Schweizer Meerträubel
Schweizer Meerträubel | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Ephedra helvetica | ||||||||||
C.A.Mey. |
Das Schweizer Meerträubel oder Schweizerisches Meerträubchen (Ephedra helvetica) ist eine nur in den Alpen vorkommende Pflanzenart aus der Gattung der Meerträubel (Ephedra).
Merkmale
Das Schweizer Meerträubel ist ein ausdauernder Zwergstrauch (Chamaephyt) und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 25 cm. Die Äste sind graugrün, stielrund, fein gefurcht und papillös. Sie entspringen einem verholzten, kriechenden Rhizom. Laubblätter werden nicht gebildet. Es gibt gegenständige, rund 2 bis 3 mm lange Schuppenblätter, die häufig bis zur Mitte scheidig miteinander verwachsen sind und von bräunlicher bis weißer Farbe sind.
Die Art ist wie alle Vertreter der Gattung zweihäusig (diözisch). Der Gesamtblütenstand ist ährig-traubig, wobei die Teilblütenständen in Wirteln angeordnet sind. Die weiblichen Blütenstände sind grünlich, bestehen aus zwei Blüten und sind von schuppigen Hochblattpaaren umgeben; sie stehen einzeln oder zu zweit an der Spitze von kurzen Zweigen. Die männlichen Blütenstände sind sitzend oder kurz gestielt und bestehen aus 8 bis 16 gelben Blüten, die ährig-knäuelig angeordnet sind. Blütezeit ist April und Mai. Der Samenstand ist leuchtend rot, beerenartig und hat einen Durchmesser von 6 bis 7 mm.
Wie alle Vertreter der Gattung enthält der Schweizer Meerträubel den Wirkstoff Ephedrin.
Verbreitung und Standorte
Das Schweizer Meerträubel ist auf die Alpen beschränkt. In der Schweiz gibt es Vorkommen im Wallis und im Vinschgau, die auch nach Südtirol reichen. Weitere Vorkommen befinden sich im Aostatal.
Standorte sind trocken-warme Felsfluren der collinen bis submontanen Höhenstufe. Sie kommt vorwiegend in der Pflanzengesellschaft Inneralpine Felsensteppen (Stipo-Poion) vor.
In der Schweiz ist die Art als verletzlich eingestuft[1] und ist durch Anhang 2 der Verordnung über den Natur- und Heimatschutz des Bundesrates geschützt[2].
Systematik
Die Stellung des Schweizer Meerträubel als eigene Art sowie die taxonomische Umgrenzung der Art ist nicht eindeutig. Häufig wird die Sippe in die Art Ephedra distachya eingegliedert. Meyer hat die Alpen-Sippen mit verlängertem und spiralig gedrehtem Mikropylartubus von der weit verbreiteten Art Ephedra distachya abgetrennt. Die im Vinschgau vorkommenden Sippen wurden allerdings lange zu Ephedra distachya gestellt, während die im Wallis als Ephedra helvetica angesehen wurden, so etwa in der „Flora der Schweiz“[3]. In den 1990er-Jahren wurden die alpischen Ephedra-Populationen in mehrere Kleinarten aufgetrennt, darunter Ephedra helvetica s.str., Ephedra negrii und Ephedra dubia alleine im Vinschgau. Molekulargenetische Untersuchungen ergaben jedoch, dass die Alpen-Populationen zwar deutlich von Ephedra distachya getrennt sind, untereinander jedoch zu eng verwandt sind, um eine Aufteilung in einzelne Arten sinnvoll erscheinen zu lassen.
Belege
- M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
Einzelnachweise
- ↑ Artinfo der Zentralen Datenbank der Schweizer Flora, abgerufen 24. November 2008.
- ↑ EJPD. „Liste der geschützten Pflanzen“, abgerufen 24. November 2008.
- ↑ Hans Ernst Hess, Elias Landolt, Rosemarie Hirzel: Bestimmungsschlüssel zur Flora der Schweiz. 3. Auflage, Birkhäuser, Basel 1991, ISBN 3-7643-2606-9