Phyllium westwoodii
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Phyllium westwoodii | ||||||||||||
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Phyllium westwoodii, Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phyllium westwoodii | ||||||||||||
Wood-Mason, 1875 |
Phyllium westwoodii ist eine der bekannteren Arten der Wandelnden Blätter (Phylliidae). Ein in der Terrarien der Liebhaber befindlicher Stamm dieser Art wurde lange als Phyllium celebicum angesprochen. Laut Hennemann et. al. handelt es sich bei diesen Tieren aber um Phyllium westwoodii. Somit würden sich alle bis 2009 über Phyllium celebicum veröffentlichten Terrarienbeobachtungen auf Phyllium westwoodii beziehen.[1]
Systematik
Innerhalb der Gattung Phyllium wird diese Art der Untergattung Phyllium zugeordnet, welche von der Untergattung Pulchriphyllium unterschieden wird. Die eindeutige Zuordnung von Tieren zu der von Wood-Mason 1875 beschrieben Art wurde dadurch erschwert, dass lediglich zwei Syntypen dieser Art bekannt sind. Beide waren im National Zoological Survey of India in Kalkutta hinterlegt. Sowohl das aus Port Blair stammende Weibchen, als auch das andere aus Myanmar (Burma) stammende Exemplar ist nicht mehr auffindbar. Somit steht für vergleichende Untersuchungen lediglich die von Wood-Mason 1875 angefertigte Zeichnung der weiblichen Syntype aus Port Blair zur Verfügung. Auf diese Darstellung haben auch Hennemann et. al. in ihrer Revision der Gattung zurückgegriffen. Dabei klärten sie zum einen die Identität der bisher in Zucht befindlichen Tiere und legten außerdem den Vorschlag vor, die Gattung Phyllium unterhalb der Untergattungen in Artengruppen einzuteilen. Phyllium westwoodii wird dabei in die celebicum-Artengruppe eingeordnet.[1] Detlef Größer geht davon aus, dass es sich bei Phyllium celebicum und Phyllium westwoodii lediglich um Unterarten oder Variationen derselben Art handelt und begründet dies mit dem identischen Bau des männlichen Vomers (Siehe Hinterleib der Gespenstschrecken) und dem mit zwei Haken endendem innerem Sklerit der Weibchen. Weitere Argumente sind die große Ähnlichkeit bzw. identische Erscheinung der Eier und Larven, sowie die Augenflecken die bei beiden Formen auftreten, aber auch fehlen können. Er plädiert deshalb für den etablierteren Namen Phyllium celebicum. Dieser hätte auch Priorität, wenn sich herausstellen sollte, dass es sich um eine einzige Art handelt, da er von Wilhem de Haan bereits 1842 veröffentlicht wurde und damit jünger ist als Phyllium westwoodii, welcher erst 1875 von James Wood-Mason aufgestellt wurde.[2]
Merkmale
Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von 80 bis 90 Millimetern. Die Männchen bleiben mit 55 bis 67 Millimetern deutlich kleiner.[3] Der Körper ist bei beiden Geschlechtern, genau wie die Beine auch, an den Seiten von einem dünnen braunen Band umrandet. Bei den adulten weiblichen Tieren imitieren die Vorderflügel, hier als Tegmina ausgebildet, Laubblätter inklusive Blattadern, was zu einer perfekten Mimese beiträgt. Anders als bei den meisten anderen Phyllium-Arten, finden sich bei ihnen, wie bei den anderen bereits bekannten Weibchen der celebicum-Artengruppe häutige Hinterflügel (Alae), die zum Fliegen aber nicht geeignet sind. Die adulten Männchen haben voll entwickelte Hinterflügel, durch die sie zu kurzen Flügen fähig sind. Die kürzeren Vorderflügel bedecken die hinteren zu gut einem Drittel. Der Körper der Männchen ist schmal lanzettförmig. Die Männchen tragen ihre Fühler meist nach hinten gerichtet über den Körper gelegt. Außerdem haben sowohl die Imagines als auch bei die Nymphen ein charakteristisches Paar Augenflecken auf dem fünften Hinterleibssegment. Dieses kann aber auch völlig fehlen. Zur Unterscheidung beider Arten ziehen Hennemann et. al. neben der Herkunft auch morphologische Merkmale der Imigines heran. So haben die Männchen von Phyllium westwoodii annähernd ovale Hinterleibsränder, während die Ränder des fünften und sechsten Hinterleibssegmentes der Phyllium celebicum Männchen gerade, parallel zueinander laufende Ränder haben. Die Hinterflügel der adulten Weibchen von Phyllium westwoodii erreichen mehr als 2/3 der Länge der Vorderflügel, während die von Phyllium celebicum nur etwa halb so lang sind wie die Vorderflügel.[1]
Vorkommen, Lebensweise und Fortpflanzung
Phyllium westwoodii kommt im Süden Chinas, in Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos, Myanmar (Burma) und auf den Andamanen vor. Lediglich bei den von den indonesischen Inseln Ambon und Sulawesi handelt es sich laut Hennemann et. al. um Phyllium celebicum.[1][3]
Die Art sitzt tagsüber meist reglos und gut getarnt auf den Futterpflanzen. Bewegen sich die Tiere fort, dann in dem für die Wandelnden Blätter typischen Schaukelschritt. Die frisch geschlüpften Nymphen laufen in den ersten Tagen sehr schnell durch die Zweige, bevor sie mit der Nahrungsaufnahme beginnen und die Lebensweise ihrer Eltern übernehmen.
Aus den 3,4 bis 3,7 Millimeter langen und 2,8 bis 3,1 Millimeter breiten, kantigen Eiern schlüpfen nach etwa vier Monaten zunächst rotbraun gefärbte, weiß gefleckte, sehr schmale Nymphen. Die Farbe der älteren Nymphen und der Imagines ist stark von der Luftfeuchtigkeit während der Entwicklungszeit der Nymphen abhängig. Hohe Luftfeuchtigkeit führt zu grünen, niedrige zu gelbbraunen und rot gestreiften, gelben Tieren. Die Entwicklung zum adulten Insekt dauert etwa vier Monate.[4] Dabei lassen sich die Männchen schon nach der zweiten Häutung durch den bei den folgenden Häutungen immer schmaler werdenden rautenförmigen Hinterleib von den Weibchen, deren Abdomen immer breiter wird, unterscheiden. Die Lebenserwartung der ausgewachsenen Weibchen liegt bei sechs Monaten, die der Männchen etwa bei drei Monaten. Drei Wochen nach der Häutung zur Imago beginnen die Weibchen mit der Ablage der insgesamt etwa 180 Eier.[5]
Terraristik
Seit Anfang der 1990er Jahre befinden sich aus Thailand stammende Tiere in Zucht, die zunächst als Phyllium celebicum im Umlauf waren. Diese von der Phasmid Study Group unter der PSG-Nummer 128 geführten Wandelnden Blätter wurden im Rahmen der von Hennemann et. al. im Jahr 2009 durchgeführten Revision der Gattung als Phyllium westwoodii bestimmt. Somit beziehen sich alle bis 2009 veröffentlichen Haltungsberichte nicht auf Phyllium celebicum, sondern beschreiben die Haltung und Zucht von Phyllium westwoodii. Die im Jahr 2008 im Süden Sulawesis gesammelte Phyllium celebicum ist erst seit 2008 bzw. 2009 in Zucht. Da beide Namen weiterhin im Umlauf sind, treten für Liebhaber insbesondere bei Unkenntnis der Herkunft bzw. des Fundortes häufig Schwierigkeiten bei der Bestimmung der tatsächlich gehaltenen Art auf. Auch die Phasmid Study Group führt die aus Thailand stammenden Tiere mit der PSG-Nummer 128 weiterhin als Phyllium celebicum.[1][6][7][8]
Phyllium westwoodii ist relativ einfach im Terrarium zu halten. Bei Temperaturen über 20 °C (vorzugsweise 22 bis 27 °C) und einer Luftfeuchtigkeit um 70 Prozent, lassen sich die Tiere problemlos vermehren. Als Futter können sowohl ausschließlich Brombeerblätter, als auch Eichen-, Hasel- und Guavenlaub (Psidium) angeboten werden.
Eine parthenogenetische Zucht ist zwar möglich und durch die geringere Lebenserwartung der Männchen sind solche Zuchten auch vorhanden, diese sind jedoch nicht so produktiv und lassen sich wegen der hohen Lebenserwartung der Weibchen und dem damit einhergehenden monatelangem Ablegen befruchteter Eier verhindern.[3][4][6]
Bilder
Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Frank H. Hennemann, Oskar V. Conle, Marco Gottardo & Joachim Bresseel: Zootaxa 2322: On certain species of the genus Phyllium Illiger, 1798, with proposals for an intra-generic systematization and the descriptions of five new species from the Philippines and Palawan (Phasmatodea: Phylliidae: Phylliinae: Phylliini), Magnolia Press, Auckland, New Zealand 2009, ISSN 1175-5326
- ↑ Detlef Größer: New Insights and Critical Remarks on certain species of Walking Leaves (Insecta: Phasmatodea: Phylliidae), Arthropoda Generalis 3, S.15, Sungaya Verlag 2011, ISSN 2191-4427
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Phyllium Seite von Detlef Größer Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Phyllium Seite“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 4,0 4,1 Christoph Seiler, Sven Bradler & Rainer Koch: Phasmiden - Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium, bede, Ruhmannsfelden 2000, ISBN 3-933646-89-8
- ↑ Detlef Größer: Wandelnde Blätter, Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-930612-46-8
- ↑ 6,0 6,1 Roy Bäthe, Anke Bäthe & Mario Fuß: Phasmiden, Schüling Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-86523-073-7
- ↑ Phasmid Study Group Culture List
- ↑ Phasmatodea Seite von Oskar V. Conle und Frank H. Hennemann
Weblinks
- EatenByInsects.de - Über die Haltung von Phyllium westwoodii (hier noch als Phyllium celebicum bezeichnet)