Thalassocnus
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Thalassocnus | ||||||||||||
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Skelettrekonstruktion von Thalassocnus im Muséum national d'histoire naturelle in Paris. | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Messinium (Oberes Miozän) bis Pliozän oder Uquium | ||||||||||||
7,25 bis 2,58 oder 1,2 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thalassocninae | ||||||||||||
de Muizon & McDonald, 2004 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thalassocnus | ||||||||||||
de Muizon & McDonald, 1995 |
Thalassocnus ist eine ausgestorbene Gattung der Faultiere. Fossilien der Gattung wurden zunächst an der Pazifikküste Perus, später auch an der Küste Chiles gefunden. Die Gattung lebte vom oberen Miozän vor 7,25 Millionen Jahren bis zum Ende des Pliozän vor 2,58 Millionen Jahren, möglicherweise auch noch bis zum Uquium vor 1,2 Millionen Jahren. Die Fundorte der Fossilien sind küstennahe marine Ablagerungen, in denen eine reiche Fauna mariner Wirbeltiere wie Wale, Delfine, Seevögel, Krokodile, Knochenfische, Haie und Rochen, aber außer den Faultieren keine Überreste sonstiger Landsäuger gefunden wurden. Dies, sowie die Morphologie des Zwischenkieferbeins (Prämaxillare), die Proportionen der Beine und die Ähnlichkeit der Schwanzwirbel mit denen von Bibern und Ottern lassen vermuten, dass Thalassocnus aquatisch lebte und wahrscheinlich ähnlich wie die Meerechsen der Galapagosinseln im Meer tauchte, um Seegräser und Algen zu fressen. Möglicherweise besetzte Thalassocnus die ökologische Nische der zur selben Zeit lebenden nordpazifischen Desmostylia an der Pazifikküste Südamerikas.
Merkmale
Der Schädel von Thalassocnus wurde 30 cm lang. Das Zwischenkieferbein war groß, robust gebaut und verlängert. Es diente möglicherweise als Stütze für gut entwickelte Lippen, mit denen die Tiere ähnlich wie Seekühe Seegras und Algen abweiden konnten. Thalassocnus hatte keine Eckzähne. Von der Seite gesehen ist das Profil des Stirnbeins relativ gerade, wie bei Nothrotherium und Pronothotherium.
Der erste Fingerknochen des ersten Fingers fehlt, der erste und der zweite Fingerknochen des dritten Fingers sind zusammengewachsen. Der zweite, dritte und vierte Finger sind mit sehr starken Krallen versehen, der erste Finger mit einer Art Huf. Das von der Körpermitte weg gerichtet Ende des Oberschenkelknochens ist schmaler als das dem Körper zugewandte Ende. Im Vergleich zum Oberschenkel ist das Schienbein länger als bei anderen nothrotheiiden Faultieren. Die äußersten Wirbel des Schwanz hatten gegabelte, mit Öffnungen versehene Querfortsätze. Eventuell diente der Schwanz zum Schwimmen.
Arten
Bisher wurden fünf Arten beschrieben:
- Thalassocnus antiquus, spätes Miozän.
- Thalassocnus natans, (Typusart), spätes Miozän.
- Thalassocnus littoralis, frühes Pliozän.
- Thalassocnus carolomartini, spätes Pliozän.
- Thalassocnus yaucensis, spätes Pliozän.
Die drei stratigraphisch älteren Arten von Thalassocnus (T. antiquus, T. natans, und T. littoralis) ernährten sich möglicherweise von angespültem Seegras oder gingen nur in flaches Wasser, dessen Tiefe weniger als einen Meter betrug. Ihre Backenzähne zeigen Abnutzungserscheinungen durch die Reibung von Sandkörnern. Die zwei jüngeren Thalassocnus-Arten (T. carolomartini und T. yaucensis) fraßen dagegen in tieferem Wasser, ihren Zähnen fehlen die Abnutzungsriefen.
Literatur
- Muizon, C. de; McDonald, H. G.: An aquatic sloth from the Pliocene of Peru. Nature 375: 224–227. doi:10.1038/375224a0
- Muizon, Cde, H. G. McDonald, R. Salas und M. Urbina, 2008: The youngest species of the sloth Thalassocnus and a reassessment of the relationships of the sloths (Mammalia: Xenarthra). Journal of Vertebrate Paleontology 24:387–397. doi:10.1671/2429a
- Muizon, C. de, H. G. McDonald, R. Salas & M. Urbina, 2004: The evolution of feeding adaptations of the aquatic sloth Thalassocnus. Journal of Vertebrate Paleontology 24 (2): 398–410. doi:10.1671/2429b
- Johann Cantoa, Rodolfo Salas-Gismondi, Mario Cozzuol und José Yáñez, 2004: The Aquatic Sloth Thalassocnus (Mammalia, Xenarthra) from the Late Miocene of North-Central Chile: Biogeographic and Ecological Implications. Journal of Vertebrate Paleontology 28(3):918-922. 2008. doi:10.1671/0272-4634(2008)28[918:TASTMX]2.0.CO;2
- Annalisa Berta, James L. Sumich, Kit M. Kovacs: Marine mammals: evolutionary biology. Academic Press, 2005, ISBN 0120885522 GoogleBooks
Weblinks
- The Paleobiology Database Thalassocnus