Sandaale
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Sandaale | ||||||||||||
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Mittelmeersandaal (Gymnammodytes cicerelus, oben) und Tobiasfisch (Ammodytes tobianus, unten) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ammodytidae | ||||||||||||
Bonaparte, 1832 |
Die Familie der Sandaale (Ammodytidae – was „Sandtaucher“ bedeutet, weil sie sich bei Gefahr ins Substrat bohren) ist eine Gruppe der Barschartigen (Perciformes). Sie sind eine wichtige Nahrung für Raubfische, wie Kabeljau oder Schellfisch und für Seevögel wie dem Papageitaucher.
Merkmale
Es sind kleine, langgestreckte Fische mit fehlender oder weit vorn (kehlständig) stehenden Bauchflossen. Die Rückenflosse erstreckt sich fast über die gesamte Körperlänge, gestützt von 40 bis 69 Flossenstrahlen, die Afterflosse mit 14 bis 36 Flossenstrahlen, ist halb so lang, beide Flossen haben keine Hartstrahlen. Die Schwanzflosse ist gegabelt, Bauchflossen fehlen, außer in den Gattungen Bleekeria und Protammodytes. Das Seitenlinienorgan liegt hoch in der Nähe der Rückenflosse, eine Schwimmblase fehlt. Am vorstreckbaren Maul (Saugschnappen!) ist auffallend, dass der lange aufsteigende Praemaxillarfortsatz mit dem Rostralknorpel hier ein eigenes Element darstellt, so dass er das Praemaxillare zwar vorschiebt, aber dessen Vordrehung nicht mitmacht (sonst von keinem Acanthopterygier bekannt; Kayser 1962). Die Nahrung besteht in allen beweglichen Invertebraten geeigneter Größe und natürlich auch (Jung-)Fischen.
Sandaale werden sieben bis 40 Zentimeter lang.
Verbreitung
Die 18 Arten der Sandaale leben in kalten und gemäßigten Regionen des Atlantik, Pazifik und Indischen Ozeans. An den Nord- und Ostseeküsten leben der 20 Zentimeter große Tobiasfisch (Ammodytes tobianus) und der bis 40 Zentimeter große Große Sandaal (Hyperoplus lanceolatus). Im Mittelmeer lebt der 18 Zentimeter große Mittelmeersandaal (Gymnammodytes cicerelus).
Systematik
Die Sandaale sollen die Schwestergruppe eines gemeinsamen Taxons aus Petermännchen (Trachinidae) und Himmelsgucker (Uranoscopidae) sein.
- Gattung Ammodytes Linnaeus, 1758
- Ammodytes americanus DeKay, 1842.
- Ammodytes dubius Reinhardt, 1837.
- Ammodytes hexapterus Pallas, 1814.
- Kleiner Sandaal (Ammodytes marinus) Raitt, 1934.
- Ammodytes personatus Girard, 1856.
- Tobiasfisch (Ammodytes tobianus) Linnaeus, 1758.
- Gattung Ammodytoides Duncker & Mohr, 1939
- Ammodytoides gilli (Bean, 1895).
- Ammodytoides kimurai Ida & Randall, 1993.
- Ammodytoides leptus Collette & Randall, 2000.
- Ammodytoides pylei Randall, Ida & Earle, 1994.
- Ammodytoides renniei (Smith, 1957).
- Ammodytoides vagus (McCulloch & Waite, 1916).
- Gattung Bleekeria Günther, 1862
- Gattung Gymnammodytes Duncker & Mohr, 1935
- Gymnammodytes capensis (Barnard, 1927).
- Mittelmeersandaal (Gymnammodytes cicerelus) (Rafinesque, 1810).
- Nacktsandaal (Gymnammodytes semisquamatus) (Jourdain, 1879).
- Gattung Hyperoplus Günther, 1862
- Ungefleckter Großer Sandaal (Hyperoplus immaculatus) (Corbin, 1950).
- Gefleckter Großer Sandaal (Hyperoplus lanceolatus) (Le Sauvage, 1824).
- Gattung Lepidammodytes Ida, Sirimontaporn & Monkolprasit, 1994
- Lepidammodytes macrophthalmus Ida, Sirimontaporn & Monkolprasit, 1994.
- Gattung Protammodytes Ida, Sirimontaporn & Monkolprasit, 1994
- Protammodytes brachistos Ida, Sirimontaporn & Monkolprasit, 1994.
- Protammodytes sarisa (Robins & Böhlke, 1970).
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- H. Kayser: Vergleichende Untersuchung über Vorstreckmechanismen der Oberkiefer bei Fischen. Der Bau und die Funktion des Kiefer- und Kiemenapparates von Knochenfischen der Gattungen Ammodytes und Callionymus.- Zool. Beitr. (N.F.) 7 (1962): 321–446.
Weblinks
- Sandaale auf Fishbase.org (englisch)