Teleskopfische



Teleskopfische

Gigantura chuni

Systematik
Kohorte: Euteleosteomorpha
Unterkohorte: Neoteleostei
Teilkohorte: Eurypterygii
Ordnung: Eidechsenfischverwandte (Aulopiformes)
Familie: Giganturidae
Gattung: Teleskopfische
Wissenschaftlicher Name der Familie
Giganturidae
Brauer, 1906
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Gigantura
Brauer, 1901

Die Teleskopfische (Gigantura), auch Riesenschwänze genannt, sind kleine Tiefseefische. Ihren Namen erhielten sie wegen ihrer seltsamen, röhrenförmigen Augen. Die Gattung enthält nur zwei Arten und ist die einzige der Familie Giganturidae. Teleskopfische leben im Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean.

Merkmale

Teleskopfische sind schlanke, Fische mit großen Köpfen, die durch große, vorwärts zeigende Augen beherrscht werden. Der Kopf endet in einer kurzen, spitzen Schnauze. Das Maul reicht bis weit hinter die Augen und ist mit langen, scharfen, nach hinten gebogenen Zähne besetzt. Die Zähne können nach hinten umgeklappt werden. Maul und Leibeshöhle sind innen dunkel, was wahrscheinlich dazu dient die Leuchtorgane von gefressenen Beutefischen abzudunkeln. Der schuppenlose Körper ist silbrig mit grünlichem oder purpurartigen Schimmer. Die Brustflossen setzten hoch am Körper über den Kiemenöffnungen an.

Die transparenten Flossen sind ohne harten Flossenstrahlen, bei der tief gegabelten Schwanzflosse ist der untere Teil oft so lang wie der gesamte Körper. Teleskopfische werden lediglich 15 bis 20 Zentimeter lang. Bei einer Länge von 25 bis 34 mm setzt die außergewöhnlich markante Metamorphose von der Larve zum erwachsenen Tier ein. Die Tiere behalten auch im Erwachsenenalter zahlreiche larvale Eigenschaften (Neotenie). Die Fische sind ohne Schwimmblase, auch Fettflosse, Bauchflossen und Becken fehlen, ebenso wie Prämaxillare, Orbitosphenoid, Parietale, Kiemenreusen, Hinterschläfenknochen (Posttemporale), Supratemporale und Cleithrum (Knochen im Schultergürtel).

Ernährung

Teleskopfische sind aktiv jagende Fleischfresser und leben in einer Tiefe von 500 bis 3.000 Meter. Mit Hilfe ihrer röhrenförmigen, großen Augen können sie wahrscheinlich die Schattenbilder ihrer Opfer gegen das von oben kommende Restlicht wahrnehmen.

Aus Untersuchungen der Mageninhalte weiß man, das Laternenfische und Borstenmäuler zu ihrer Beute gehören. Wegen ihrer sehr dehnbaren Mägen sind die Tiere in der Lage auch sehr große Beute zu verschlingen.

Fortpflanzung

Man nimmt an das sie im freien Wasser laichen und Eier und Larven pelagisch treiben. Die Jungfische leben wahrscheinlich in flacherem Wasser und wandern erst als Adulttiere in den Tiefsee-Lebensraum.

Arten

Es gibt lediglich zwei Arten:

  • Gigantura indica Brauer, 1901; 20 Zentimeter lang.
  • Gigantura chuni Brauer, 1901; 15 Zentimeter lang.

Literatur

  • Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag, Jena 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7

Weblinks

Commons: Teleskopfische – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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