Stegolepis
Stegolepis | ||||||||||||
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Stegolepis guianensis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stegolepis | ||||||||||||
Klotzsch ex Körn. |
Stegolepis ist eine Gattung in der Familie der Rapateaceae. Sie ist im nördlichen Südamerika, besonders im Hochland von Guyana, und in Panama beheimatet. Dort findet sie sich vor allem auf Sandstein-Tepuis.
Beschreibung
Arten der Gattung Stegolepis sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Einige Arten sind Epiphyten, der Großteil lebt terrestrisch. Die größte Art S. grandis kann Wuchshöhen bis zu drei Meter erreichen. Die Sprossachsen sind verdickt (caudiciform) und wenig oder gar nicht verzweigt. Sie sind kurz, häufig zu einer Seite hin stark verdickt und auf der anderen abgeflacht. In der Regel sind sie von abgestorbenen alten Blättern überdeckt. Unterirdisch werden massive Rhizome ausgebildet.
Die Laubblätter sind schmal-lanzettlich und schwertförmig oder grasähnlich. Blattöhrchen fehlen oder sind ausgebildet.
Zur Blütezeit bilden sich mehrere achselständige, bei S. grandis bis zu drei Meter lange, Langtriebe, an denen eine Vielzahl von spatelförmigen Hochblättern entstehen, die die Blütenstände eng umhüllen. Außer bei den Arten der Untersektion Gleasoninana sind die Hochblätter zu einem schmalen, dünnen, trockenen Häutchen verkümmert. Vorblätter sind vorhanden und überlappen sich, außer bei den Arten der Untersektion Gleasoninana, abgestuft.
Die Kelchblätter sind zu einer kurzen Röhre (Tubus) verwachsen, die Spitzen stehen jedoch vor, bei der Sektion Pauciflora sind sie zurückgebogen. Die Kronblätter sind in eine Fahne und einen Nagel differenziert. Die Nägel bilden eine eng verwachsene Röhre, die Fahne ist in ihrer Form variabel.
Die Blüten haben sechs Staubblätter. Die Staubfäden sind frei, oder häufiger an der Basis verwachsen. Falls zu einer Röhre verwachsen, steht diese frei oder ist mit dem Nagel der Krone verwachsen. Seltener ist er mit dem gegenüberstehenden Kelchblatt oder der Fahne zu einer einfachen Röhre verwachsen.
Die Antheren sind vierlokular. Die verlängerte Basis ist verdickt. Sie öffnen sich endständig mit einer oder zwei Poren. Nach der Öffnung formen die Theken einen haubenähnlichen Fortsatz. Die Pollenkörner sind verlängert und monosulcat, das heißt, sie haben nur eine Keimfurche. Diese reicht über 4/5 der Pollenachse, die 29 bis 43 Mikrometer lang ist. Die Exine ist feingrubig-netzartig.
Jeweils drei verwachsene Fruchtblätter bilden einen oberständigen Fruchtknoten mit zentraler Plazentation verwachsen. Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen sind prismen- oder pyramidenförmig. Die Samenschale ist vielfach muldenähnlich vertieft oder geriffelt, und in der Regel von heller Farbe.
Ökologie
Die Blüten bilden keinen Nektar und werden von Bienen bestäubt (Melittophilie) in Form der Vibrationsbestäubung. In den Blüten von Stegolepis parvipetala finden sich häufig Käfer aus der Überfamilie Curculionoidea. Bei Stegolepis angustata wurde beobachtet, dass die leeren Antheren von Bienen der Familie Halictidae ausgekaut werden.
Den meisten Stegolepis-Arten ist es möglich, zumindest leichte Feuer zu überleben. Die verbrannten Laubblätter werden dann durch neu auswachsende aus dem caudiciformen Stamm ersetzt. Ist der Stängel nicht mehr vorhanden, überlebt die Pflanze häufig in den Rhizomen.
Verbreitung und Standorte
Das Verbreitungsgebiet der Gattung liegt im nördlichen Südamerika und in Panama.
Die Stegolepis-Arten wachsen auf offenen, feuchten und sumpfigen Standorten, häufig auf felsigem Grund. Selten finden sie sich in offenen Wäldern. Standorte finden sich vor allem in mittleren Höhen und in Gebirgen im Hochland von Guayana, vor allem auf Sandstein-Tepuis. Dabei finden sich die meisten Arten endemisch nur auf einem oder wenigen Tepuis, auf denen sich auch selten mehr als eine Art findet.
Systematik und Evolution
Es ist wahrscheinlich, dass die Gattung Stegolepis vor 12 Millionen Jahren entstand und sich die einzelnen Arten vor 6 Millionen Jahren trennten. Zur Gattung Stegolepis gehören heute 31 Arten, in drei Sektionen. Molekularbiologische Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass die Gattung wahrscheinlich paraphyletisch ist. Vor allem einige Arten aus den Sektionen Pauciflora und Guianensis scheinen näher mit Arten der Gattungen Amphiphyllum und Marahuacaea verwandt zu sein, als mit Stegolepis-Arten der Sektion Pungens. Diese wiederum formen eine polytome Gruppe mit Epidryos. Um Monophylie zu erreichen, müsste die Gattung in drei neue Gattungen aufgetrennt werden. Die verschlungenen Verwandtschaftsverhältnisse zeigt folgendes Kladogramm:[1]
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Die Systematik der Gattung folgt der Flora von Venezuela:
- Sektion Stegolepis Maguire
- Untersektion Stegolepis Maguire
- Stegolepis choripetala Maguire
- Stegolepis grandis Maguire
- Stegolepis guianensis Klotzsch ex Körn.
- Stegolepis microcephala Maguire
- Stegolepis parvipetala Steyerm.
- Untersektion Ferruginea
- Stegolepis angustata Gleason
- Stegolepis ferruginea Baker
- Stegolepis steyermarkii Maguire
- Stegolepis vivipara Maguire
- Untersektion Stegolepis Maguire
- Sektion Pungens Maguire
- Stegolepis celiae Maguire
- Stegolepis jauaensis Maguire
- Stegolepis neblinensis Maguire
- Stegolepis pungens Gleason
- Stegolepis ptaritepuiensis Steyerm.
- Stegolepis squarrosa Maguire
- Sektion Pauciflora Maguire
- Untersektion Pauciflora Maguire
- Stegolepis breweri Maguire
- Stegolepis cardonae Maguire
- Stegolepis hitchcockii Maguire
- Stegolepis ligulata Maguire
- Stegolepis linearis Gleason
- Stegolepis membranacea Maguire
- Stegolepis pauciflora Gleason
- Stegolepis pulchella Maguire
- Stegolepis wurdackii Maguire
- Untersektion Gleasoniana
- Stegolepis gleasoniana Steyerm.
- Stegolepis perligulata Maguire
- Untersektion Pauciflora Maguire
Seit 1982 beschriebene Arten, die keiner Sektion zugeordnet sind, sind:
- Stegolepis albiflora Steyerm.
- Stegolepis huberi Steyerm.
- Stegolepis humilis Steyerm.
- Stegolepis maguireana Steyerm.
- Stegolepis terramarensis Steyerm.
Literatur
- Bassett Maguire: Rapateaceae. In: Flora of Venezuela. Band 11,2. Inst. Botanico, Caracas 1982, S. 115–116.
- T. J. Givnish, M. Evans, M. L. Zjhra, T. B. Patterson, P. E. Berry, K. J. Sytsma: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value). In: Evolution. Band 54, Nr. 6, 2000, S. 1915–1937 (pdf).
Einzelnachweise
- ↑ nach Givnish et al., 2000.