Nemegtomaia
Nemegtomaia | ||||||||||||
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Kopfrekonstruktion von Nemegtomaia barsboldi | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberkreide (Maastrichtium) | ||||||||||||
70,6 bis 65,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nemegtomaia | ||||||||||||
Lü et al., 2005 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
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Nemegtomaia ist ein theropoder Dinosaurier aus der Gruppe der Oviraptorosauria, der in der Oberkreide der Mongolei lebte.
Die einzige bekannte Art (Typusart) dieser Gattung, Nemegtomaia barsboldi, wurde 2004 erstbeschrieben. Nemegtomaia war ein abgeleiteter (fortgeschrittener) Oviraptorosaurier, der wie verwandte Gattungen einen kurzen und tiefen Schädel mit zahnlosen, zu einem Schnabel geformten Kiefern zeigte. Vermutlich handelte es sich um einen Pflanzen- oder Allesfresser. Innerhalb der Oviraptorosauria wird Nemegtomaia zu den Oviraptoridae gezählt. Phylogenetische Untersuchungen zeigen, dass Nemegtomaia näher mit Citipati verwandt war als mit anderen bekannten Oviraptoriden.
Fund und Namensgebung
Bisher ist ein unvollständiges Skelett mit einem fast vollständigen Schädel bekannt (Holotyp, Katalognummer GIN 1001 2112; ursprünglich PC 1001 2112). Die Fossilien wurden im Sommer 1996 von dem Team des Highland International Dinosaur Projects in der Nemegt-Fundstelle in der südwestlichen Mongolei entdeckt. Stratigraphisch gehört dieser Fundort zur Nemegt-Formation und wurde im mittleren Maastrichtium, vor etwa 67 bis 68 Millionen Jahren, abgelagert. Lü et al. beschrieben den Fund im Jahr 2002 anfangs als Ingenia sp. – wegen mindestens fünf Autapomorphien (einzigartiger Merkmale) am Schädel stellten die Forscher im Jahr 2004 jedoch eine eigene Gattung und Art für den Fund auf, die sie Nemegtia barsboldi nannten. Später stellte sich heraus, dass der Gattungsname Nemegtia bereits an einen fossilen Muschelkrebs (Ostracoda) aus der gleichen Gesteinsformation vergeben war, weswegen die Gattung 2005 in Nemegtomaia umbenannt wurde[1]. Das Skelett befindet sich heute im Paleontological Center of the Mongolian Academy of Sciences in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator.
Neben dem fast vollständigen Schädel sind unter anderem fast alle Halswirbel im anatomischen Verbund erhalten, einige Rückenwirbel, das fast komplette Kreuzbein (Sacrum), Beckenknochen (Beide Darmbeine (Ilia), die proximalen Enden von Scham- und Sitzbein (Pubis und Ischium)), Teile des Humerus (Oberarmknochen), die Speiche (Radius) sowie das proximale Ende des Femurs (Oberschenkelknochen).
Der ursprüngliche Gattungsname Nemegtia weist auf das Nemegt-Becken hin, die Gesteinseinheit, aus der die Fossilien stammen. Das Artepitheth barsboldi ehrt den Paläontologen Rinchen Barsbold, einer der Leiter des Highland International Dinosaur Projects. Der neue valide Gattungsname Nemegtomaia bedeutet so viel wie „Mutter aus Nemegt“.
Merkmale
Wie einige andere Oviraptoriden zeigte Nemegtomaia einen Schädelkamm, der aus Nasenbein und Zwischenkieferbein (Prämaxilla) gebildet wurde. Der vordere Rand dieses Kammes verlief annähernd vertikal, während der höchste Punkt in einem runden Bogen verlief. Wie bei anderen Oviraptoriden formte das Zwischenkieferbein, der Oberkieferknochen (Maxillare) und das Pflugscharbein (Vomer) einen harten Gaumen. Die vor den Augen liegende antorbitale Höhlung bestand aus zwei Schädelfenstern: einem großen antorbitalen Fenster in hinteren Bereich der Höhlung und einem kleinen Maxillarfenster im vorderen Bereich. Zwischen Stirnbein und Tränenbein findet sich auf der linken Seite des Schädels ein dreieckiger Knochen, bei dem es sich wahrscheinlich um ein Präfrontal handelt. Dieser Knochen ist von keinem anderen Oviraptorosaurier bekannt.
Am Restskelett (Postkranium), das nach dem Schädel folgt, konnten 8 Kreuzbeinwirbel (Sakralwirbel) identifiziert werden – ähnlich viele wie bei anderen Oviraptoriden wie Heyuannia, aber deutlich mehr als bei den meisten anderen Nicht-Vogel-Theropoden. Fast alle Halswirbel sind im natürlichen, anatomischen Verbund erhalten geblieben; insgesamt zeigte Nemegtomaia 13 Halswirbel.
Literatur
Alle Informationen stammen, soweit nicht anders vermerkt, aus folgendem Werk:
- J. Lü, Y. Tomida, Y. Azuma, Z. Dong, Y.-N. Lee: New oviraptorid dinosaur (Dinosauria: Oviraptorosauria) from the Nemegt Formation of southwestern Mongolia. In: Bulletin of the National Science Museum, Tokyo, Series C. Band 30, 2004, S. 95–130.
Einzelnachweise
- ↑ Nemegtomaia barsboldi. In: DinoData. Abgerufen am 28. Juni 2009.