Stechrochenartige
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Stechrochenartige | ||||||||||||
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Dasyatis kuhlii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Myliobatiformes | ||||||||||||
Compagno, 1973 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Unterordnung | ||||||||||||
Myliobatoidei | ||||||||||||
Compagno, 1973 |
Die Stechrochenartigen sind die am höchsten entwickelte und spezialisierteste Ordnung der Rochen (Batoidea). Sie bewohnen vor allem tropische, subtropische und gemäßigte Zonen aller Weltmeere. Zu ihnen gehören die bekannten Mantarochen (Manta), obwohl sie stachellos sind, und die südamerikanischen Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae), die einzige Familie der Knorpelfische (Chondrichtyes), die ausschließlich im Süßwasser vorkommt.
Den Stechrochenartigen wird, je nach Autor, der Rang einer Überfamilie (Myliobatoidea), einer Unterordnung (Myliobatoidei) oder Ordnung (Myliobatiformes) gegeben. Wikipedia folgt hier Joseph S. Nelson der, in seinem Standardwerk zur Fischsystematik, die eigentlichen Stechrochenartigen als Unterordnung (Myliobatoidei) klassifiziert und sie in Anlehnung an die phylogenetische Rochensystematik von McEachran & Aschliman [1] mit zwei primitiven, in klassischen Systematiken in die Familie der Geigenrochen gestellten Rochentaxa, in eine Ordnung Myliobatiformes vereint.
Merkmale
Kopf, Rumpf und die Brustflossen der Stechrochenartigen bilden eine breite, rautenförmige, ovale oder dreieckige Körperscheibe. Bei einigen Formen, die das Leben auf dem Meeresboden aufgegeben haben, haben sich die Brustflossen zu breiten flügelartigen Fortbewegungsorganen entwickelt mit denen sie gleichsam durch das Wasser „fliegen“. Die Flossenträger (Radialia) der Brustflossen stehen bis zu Spitze des Rostrums. Der Schwanz ist gedrungen bis peitschenartig und sehr schlank. Eine Schwanzflosse und eine einzelne Rückenflosse fehlen oder sind klein. Die meisten Arten besitzen auf der Schwanzoberseite einen oder mehrere lange, gesägte Giftstachel. Der Stachel ist eine modifizierte Placoidschuppe, ummantelt mit giftigen Gewebe und wird nur zur Verteidigung eingesetzt. Elektrische Organe fehlen immer. Die Haut ist nackt oder mit kleinen Placoidschuppen bedeckt. Die Nasenöffnungen stehen eng zusammen. Verglichen mit anderen Rochen besitzen die Stechrochenartigen große Gehirne. Stechrochenartige besitzen keine Rippen. Das Schulterblatt und der zusammengewachsene, vorn liegende Teil der Wirbelsäule sind über ein Kugelgelenk verbunden. Mit Ausnahme des Sechskiemen-Stachelrochens (Hexatrygon bickelli) besitzen alle Stechrochenartigen fünf Kiemenspalten auf jeder Seite. Sie sind ovovivipar.
Systematik
Zu den Stechrochenartigen i.e.S. werden nach Nelson (2006) acht Familien gezählt. Innerhalb der Myliobatoidei gibt es 24 Gattungen und etwa 180 Arten.
- Stechrochenartige i.w.S. (Myliobatiformes)
- Unterordnung Platyrhinoidei
- Dornrücken-Gitarrenrochen (Platyrhinidae)
- Unterordnung Zanobatoidei
- Zanobatidae
- Unterordnung Stechrochenartige i.e.S. (Myliobatoidei)
- Überfamilie Hexatrygonoidea
- Sechskiemen-Stachelrochen (Hexatrygonidae)
- Überfamilie Urolophoidea
- Tiefwasser-Stachelrochen (Plesiobatidae)
- Rundstechrochen (Urolophidae)
- Überfamilie Urotrygonoidea
- Amerikanische Rundstechrochen (Urotrygonidae)
- Überfamilie Dasyatoidea
- Stechrochen (Dasyatidae)
- Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae)
- Schmetterlingsrochen (Gymnuridae)
- Adlerrochen (Myliobatidae)
- Überfamilie Hexatrygonoidea
- Unterordnung Platyrhinoidei
Literatur
- Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 4. Auflage, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Alfred Goldschmid: Chondrichthyes. in: W. Westheide und R. Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 2. Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum, München 2004. ISBN 3-8274-0307-3
- Katherine A. Dunn, John D. McEachran und Rodney L. Honeycutt: Molecular phylogenetics of myliobatiform fishes (Chondrichthyes: Myliobatiformes), with comments on the effects of missing data on parsimony and likelihood. Molecular Phylogenetics and Evolution 27 (2003) 259–270
Einzelnachweise
- ↑ John D. McEachran & Neil Aschliman: Phylogeny of Batoidea. in Jeffrey C. Carrier, John A. Musick, Michael R. Heithaus: Biology of sharks and their relatives. ISBN 0-8493-1514-X Google Books
Weblinks
- Centre for Shark Research: Batoids: Order Myliobatiformes: Stingrays