Syrische Schaufelkröte



Syrische Schaufelkröte

Syrische Schaufelkröte

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Überfamilie: Krötenfrösche (Pelobatoidea)
Familie: Europäische Schaufelfußkröten (Pelobatidae)
Gattung: Europäische Schaufelfußkröten (Pelobates)
Art: Syrische Schaufelkröte
Wissenschaftlicher Name
Pelobates syriacus
Boettger, 1889

Die Syrische Schaufelkröte (Pelobates syriacus) ist ein Froschlurch und gehört zur Gattung der Europäischen Schaufelfußkröten (Pelobates) innerhalb der Überfamilie der Krötenfrösche. Mit den scharfkantigen, verhornten Auswüchsen an ihren Fußsohlen kann sie sich wie die anderen Schaufelkröten sehr schnell in lockeren Boden eingraben, wo sie den Tag verbringt. Während die verwandte Knoblauchkröte eine vor allem in Mittel- und Osteuropa verbreitete Art ist, nimmt die Syrische Schaufelkröte ihre „Stelle“ auf dem Balkan und bis in den vorderasiatischen Raum ein.

Merkmale

Die Syrische Schaufelkröte hat eine Körperlänge von etwa 80 bis 90 mm. Die Rückenfärbung ist bräunlich, grau oder weiß mit grünlichen ober dunkelbraunen Flecken. Die Bauchseite ist weißlich gefärbt und ungefleckt. Die Haut ist glatt mit wenigen, oft rot gefärbten Drüsenwarzen.

Die Pupille ist senkrecht geschlitzt und, anders als bei der Knoblauchkröte, ist die Kopfmitte nicht helmartig aufgewölbt. Wie seine Verwandten besitzt das Tier stark eingekerbte Schwimmhäute, deren Kerbung sogar noch stärker ausgeprägt ist als bei anderen Schaufelkröten. Außerdem verfügt es über hellbraune Fersenhöcker an den Fußsohlen, die als harte Grabschaufeln ausgebildet sind.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der Syrischen Schaufelkröte reicht vom südlichen Balkan bis in den Iran. Als Lebensraum bevorzugen die Tiere offene, steppenähnliche Landschaften (Küstendünen oder auch landwirtschaftliche Flächen) und lichte Wälder; zum Laichen zieht es sie in tiefe, vegetationsarme Teiche, Gräben und Auengewässer.

Lebensweise

Die Tiere sind nachtaktiv und verbergen sich tagsüber in selbstgegrabenen Erdverstecken oder unter Steinen, im Winter sind sie sehr tief im Boden vergraben. Bei Berührungen sondern sie ein stark nach Knoblauch riechendes Wehrsekret ab, zugleich blähen sie sich auf und geben Schreckrufe ab. In diesem Verhalten gleichen sie der nahe verwandten Knoblauchkröte.

Die Paarungszeit liegt im Februar bis März. Der Amplexus bei der Paarung erfolgt in der Leistengegend des Weibchens. Die Weibchen geben 2000 bis 4000 Eier ab, aus denen die Kaulquappen schlüpfen. Diese erreichen mit meist 9 bis 11 (maximal 20) Zentimetern eine enorme Körperlänge.

Systematik

Die Syrische Schaufelkröte und weitere drei nahe verwandte Arten der Gattung Europäische Schaufelfußkröten (Pelobates) bilden meist eine eigenständige Familie Pelobatidae. Dabei handelt es sich neben der Knoblauchkröte (P. fuscus) um den Messerfuß (P. cultripes) und den Marokkanischen Messerfuß (P. varaldii).

Gefährdung

Die Syrische Schaufelkröte wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als nicht gefährdet („Least Concern“) eingestuft, weil sie über ein relativ großes Verbreitungsgebiet verfügt sowie eine verhältnismäßig große Gesamtpopulation angenommen wird.[1] Regional bestehen aber Bedrohungen durch Lebensraumvernichtung oder Gewässerverschmutzung.

Einzelnachweise

  1. Pelobates syriacus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2007. Eingestellt von: Kuzmin, S., Tarkhnishvili, D., Ishchenko, V., Ananjeva, N., Orlov, N., Tuniyev, B., Papenfuss, T., Degani, G., Ugurtas, I., Sparreboom, M., Rastegar-Pouyani, N., Disi, A., Anderson, S., Gasith, A., Elron, E., Gafny, S. & Cogalniceanu, D., 2004. Abgerufen am 19. Juli 2008.

Literatur

  • Axel Kwet: Reptilien und Amphibien Europas. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2005, Seite 74. ISBN 3-440-10237-8

Weblinks

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