Sekretär (Vogel)
- Greifvögel
- Nationales Symbol (Sudan)
- Nationales Symbol (Südafrika)
Sekretär | ||||||||||||
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Sekretär (Sagittarius serpentarius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Sagittariidae | ||||||||||||
Finsch & Hartlaub, 1870 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Sagittarius | ||||||||||||
(Hermann 1783) | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Sagittarius serpentarius | ||||||||||||
(J.F. Miller 1779) |
Der Sekretär (Sagittarius serpentarius) ist ein großer Greifvogel, der auf dem afrikanischen Kontinent beheimatet ist. Er ist die einzige lebende Art seiner Gattung und Familie. Den Namen hat er von seinen schwarzen Federn am Kopf, die an Gänsekielfedern erinnern, die von Gerichtssekretären früher oft in Perücken gesteckt wurden. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Kranichen wurde er früher auch „Kranichgeier“ (Gypogeranus) genannt.
Merkmale
Sekretäre werden 125 bis 150 cm lang und erreichen ein Gewicht von fast 4 Kilogramm. Ihre Flügelspannweite liegt bei etwa 210 cm. Die auffälligsten Merkmale sind die schwarzen Federn an ihren Köpfen, die sie beim Paarungsritual aufstellen sowie die für einen Greifvogel ungewöhnlich langen Beine. Bei der Paarung stoßen Sekretäre oft knurrende und krächzende Laute aus. Das Gefieder ist am Hals, Nacken und Bauch gräulich und wird zum Schwanz immer dunkler. Die Haut um die Augen herum bis zum Schnabel ist nackt und orange gefärbt.
Lebensweise
Statt sich wie die meisten anderen Greifvögel in der Luft aufzuhalten, befinden sich Sekretäre meistens am Boden, wo sie sich auch relativ schnell bewegen können. Zur Paarungszeit sieht man Männchen aber auch oft über dem Horst kreisen. Sekretäre führen ein Nomadenleben. Sie ziehen von Ort zu Ort und suchen nach Nahrung, wobei der Partner, dem sie ihr ganzes Leben treu bleiben, meistens in Sichtweite bleibt. Nur während der Brutzeit verhalten sie sich territorial, jedes andere Männchen wird sofort attackiert und vertrieben.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Sekretäre befindet sich in Afrika und reicht vom südlichen Rand der Sahara bis nach Südafrika. Sie halten sich meistens in Savannen oder ähnlichen Gegenden auf. In Siedlungsnähe ist der Bestand normalerweise gering, da viele Nester von Eierdieben leergeräumt werden.
Nahrung
Die Lieblingsnahrung der Sekretäre sind Schlangen, allerdings fressen sie auch Amphibien, Eidechsen, Insekten, kleinere Säuger und auch andere Vögel. Bei der Jagd rennen sie über den Boden und treiben mit lautem Flügelschlag Kleintiere und Schlangen auf, welche daraufhin im Zickzacklauf gejagt werden. Schlangen werden dadurch verwirrt und mit einem kräftigen Tritt in die Wirbelsäule getötet. Versucht sich eine Schlange zu wehren, weicht der Sekretär blitzschnell aus und greift erneut an.
Balz und Fortpflanzung
Während der Balzzeit, die sich nach der Regenzeit richtet, versucht das Männchen ein ausgesuchtes Weibchen mit einem wellenförmigen Flug zu beeindrucken. Danach jagt es das Weibchen vor sich her, um auf dem Boden einen Paarungstanz zu vollführen.
In Abständen von 2 bis 3 Tagen werden 1 bis 3 bläuliche oder weiße Eier gelegt und etwa 45 Tage bebrütet. Das Nest befindet sich auf einer Dornbuschkrone oder auf Bäumen mit flacher Krone. Nur selten wird es auf einer Höhe von über 6 Metern gebaut. Es hat einen Durchmesser von 150 Zentimetern und besteht aus locker zusammengelegten Zweigen, die mit Gras gepolstert sind. Die Nestlingsdauer beträgt meistens 75 bis 85 Tage, kann aber auch bis zu 14 Tage länger oder kürzer sein. Anfangs werden die flaumigen Jungen noch mit vorverdauter Beute gefüttert, später mit kleinen unverdauten Fleischstücken. Manchmal springen Sekretärjungen aus dem Nest, um ihre Flugfähigkeit zu testen. Wenn sie vom Boden nicht mehr hochkommen, müssen sie dort gefüttert werden, bis sie fliegen können.
Da die Jungen sehr viele Feinde haben, erreicht meistens nur einer der Jungvögel das Erwachsenenalter.
Mensch und Sekretär
Der Sekretär gilt im südlichen Afrika als edler und überlegener Vogel und findet als solcher Verwendung im Wappen Südafrikas und im Wappen Sudans. In beiden ist er mit ausgebreiteten Schwingen dargestellt.
In Südafrika steht er für die Überlegenheit der südafrikanischen Nation gegenüber ihren Feinden; gleichzeitig schützt er mit seinen Schwingen die Nation. Vor seiner Brust befindet sich eine Protea-Blume, über seinem Kopf ist eine aufgehende Sonne, die das Wappen nach oben hin abschließt.
Im Sudan stellt der Sekretär dagegen eine sudanesische Abwandlung des Adlers Saladins, des Wappentiers der arabischen islamischen Staaten und des Falken der Quraisch dar. Die Wahl des Vogels und die Nutzung der Panarabischen Farben sowie die in arabischer Schrift gestalteten Schriftzüge des Staatswahlspruchs النصر لنا / {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) /‚Der Sieg ist unser‘ und des Staatsnamens جمهورية السودان / {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) /‚Republik Sudan‘ soll entsprechend die Verbundenheit der islamischen Staaten sowie zugleich die Unabhängigkeit des Sudan demonstrieren.
Auf Grund der abnehmenden Bestandszahlen wird der Sekretär in der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN seit Ende 2011 als bedroht (vulnerable) geführt.
Weblinks
- Sagittarius serpentarius in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: BirdLife International, 2011. Abgerufen am 22. Dezember 2011.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Sagittarius serpentarius in der Internet Bird Collection