Wald-Trespe



Wald-Trespe
Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Trespen
Art: Wald-Trespe
Wissenschaftlicher Name
Bromus ramosus
Huds.

Die Wald-Trespe (Bromus ramosus), auch als Hafergras, Wildhafer, Späte Wald-Trespe oder Wilde Waldtrespe bezeichnet, ist eine sehr formenreiche Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es werden zwei Unterarten (B. ramosus subsp. ramosus) und (B. ramosus subsp. benekenii) unterschieden, die von manchen Autoren auch als eigenständige Arten, B. ramosus (Allseitswendige Wald-Trespe) und B. benekenii (Einseitswendige Wald-Trespe) aufgefasst werden.

Etymologie

Der Gattungsname Bromus leitet sich vom griechischen brómos = Hafer ab. Das Artepitheton ramosus ist lateinischen Ursprungs und bedeutet ästig oder verzweigt und nimmt auf die großen, überhängenden Rispenäste Bezug.

Beschreibung

Wald-Trespen sind mehrjährige, in kleinen Horsten wachsende krautige Pflanzen mit dünnen, behaarten und aufrechten Halmen. Die Halme tragen drei bis 5 Knoten. Das Gras erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 150, zuweilen bis 190 Zentimetern. Die Blattscheiden sind meist geschlossen, die oberen dicht und lang behaart (3 bis 4 Millimeter) und verfügen über kurze, spitze Öhrchen. Die etwa 1 bis 3 Millimeter langen Blatthäutchen (Ligulae) sind fein gesägt und häutig. Die dunkelgrünen Blattspreiten sind fein zugespitzt, erreichen 10 bis 60 Zentimeter Länge und 6 bis 16 Zentimeter Breite. Sie sind flach, wenig behaart oder fast kahl, leicht rau und niederhängend.

Die lockeren, offenen, purpurnen oder grünen Rispen sind mit 15 bis 45 Zentimetern Länge sehr groß. Die Rispenäste stehen gewöhnlich in Paaren weit ab und sind abwechselnd auf den gegenständigen Seiten der vierkantigen Achse angeordnet. Sie sind zuletzt allseitswendig überhängend und tragen bis zu neun Ährchen. Die Rispenäste sind rau. Die untersten Äste stehen fast paarig und sind fast gleich lang. Die vier- bis zwölfblütigen Ährchen sind 2 bis 4 Zentimeter lang, vorne verschmälert und zusammengedrückt. Sie werden 4 bis 6 Millimeter breit. Die eiförmige bis längliche Deckspelze ist auf dem Rücken gerundet und dreinervig. Sie trägt an der Spitze eine 4 bis 8 Millimeter lange Granne. Diese ist aber kürzer als die Spelzen. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August.

Bromus benekenii beziehungsweise B. ramosus subsp. benekenii unterscheidet sich durch eine kahle oder nur sehr fein behaarte obere Blattscheide. Das Blatthäutchen ist kürzer, die Blätter sind schmaler, die Rispen sind zusammengezogen und nur einseitswendig. Die Rispenäste tragen weniger Ährchen. Diese sind kleiner und tragen weniger Einzelblüten.

Verbreitung und Standort

Bromus ramosus ist in fast ganz Europa mit Ausnahme Skandinaviens und Teilen der Iberischen Halbinsel verbreitet. Bromus benekenii ist deutlich seltener und kommt im gemäßigten kontinentalen Klimabereichen Europas, Teilen Asiens und Nordafrikas vor. Wald-Trespen wachsen bevorzugt in humusreichen, schattigen Laub- und Nadelwäldern, dabei bevorzugt in Buchenwäldern, sowie in Gebüschen auf oft flachgründigen Kalkböden, nährstoff- und basenreichen, mäßig sauren und lockeren Lehm- und Tonböden (Mullböden).

Referenzen

  • H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
  • C. E. Hubbart: Gräser - Beschreibung, Verbreitung, Verwendung. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1985. ISBN 3-8001-2537-4
  • E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990. ISBN 3-8001-3454-3

Weblinks

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