Acanthomorpha
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Acanthomorpha | ||||||||||||
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Gotteslachs (Lampris guttatus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acanthomorpha | ||||||||||||
Rosen, 1973 |
Die Acanthomorpha (oder Acanthomorphata bei E. O. Wiley & G. David Johnson (2010)) sind die Gruppe der Echten Knochenfische (Teleostei), zu der etwa 16.000 Fischarten, das sind über 60 % der rezenten Knochenfischarten, etwa ein Drittel aller Wirbeltierarten und über 300 Fischfamilien, gehören.
Die Acanthomorpha zeigen eine erstaunliche Vielfalt an Körperformen, an Skelett- und Weichteilanatomie, Größe, Lebensraum, Physiologie und Verhalten. Sie sind in den meisten aquatischen Lebensräume zu Hause, in der Tiefsee ebenso wie in Bergbächen, in Quellen inmitten von Wüsten und in Höhlengewässern. Zu ihnen gehören die längsten (Regalecus glesne mit elf Metern), die schwersten (Mondfisch mit drei Tonnen) und kleinsten (Schindleria mit 7,9 mm) Knochenfische.
Merkmale
Zu den Synapomorphien der Acanthomorpha zählen echte, unsegmentierte Rücken- und Afterflossenstacheln (fehlen bei vielen Dorschartigen, den meisten Glanzfischen und vielen „Barschartigen (Perciformes)“) und ein Rostralknorpel, der für die Vorstreckbarkeit des Prämaxillare sorgt. Außerdem unterscheiden sie sich durch die Anatomie der Bänder in ihrem Kieferskelett und der Wirbel sowie durch Merkmale ihres Beckens und des Schwanzflossenskeletts von ursprünglicheren Fischgruppen. Sehr charakteristisch ist das dreiteilige Hinterhauptsgelenk: neben der Pfanne für den ersten Chorda-Kern (im Basioccipitale) sind zwei kleinere Köpfe im paarigen Exoccipitale vorhanden.
Systematik
Die Acanthomorpha umfassen die Ordnung der Glanzfische (Lampriformes) und alle weiter entwickelten Knochenfische, das sind die Dorschartigen (Gadiformes) und ihre Schwestergruppe, die Petersfischartigen (Zeiformes), die Barschlachsartigen (Percopsiformes), die Bartfischartigen (Polymixiiformes) sowie weitere Ordnungen, die in die Überordnung der Stachelflosser (Acanthopterygii) zusammengefasst werden und die die Mehrzahl der Arten stellen.
Das folgende Kladogramm zeigt die systematische Stellung der Acanthomorpha:
Ctenosquamata |
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Fossilüberlieferung
Die Acanthomorpha lassen sich fossil seit der frühen Oberkreide (Cenomanium) nachweisen. Fossilien aus dieser Zeit wurden unter anderem in Nordamerika, Israel und Marokko gefunden. Fossile Gattungen sind unter anderem Ctenothrissa, Aipichthys, Aipichthyoides, Aulolepis, Spinocaudichthys und Xenyllion.
Quellen
- E. O. Wiley & G. David Johnson: A teleost classification based on monophyletic groups. Seite 123–182 in Joseph S. Nelson, Hans-Peter Schultze & Mark V. H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts. 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9.
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere. Thieme, Stuttgart (1993), ISBN 3-13774-401-6
Weblinks
- Johnson, G. David and E. 0. Wiley. 2007. Acanthomorpha. in The Tree of Life Web Project