Patulin
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Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Name | Patulin | |||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C7H6O4 | |||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose kompakte Prismen oder dicke Platten[1] | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 154,12 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||
Schmelzpunkt |
110–111 °C [2] | |||||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser und vielen organischen Lösemitteln[1] | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Patulin ist ein Mykotoxin, also ein Schimmelpilzgift. Es kann in die Stoffgruppen der Hydroxypyrofurane, der toxischen Lactone oder der γ-Pyrone eingeordnet werden.
Vorkommen
Patulin wird von Schimmelpilzen der Arten Penicillium, Aspergillus, Byssochlamys und Paecilomyces variotii gebildet. Vor allem in angefaultem Kernobst wird Patulin produziert, hier von Penicillium expansum. In Äpfeln oder Birnen können bis zu zwei Gramm Toxin pro Kilogramm Faulstelle gefunden werden. Bei Äpfeln diffundiert Patulin praktisch nicht in das gesunde Gewebe, sodass bei großzügigem Entfernen der angefaulten Stellen das Obst noch verarbeitet bzw. verzehrt werden kann. Bei anderen Obstarten kann auch der gesunde Teil patulinhaltig werden.[3]
Bei Verarbeitung des Obstes zu Säften ist darauf zu achten, dass keine Früchte verwendet werden, die faule Stellen aufweisen. Das Pasteurisieren der Fruchtsäfte ist in der Regel wirkungslos, da Patulin gegenüber kurz einwirkender Hitze relativ beständig ist. Die Fruchtsäfte können aber z. B. durch Vergärung oder Verschwefelung entgiftet werden.
Eigenschaften und biologische Wirkung
Patulin ist ein weißes, kristallines Pulver. Im Organismus wirkt es hämorrhagisch. Als Zellgift greift es in die Atmungskette ein. In höheren Dosen eingenommen, kann das Schimmelpilzgift Übelkeit verursachen, sowie zu Magenschleimhautentzündung und Schädigung der Leber führen. Im Tierversuch wirkt es bei der Ratte subkutan appliziert krebserregend (Sarkome). Bei oraler Gabe konnte keine karzinogene Wirkung festgestellt werden.[4]
Patulin ist ein wirksames Antibiotikum, das aber wegen seiner Giftigkeit nicht therapeutisch eingesetzt werden kann.
Der Vorschlag der WHO für einen Grenzwert von Patulin in Lebensmitteln ist 0,05 mg/kg. Gemäß Risikobewertung der WHO sollte unter toxikologischen Gesichtspunkten die pro Tag aufgenommene Menge (PMTDI: provisional maximum tolerable daily intake) an Patulin 0,4 µg/kg Körpergewicht nicht überschreiten.[5]
Literatur
- H. K. Frank: Mykotoxine in Lebens- und Futtermitteln, in: Materialien zur Umweltforschung, Band 16. Verlag W. Kohlhammer GmbH, 1988
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Herbert Otteneder, in: Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Datenblatt Patulin bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ Frank, in: Confructa – internat. Zeitschr. für Technologie der Obst- u. Gemüseverarbeitung, Frankfurt (Main), JV-Journal Verl.-Ges., 25 (1980) S. 107–118, ISSN: 0342-5800, 0016-2213.
- ↑ Osswald, u. a., in: Food and Cosmetics Toxicology, 16 (1978) S. 243–247, ISSN 0015-6264.
- ↑ inchem.org zu Patulin.