Midwayinseln


Midwayinseln
Midway Atoll aerial photo 2008.JPG
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Nordwestliche Hawaii-Inseln
Geographische Lage 28° 13′ N, 177° 22′ WKoordinaten: 28° 13′ N, 177° 22′ W
Midwayinseln (Hawaii gesamt)
Anzahl der Inseln 3
Hauptinsel Sand Island
Landfläche 6,23 km²
Lagunenfläche 60 km²
Einwohner 40 (Wissensch. Personal)
Orthographische Projektion
Orthographische Projektion
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Hawaii–Emperor-Kette (Mitte)

Die Midwayinseln, auch bekannt als Midway-Atoll, (hawaiisch: Pihemanu, englisch Midway Islands oder Midway Atoll [ˈmɪdweɪ]) sind ein Atoll im nördlichen Pazifik, welches zu den Außengebieten der Vereinigten Staaten gehört. In den Vereinigten Staaten stellen die Inseln ein nicht inkorporiertes Territorium dar und werden für statistische Zwecke den United States Minor Outlying Islands zugeordnet.

Geographie

Die Inseln liegen etwa auf 1/3 des Wegs zwischen Honolulu und Tokio und etwa in der Mitte zwischen Kalifornien und Japan, daher der Name. Sie bestehen aus einem ringförmigen Korallenriff von etwa 6 km Durchmesser und zwei Hauptinseln, Sand Island und Eastern Island, sowie mehreren kleinen Eilanden, die Hunderttausenden von Seevögeln als Brutstätte dienen. Die Gesamtfläche der Inseln beträgt 6,2 km², die des Atolls inklusive Lagune etwa 40 km².[1]

Das Atoll im Überblick:

Midway Atoll map.svg
Insel Fläche in
km²
Sand Island 4,86
Eastern Island 1,35
Spit Island 0,02
Sand Islet
Midway Atoll 6,23
Lagune 60,00



Das Atoll ist geographisch ein Teil der Nordwestlichen Hawaiʻi-Inseln, gehört aber nicht zum US-Bundesstaat Hawaiʻi. Es gibt Bestrebungen, sie dem Staat anzugliedern. Die Midwayinseln sind – wie alle Inseln der Inselkette – vulkanischen Ursprungs.

Die Midwayinseln benutzen die Zeitzone UTC −11 Stunden.

Bevölkerung

Ursprünglich unbesiedelt, haben die Inseln heute etwa 40 Einwohner, zumeist wissenschaftliches Personal, jedoch keine permanente Bevölkerung. 1978 waren es noch bis zu 2300, meist Militär- und Zivilangestellte des Marinestützpunktes der United States Navy.

Geschichte

Inoffizielle Flagge der Midwayinseln
Das Midway-Atoll (1941)

Die Midwayinseln wurden am 9. Juli 1859 von N.C. Brooks entdeckt und am 28. August 1867 [2] von den USA unter Berufung auf den Guano Islands Act annektiert, also dreißig Jahre vor den anderen Hawaiʻi-Inseln. Sie dienten zunächst hauptsächlich als Station auf dem Weg von Kalifornien nach Japan. 1903 wurde Midway Zwischenstation des transpazifischen Kabels der Commercial Pacific Cable Company. Nach Beschwerden über japanische Fischer unterstanden die Inseln ab 1903 dem US-Marineministerium. Ab 1935 nutzte die Pan American Airways Midway als Zwischenlandestation für ihre Flugboote vom Typ Martin M-130. 1940 wurde ein Luftwaffenstützpunkt der US Navy eingerichtet.[3]

Bekannt wurden die Inseln durch die Schlacht um Midway (4. bis 7. Juni 1942), die zwischen Japan und den USA als eine der entscheidenden Schlachten während des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg ausgetragen wurde. Japan verlor vier Flugzeugträger und musste den Versuch, Midway zu besetzen, abbrechen. 1943 bis 1945 war Midway ein bedeutender U-Boot-Stützpunkt. Besonders im Korea-Krieg und im Vietnam-Krieg wurde Midway als Zwischenlandestation für Transportmaschinen genutzt.

Am 31. Oktober 1996 wurde mit einem präsidialen Erlass die Kontrolle über das Atoll dem U.S. Fish and Wildlife Service des US-Innenministeriums übertragen und das Gebiet damit ein Teil des National Wildlife Refuge-Programms. Seit 2006 sind die Inseln Bestandteil des Papahānaumokuākea Marine National Monument. Es wird auch etwas Tourismus zugelassen. Die Landebahn auf Eastern Island ist verfallen, während auf Sand Island auch große Verkehrsflugzeuge landen können.

Fauna

Albatrosse auf Midway

Die Laysanalbatrosse und Schwarzfußalbatrosse auf Midway bevölkern die gesamten Inseln und leben in unmittelbarer Nachbarschaft mit den menschlichen Inselbewohnern. Die beiden deutschen Tierfilmer Hans Schweiger und Ernst Arendt haben ihnen in ihrem Film „Landung frei für Albatrosse“ ein Denkmal gesetzt. Unter anderem zeigen sie, wie Albatrosse von der Start- und Landebahn des Flugplatzes „gesammelt“ wurden, bevor ein Flugzeug starten konnte.

2004 wurde auf den Midwayinseln 42 Laysanenten ausgewildert. Diese extrem seltene Entenart kam seit mindestens 1834 nur noch auf der kleinen Insel Laysan vor. 1930 lebten nur noch ein Weibchen und mehrere Männchen, allerdings kam es zu einer sehr starken Bestandserholung, nachdem auf der Insel der Guanoabbau eingestellt, die Insel vollständig verlassen und zum Vogelschutzgebiet erklärt worden war. Zu Beginn der 1990er Jahre kamen bereits wieder mehr als 800 Individuen in freier Wildbahn vor. 1993 führten jedoch eine extreme Dürre und ein Ausbruch von Botulismus zu einem erneuten Bestandseinbruch auf 83 Individuen.[4] Um Bestandseinbrüche durch solche extremen Ereignisse zukünftig zu vermeiden, wurden im Jahre 2004 42 Laysanenten auf die Midwayinseln umgesiedelt. Die Umsiedlung erwies sich als erfolgreich. Bereits in der ersten Brutzeit schlüpften mehr als fünfzig Küken.[5]

1963 wurde auf Sand Island ein Sturmtaucher entdeckt, der erst 2011 als die neue Art Midwaysturmtaucher beschrieben wurde.

Die Midwayinseln liegen am Rande des Pazifischen Müllstrudels. Der Plastikmüll im Meer bedroht die Meerestiere ebenso wie die Vögel unmittelbar.

Literatur

  • Edwin H. Bryan: American Polynesia and the Hawaiian Chain. 2nd revised and enlarged edition. Tongg publishing company, Honolulu HI 1942.

Weblinks

Commons: Midwayinseln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiatlas Wikimedia-Atlas: Midwayinseln – geographische und historische Karten

Einzelnachweise

  1. CIA World Factbook – Midway Atoll (englisch)
  2. US-Innenministerium: Midway History, abgefragt am 27. August 2009
  3. Jane's Oceania Page – Midway Islands (englisch)
  4. Dominic Couzens: Seltene Vögel – Überlebenskünstler, Evolutionsverlierer und Verschollene. Haupt Verlag, Bern 2011, ISBN 978-3-258-07629-4, S. 25
  5. Dominic Couzens: Seltene Vögel – Überlebenskünstler, Evolutionsverlierer und Verschollene. Haupt Verlag, Bern 2011, ISBN 978-3-258-07629-4, S. 27