Sumpf-Glanzkraut
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Sumpf-Glanzkraut | ||||||||||||
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Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Liparis loeselii | ||||||||||||
(L.) L.C. Rich. |
Das Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii) ist eine streng geschützte Pflanzenart aus der weltweit mit etwa 300 Arten vertretenen Gattung Glanzkraut (Liparis) in der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Es ist auch unter dem Namen Torf-Glanzkraut, Glanzstendel oder der älteren Bezeichnung Glanzorchis bekannt. Als Bestäuber fungieren wahrscheinlich Insekten, die jedoch bisher auf Grund fehlender Untersuchungen noch nicht bekannt sind. Die Orchidee kann mit ihrer Sprossknolle den Winter als Geophyt überdauern.
Beschreibung
Das sommergrüne Sumpf-Glanzkraut ist eine unscheinbare, gelbgrün gefärbte Pflanze, die nicht größer als 20 Zentimeter wird. Es bildet zwei bis elf Zentimeter lange gegenständige Grundblätter aus, die länglich bis wenig lanzettlich geformt sind und mit ihrem Grund eine Sprossknolle einschließen. Die allseits glänzende Orchidee bildet einen lockeren Blütenstand, der aus mehreren kleinen gelbgrün bis gelb gefärbten Einzelblüten besteht. Die Kronblätter sind schmal linealisch geformt. Die mittige Lippe ist rinnig und knieartig gebogen.
Vorkommen und Verbreitung
Das kalkholde Sumpf-Glanzkraut kommt natürlicherweise in Kleinseggenrieden und in zeitweilig überfluteten Nieder-, Zwischen- und Quellmooren vor. In Deutschland ist es äußerst selten. In einigen Bundesländern (Schleswig-Holstein, Hamburg, Sachsen, Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz) gilt es sogar als verschollen. In den anderen Bundesländern ist es durch Artenrückgang zumindest stark gefährdet. Das Sumpf-Glanzkraut kommt in den nördlich temperierten Breiten der Erde vor. Dort kann es sowohl im Flachland als auch im Hügelland auftreten. Eine besondere Kontinentalität besitzt es jedoch nicht. In Deutschland liegt zudem sein Hauptareal. Es kommt sonst zerstreut in den anderen Teilen Europas bis nach Sibirien und in Teilen Ost-Amerikas vor. Die Pflanze ist die Kennart des pflanzensoziologischen Verbandes Caricion davallianae und besitzt ihr Hauptvorkommen in der Assoziation Juncetum alpini und in dem Verband Rhynchosporion albae.
Name
Der Gattungsname Liparis stammt von dem griechischen Wort λιπαρός liparos = glänzend, schimmernd, prächtig. Der namentliche Hinweis auf die glänzenden Blätter findet sich ebenfalls im deutschen Gattungsnamen „Glanzkraut“ wieder. Das Art-Epitheton loeselii wurde im Jahr 1753 von Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarum zu Ehren von Johannes Loesel (1607–1657), einem Botaniker und Medizinprofessor aus Königsberg, benannt.
Schutz und Bedrohung
In Deutschland sind jegliche Orchideen nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt. Das Sumpf-Glanzkraut ist in seinem Lebensraum zudem nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Anhang 2 und 4) europaweit besonders schützenswert. Da in Mitteleuropa das Hauptareal der Pflanze liegt, besitzt Deutschland eine besondere Verpflichtung, die noch existierenden Populationen zu erhalten. Die Art ist zudem durch die Berner Konvention geschützt.
Seine Bestände sind besonders durch Entwässerungen, Aufforstungen und Kultivierung von Moorstandorten gefährdet. Andere Gründe für das Verschwinden der Art sind unter anderem das Brachfallen extensiv genutzter Frisch- und Feuchtwiesen, die Eutrophierung der Böden durch Düngereintrag und Immissionen. Sammelnde Orchideenliebhaber oder Pflanzenfreunde dezimieren ebenfalls die Bestände.
Um auf die besonders große Gefährdung und Schutzwürdigkeit dieser seltenen Art aufmerksam zu machen, wurde das Sumpf-Glanzkraut vom Arbeitskreis Heimische Orchideen zur Orchidee des Jahres 1994 gewählt.
Bildergalerie
- Liparis loeselii BGL.jpg
Sumpf-Glanzkraut im Berchtesgadener Land
Biotop von Sumpf-Glanzkraut und Sumpf-Stendelwurz bei Logatec/Slowenien
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Arbeitskreise Heimische Orchideen (Hrsg.): Die Orchideen Deutschlands. Arbeitskreise Heimische Orchideen Deutschlands, Uhlstädt-Kirchhasel 2005, ISBN 3-00-014853-1.
- H. Baumann, S. Künkele, R. Lorenz: Die Orchideen Europas. Ulmer, Stuttgart 2006, ISBN 3-8001-4162-0.
Einzelnachweise
Weblinks
- Liparis loeselii. FloraWeb.de
Verbreitungskarten:
- Regionale Links