Glanzfischartige
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Glanzfischartige | ||||||||||||
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subadulter Bandfisch (Trachipterus arcticus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lampriformes | ||||||||||||
Goodrich, 1909 |
Die Glanzfischartigen (Lampriformes, (Syn.: Allotriognathi)) sind pelagische, oft in großen Tiefen in allen Weltmeeren lebende Knochenfische (Teleostei) von teilweise bizarrem Aussehen.
Merkmale
Sie haben einen gewölbten, stark verknöcherten Schädel und einen in einzigartiger Weise vorstülpbaren (protaktil) Kiefer mit schwachen, bei adulten Tieren fehlenden Zähnen. Dabei ist nicht, wie bei anderen Fischgruppen mit protaktilem Kiefer, die Maxillare protaktil und über ein Band mit Ethmoid und Gaumenbein verbunden, das Band fehlt völlig, sondern die Prämaxillare (das Zwischenkieferbein) rutscht herein und heraus. Das Mesethmoid, ein Schädelknochen, liegt hinter dem zur Seite hin gelegenen Ethmoid. Die Flossen der Glanzfischartige besitzen nur Weichstrahlen. Die Bauchflossen stehen brustständig sehr weit vorne und werden von 0 bis 17 Flossenstrahlen gestützt. Der erste Flossenträger (Pterygiophor) der Rückenflosse befindet sich vor dem ersten Neuraldorn der Wirbel. Die Schwimmblase ist, wenn vorhanden, geschlossen, also der embryonal angelegte Verbindungsgang zwischen Darm und Schwimmblase (Ductus pneumaticus) im ausgewachsenen Zustand nicht mehr vorhanden (Physoclisten).
Ein Angehöriger der Glanzfischartigen, der Riemenfisch Regalecus glesne soll mit einer maximalen Länge von bis zu 11 Metern, der längste Knochenfisch der Welt sein.
Äußere Systematik
Die Glanzfischartigen sind die basalste Gruppe der Acanthomorpha. Das folgende Kladogramm zeigt ihre wahrscheinliche systematische Stellung:
Ctenosquamata |
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Innere Systematik
Die Glanzfischartigen sind morphologisch sehr heterogen. Von den sieben Familien besitzen zwei, die Gotteslachse (Lampridae) und die Segelträger (Veliferidae), hohe Körper, symmetrische Schwanzflossen und gut entwickelte Skelette und Muskeln. Sie wurden früher als Bathysomi zusammengefasst, bilden aber wahrscheinlich kein Monophylum, sondern stehen, jeder für sich, basal zu den bandförmigen Glanzfischartigen. Die übrigen fünf Familien sind durch Wirbelvermehrung und -streckung band- oder gürtelförmig. Skelett, Muskulatur und Statolithen („Ohrsteine“) sind reduziert, bis auf die Rückenflosse auch die Flossen. Diese Glanzfischartigen bilden höchstwahrscheinlich eine monophyletische Gruppe (Taeniosomi), möglicherweise aber ohne die Fadenträger (Stylephoridae), die eventuell näher mit den Dorschartigen (Gadiformes) verwandt sind und für die eine neue Ordnung, die Stylephoriformes vorgeschlagen wird. [1].
Insgesamt gibt es nur zwölf Gattungen und etwa 23 Arten.
- Segelträger (Veliferidae)
- Gotteslachse (Lampridae)
- Taeniosomi
- Fadenträger (Stylephoridae)
- Schopffische (Lophotidae)
- Strahlenköpfe (Radiicephalidae)
- Sensenfische (Trachipteridae)
- Riemenfische (Regalecidae)
Stammesgeschichte
Die ältesten fossil überlieferten Glanzfischartigen sind Bajaichthys, Paleocentrotus, Veronavelifer und Danatinia und Turkmene (Familie Turkmenidae (†) für die beiden letzten) aus dem oberen Paläozän und Analectis aus dem unteren Oligozän. Protolophotus aus dem unteren Oligozän des Iran kann schon der Familie Lophotidae zugeordnet werden. [2]
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- B.B. Collette: Order Lampriformes, in The living marine resources of the Western Central Atlantic. FAO Species Identification Guide for Fishery Purposes and American Society of Ichthyologists and Herpetologists Special Publication No. 5. Rome, FAO. 2002. pp. 601-1374. Vollständiger Text online
- E.O. Wiley & G.D. Johnson (2010): A teleost classification based on monophyletic groups. In: J.S. Nelson, H.-P. Schultze & M.V.H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts, 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9.
Einzelnachweise
- ↑ M. Miya, N. I. Holcroft, T. P. Satoh, M. Yamaguchi, M. Nishida & E.O. Wiley: Mitochondrial genome and a nuclear gene indicate a novel phylogenetic position of deep-sea tube-eye fish (Stylephoridae). Ichthyological Research, Verlag Springer Japan, Volume 54, Number 4 / November 2007, ISSN 1341-8998 doi:10.1007/s10228-007-0408-0
- ↑ K. A. Frickinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X
Weblinks
- Glanzfischartige auf Fishbase.org (englisch)