Pseudanthium


Ein Pseudanthium (griechisch: falsche Blüte) ist eine besondere Form einer Infloreszenz, in der mehrere Blüten zu einer Blume, einem neuen, blütenähnlichen Gebilde zusammengefasst sind. Die echten Blüten sind meist klein und stark reduziert. Die Basis eines Pseudanthiums bildet ein Wirtel von Brakteen, die zu einer teller- oder becherförmigen Gestalt miteinander verwachsen sind und als Gesamtheit Involucrum (lateinisch: Umhüllung) genannt werden. Dieses Involucrum unterstützt oder umschließt eine Anzahl von Einzelblüten, die einem mehr oder weniger steilen Konus auf der Sprossachse entspringen.

Pseudanthien sind besonders in der Pflanzenfamilie Asteraceae verbreitet. Die zentralen Einzelblüten ihrer Pseudanthien weisen typischerweise keine Petalen auf. Randständige Einzelblüten haben dagegen einzelne, nach außen gerichtete Petalen.

Pseudanthien kommen in den folgenden Familien vor.

Literatur

  • Peter Leins: Blüte und Frucht, Morphologie, Entwicklungsgeschichte, Phylogenie, Funktion und Ökologie, E. Schweizerbartsche Verlangsbuchhandlung, 2000, ISBN 3-510-65194-4
  • Regine Classen-Bockhoff: Pattern analysis in pseudanthia, Plant Systematics and Evolution 171(1-4): 57-88, 2005
  • D. Sokoloff, P. J. Rudall & M. Remizowa: Flower-like terminal structures in racemose inflorescences: a tool in morphogenetic and evolutionary research, Journal of Experimental Botany 57(13): 3517-3530, 2006