Schlangenschleichen



Schlangenschleichen
Systematik
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Teilordnung: Dibamia
Familie: Schlangenschleichen
Wissenschaftlicher Name
Dibamidae
Boulenger, 1884

Die Schlangenschleichen (Dibamidae) sind eine Familie der Schuppenkriechtiere (Squamata). Es gibt zwei Gattungen, Anelytropsis, die monotypisch ist und in Mexiko vorkommt und Dibamus, die mit 20 Arten in Südostasien, Indonesien, auf den Philippinen und im westlichen Neuguinea lebt.

Merkmale

Schlangenschleichen sind klein und wurmförmig, ihre maximale Länge beträgt 25 Zentimeter, die Körperfarbe ist braun. Sie sind beinlos, nur die Männchen verfügen, ähnlich wie die Flossenfüße, über stummelartige Hinterbeine, mit denen sie sich bei der Paarung an den Weibchen festhalten. Äußere Ohröffnungen fehlen, die rudimentären Augen sind von einer Schuppe bedeckt.

Schlangenschleichen haben eine grabende Lebensweise, Anelytropsis hält sich in semiariden Gebieten, Buschland und in von Kiefern und Eichen dominierten Wäldern auf. Dibamus-Arten leben in Regenwäldern unter Steinen und unter verrottendem Holz. Die Nahrung der Tiere ist unbekannt. Sie vermehren sich ovipar und legen pro Gelege nur ein Ei.

Systematik

Die systematische Stellung der Schlangenschleichen ist umstritten. Einige Wissenschaftler nehmen eine Verwandtschaft mit den Doppelschleichen (Amphisbaenia) an und stellen die Schlangenschleichen mit diesen in die Skinkartigen (Scincomorpha)[1]. Nach molekularbiologischen Untersuchungen stehen die Schlangenschleichen als primitivste Mitglieder an der Basis des Stammbaums der Schuppenkriechtiere (Squamata) und sind mit keiner anderen Gruppe näher verwandt [2].

Gattungen und Arten

  • Anelytropsis Cope, 1885
    • Amerikanische Schlangenechse (Anelytropsis papillosus) Cope, 1885
  • Dibamus Duméril & Bibron, 1839
    • Dibamus alfredi Taylor 1962
    • Dibamus bogadeki Darevsky 1992
    • Dibamus booliati Das & Yaakob 2003
    • Dibamus bourreti Angel 1935
    • Dibamus celebensis Schlegel 1858
    • Dibamus dalaiensis Neang et al., 2011
    • Dibamus deharvengi Ineich 1999
    • Dibamus dezwaani Das & Lim 2005
    • Dibamus greeri Darevsky 1992
    • Dibamus ingeri Das & Lim 2003
    • Dibamus kondaoensis Honda, Ota, Hikida & Darevsky 2001
    • Dibamus leucurus Bleeker 1860
    • Dibamus montanus Smith 1921
    • Dibamus nicobaricum Steindachner 1867
    • Neuquinea-Schlangenschleiche (Dibamus novaequineae) DumÉril & Bibron 1839
    • Dibamus seramensis Greer 1985
    • Dibamus smithi Greer 1985
    • Dibamus somsaki Honda, Nabhitabhata, Ota & Hikida 1997
    • Dibamus taylori Greer 1985
    • Dibamus tebal Das & Lim, 2009
    • Dibamus tiomanensis Diaz, Leong, Grismer & Yaakob 2004
    • Dibamus vorisi Das & Lim 2003

Literatur

  • Herausgeber: Cogger, Dr. Harold und Zweifel, Dr. Richard: Enzyklopädie der Reptilien & Amphibien, 1999 - ISBN 3828915590
  1. Wolfgang Böhme: Squamata, Schuppenkriechtiere. In: Wilfried Westheide und Reinhard Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie Teil 2: Wirbel- oder Schädeltiere, Gustav Fischer Verlag 2004; S. 354–357. ISBN 3-8274-0900-4
  2. Nicolas Vidal, S. Blair Hedges: The phylogeny of squamate reptiles (lizards, snakes, and amphisbaenians) inferred from nine nuclear protein-coding genes. C. R. Biologies 328 (2005) 1000–1008 Volltext PDF

Weblinks

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