häufigste Wildhund Südamerikas. Er ist über weite Teile Südamerikas östlich der Anden und nördlich Patagoniens verbreitet.

Merkmale

In Gestalt und Größe gleicht der Maikong den meisten anderen Füchsen. Er hat eine Kopfrumpflänge von 65 cm, hinzu kommen knapp 30 cm Schwanz. Sein Fell ist oberseits graubraun und unterseits weiß gefärbt. Im Bereich des Gesichts und der Beine hat es manchmal einen rötlichen Anflug. Die Spitzen von Ohren und Schwanz sind schwarz.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet des Maikong entsprechend IUCN.

Das Verbreitungsgebiet des Maikong erstreckt sich von den Küsten- und Bergregionen des nördlichen Kolumbien und Venezuela nach Guyana, Suriname und Französisch-Guayana. Die Vorkommen in Französisch-Guayana sind dabei bislang noch nicht wissenschaftlich überprüft während aus Guyana und Suriname nur wenige Sichtungen bekannt sind. Ein weiteres, vom ersten getrenntes, Gebiet reicht von den Küstenwäldern am Atlantischen Ozean in Brasilien bis in die östlichen Anden in Bolivien nach Süden über Paraguay bis zur Provinz Entre Ríos in Argentinien uns nach Uruguay.[1] Im amazonischen Tiefland ist sein Verbreitungsgebiet eingeschränkt auf die Gebiete nordöstlich des Amazonas und des Rio Negro, südöstlich des Amazonas und Rio Araguaia sowie südlich des Río Beni in Bolivien.[1]

Der Maikong ist ein Bewohner von Wäldern. Er lebt sowohl im amazonischen Regenwald wie in den gemäßigten Wäldern Argentiniens.

Lebensweise

Jungtier

Der englische Name dieses Fuchses, Crab-eating Fox, legt eine Ernährung des Maikongs von Krebsen nahe. Tatsächlich hat man in Feuchtgebieten Paraguays manche Maikongs beobachtet, die sich auf solche Kost spezialisiert haben, doch es ist für die Art nicht typisch. Mäuse, Vögel, Eidechsen, Frösche, Fische und Insekten werden gefressen, ebenso pflanzliche Beikost wie Früchte und Beeren.

Maikongs sind nachtaktiv. Sie leben in monogamen Paarbindungen. Ihr Wurf umfasst drei bis sechs Welpen, die von beiden Partnern umsorgt werden.

Systematik

Phylogenetische Systematik der südamerikanischen Hunde nach Lindblad-Toh et al. 2005[2]
  Südamerikanische Hunde  


 Kurzohrfuchs (Atelocynus microtis)


   

 Maikong (Cerdocyon thous)


   

 Gattung Lycalopex




   

 Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus)


   

 Waldhund (Speothos venaticus)




Vorlage:Klade/Wartung/Style

Der Maikong wird als einzige Art der damit monotypischen Gattung Cerdocyon innerhalb der Hunde zugeordnet.[3] Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1766 durch Carl von Linné als Canis thous, er ordnete ihn entsprechend in die Gattung Canis ein.[4]

Im Rahmen der Vorstellung der Genomsequenz des Haushundes wurde von Lindblad-Toh et al. 2005 eine phylogenetische Analyse der Hunde (Canidae) veröffentlicht. Im Rahmen dieser Darstellung wurde der Maikong auf der Basis molekularbiologischer Daten als Schwesterart der Gattung Lycalopex identifiziert. Der ebenfalls in Südamerika beheimatete Kurzohrfuchs (Atelocynus microtis) wurde als Schwesterart dieser Gruppe dargestellt, weitere Arten der Klade sind der Waldhund (Speothos venaticus) und der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus).[2]

Bedrohung und Schutz

Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund der Bestandsgröße und des großen Verbreitungsgebietes als nicht gefährdet (least concern) eingestuft. Innerhalb ihrer Verbreitungsgebiete ist der Maikong relativ häufig und zeichnet sich durch eine opportunistische Lebensweise aus.[1]

Belege

  1. 1,0 1,1 1,2 Cerdocyon thous in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: O. Courtenay, L. Maffei, 2008. Abgerufen am 29. Mai 2012.
  2. 2,0 2,1 Kerstin Lindblad-Toh et al.: Genome sequence, comparative analysis and haplotype structure of the domestic dog. Nature 438, Dezember 2005; Seite 803-819. (Abstract).
  3. Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Hrsg): Cerdocyon in Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference (3rd ed).
  4. Annalisa Berta: Cerdocyon thous. In: Mammalian Species. Band 186, 1982, S. 1–4 (Volltext [PDF]).

Literatur

  • Annalisa Berta: Cerdocyon thous. In: Mammalian Species. Band 186, 1982, S. 1–4 (Volltext [PDF]).

Weblinks

Commons: Cerdocyon thous – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien