Pinicola
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Pinicola | ||||||||||
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Zwei Hakengimpel (Pinicola enucleator) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pinicola | ||||||||||
Vieillot, 1808 |
Die Gattung Pinicola ist eine Gattung aus der Familie der Finkenvögel (Fringillidae), die je nach Auffassung monotypisch ist oder zwei Arten umfasst. Dies sind der holarktische Hakengimpel (Pinicola enucleator) und der südostpaläarktische Rhododendrongimpel (Pinicola subhimachala), der aber auch bisweilen in die monotypische Gattung Propyrrhula gestellt wird. Diese wird allerdings nur von wenigen Autoren anerkannt, phylogenetische Untersuchungen dazu fehlen.
Beschreibung
Während der Hakengimpel in vielen Merkmalen eher den Kreuzschnäbeln ähnelt, gibt es beim Rhododendrongimpel viele Hinweise auf eine nahe Verwandtschaft zu den Karmingimpeln.[1]
Bei beiden Arten der Gattung handelt es sich um drosselgroße, robust gebaute Finken mit kräftigen Schnäbeln. Die Geschlechter unterscheiden sich, ähnlich wie bei den Kreuzschnäbeln, in der Gefiederfärbung, wobei die Männchen mehr oder weniger intensiv rote Partien, die Weibchen eher gelblichgrünes Gefieder zeigen. Bei den intermediären Kleidern (ältere Weibchen und junge Männchen) spielen diese Partien ins Orange oder Bräunliche.
Bei allen Gemeinsamkeiten sind die strukturellen Unterschiede zwischen den beiden Arten bedeutend. Das Gefieder des Hakengimpels ist weich und voll, das des Rhododendrongimpels sehr viel straffer. Der Schnabel der ersteren Art ist hakenförmig und recht hoch mit einem runden First. Der Schnabel des Rhododendrongimpels ist breit mit einem merkwürdig abgeflachten Oberschnabel. Die Nasenlöcher des Rhododendrongimpels liegen frei und sind nur leicht von den feinen Federn der Schnabelwurzel flankiert. Beim Hakengimpel sind sie unter einer dichten Bürste von steifen Borstenfedern, ähnlich denen von Rabenvögeln, verborgen.[2]
Lebensweise
Der Hakengimpel hat eine holarktische Verbreitung und wird in zehn Unterarten aufgeteilt. Er besiedelt vorwiegend offene Wälder der borealen Nadelwaldzone, aber auch mancherorts Gestrüppe und Bestände aus krüppelig wachsenden Zwergsträuchern. Populationen nördlich des Polarkreises ziehen im Winter nach Süden, andere sind Teilzieher, Stand- oder Strichvögel. Die Art neigt in nahrungsarmen Wintern stark zu Evasionen.
Die Verbreitung des monotypischen Rhododendrongimpels ist auf das Himalaya-System beschränkt. Er besiedelt Gestrüppe aus verkrüppeltem Wacholder oder Rhododendron oberhalb der Baumgrenze aber auch Unterhölzer in lichten Wäldern. Es handelt sich um einen Stand- oder Strichvogel, der meist nur in niedrigere Lagen abwandert. Einige Populationen sind Teilzieher.
Beide Arten ernähren sich von verschiedenen Sämereien, Beeren und Früchten, beim Hakengimpel ist auch ein tierischer Anteil belegt. Der Rhododendrongimpel hält sich meist in der Strauchschicht oder auf dem Boden auf, der Hakengimpel ist vorwiegend Baumbewohner und selten auf dem Boden zu finden.
Systematik
Zum Verwandtschaftsverhältnis der beiden Arten fehlen leider aussagekräftige Untersuchungen und obwohl offenbar viel für eine eigene Gattung Propyrrhula spricht, wird diese bislang nur von wenigen Autoren anerkannt. Hinweise gibt es auf die taxonomische Einordnung des Hakengimpels, der sich in Gefangenschaft erfolgreich mit dem Purpurgimpel und dem Bindenkreuzschnabel fortgepflanzt hat.[2] Untersuchungen der mitochondrialen DNA ergaben eine recht nahe phylogenetische Verwandtschaft zur Gattung der eigentlichen Gimpel (Pyrrhula). Im Kladogramm stellen sich die verwandtschaftlichen Beziehungen etwa wie folgt dar.[3]
Finken (Fringillidae) |
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Einzelnachweise
Literatur
- P. Clement, A. Harris, J. Davis: Finches and Sparrows, Helm Identification Guides, London 1993/1999, ISBN 0-7136-5203-9
- Urs N. Glutz von Blotzheim, K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 14/II., Passeriformes (5. Teil): Fringillidae – Parulidae, AULA-Verlag 1997, ISBN 3-923527-00-4, S. 1035–1052
- A. Arnaiz-Villena, J. Guillén, V. Ruiz-del-Valle, E. Lowy, J. Zamora, P. Varela, D. Stefani und L. M. Allende: Phylogeography of crossbills, bullfinches, grosbeaks, and rosefinches, 2001, Cellular and Molecular Life Sciences 58: 1159–1166
- A. Arnaiz-Villena, J. Moscoso, V. Ruiz-del-Valle, J. Gonzalez, R. Reguera, M. Wink, J. I. Serrano-Vela: Bayesian phylogeny of Fringillinae birds: status of the singular African Oriole Finch (Linurgus olivaceus) and evolution and heterogeneity of genus Carpodacus, Acta Zoologica Sinica 53(5), S. 826-834, 2007 (PDF)