Normalflora
Als Normalflora (Standortflora, Kolonisationsflora, Residente Keime oder Kommensale) bezeichnet man die Gesamtheit der Mikroorganismen, die auf der inneren und äußeren Körperoberfläche des Menschen und anderer Lebewesen leben, normalerweise ohne in den Körper einzudringen (Infektion) und eine Erkrankung hervorzurufen.
Der Ausdruck „Flora“ bezeichnet eigentlich ein Kollektiv von Pflanzen (Flora, die römische Göttin der Blüte). Dennoch wurde dieser Ausdruck auch für eine Gemeinschaft von Mikroorganismen verwendet und hat sich dafür bis heute auch in dieser Bedeutung erhalten.
Die Hautflora (der unterschiedlichen Körperregionen) ist anders zusammengesetzt als die Schleimhautflora im Mund- Nasen - Rachenraum, den verschieden Abschnitten des Verdauungstrakts Speiseröhre/Magen und Dickdarm und im Atemtrakt. Der Dünndarm ist weitgehend frei von Mikroorganismen.
- Auf der Haut kommen Streptococcus, Staphylococcus, Corynebakterien und Mikrobakterien vor.
- Bei der Darmflora handelt es sich vorwiegend um Bakterien, aber auch der Pilz Candida albicans kommt im Darm vor. Die Darmflora setzt sich zu etwa 99 % aus Anaerobiern und etwa 1 % aus den medizinisch bedeutsameren fakultativ anaeroben Bakterien zusammen, die direkt an der Schleimhaut leben.
- Im Magen kommt bei vielen Menschen Helicobacter pylori vor, der für die Entstehung von Magengeschwüren mitverantwortlich ist.
- Die Scheide wird von der sog. Döderleinflora (Lactobacillus acidophilus) besiedelt.