Teleocephala



Teleocephala

Arowana (Osteoglossum bicirrhosum)

Systematik
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Teleocephala
Wissenschaftlicher Name
Teleocephala
de Pinna, 1996

Die Teleocephala umfassen alle rezenten Echten Knochenfische (Teleostei) und wurden von Mário de Pinna (1996) als Superkohorte nur geschaffen, um einige ausgestorbene, primitivere „Vorstufen“ ausschließen zu können. Sie umfassen somit die vier überlebenden Teleosteer-Kohorten (oder Überordnungen) der Elopomorpha, Osteoglossomorpha, Otomorpha und Euteleosteomorpha, deren genauere Relationen aber noch unklar sind. Z.B. gelten die Knochenzünglerähnlichen (Osteoglossomorpha) oft als die primitivsten; Wiley und Johnson (2010) enthalten sich aber ausdrücklich dieser Beurteilung.

Merkmale

Die Teleocephala lassen sich durch folgende anatomischen Merkmale charakterisieren (Wiley und Johnson 2010):

  1. Drei knöcherne Pharyngobranchialia (oberste Knochen des Kiemenkorbs), das vierte knorpelig und mit einer Zahnplatte.
  2. Craniotemporalmuskel (eine Abgliederung vom epaxonischen Rumpfmuskel-Paket) zwischen Supraoccipitale und Supratemporale (Schädelknochen).
  3. Fünf oder weniger Uroneuralia im Schwanzflossenskelett. Man kann drei obere Uroneuralia (oder weniger) von einer Gruppe vorderer unterscheiden, die mehr waagrecht liegen. Das UN 1 reicht vorne bis ans PU 2 (vorletzter gehöhlter Schwanzwirbel).
  4. Neben-Nasensäcke sind vorhanden und dienen der Durchströmung der Fischnase bei Maulbewegungen.
  5. Jeder Rückenflossen-Strahl steht in Linie mit einem Flossenträger.
  6. Ein Basihyale, ein Element zwischen den Zungenbeinen, ist als Ersatzknochen vorhanden.
  7. Laterales Telencephalonbündel myelinisiert.
  8. Der lobus vestibulolateralis des Cerebellum ist vorne (seitlich) ohne Hohlraum (ohne Lumen).

Literatur

  • E. O. Wiley & G. David Johnson: A teleost classification based on monophyletic groups. in Joseph S. Nelson, Hans-Peter Schultze & Mark V. H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts. 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9